Heilige Reliquien in Muenchen. Altstadt-Zentrum

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Dr. Anatol Cholodjuk
Heilige Reliquien in Muenchen
(Altstadt-Zentrum)

Herausgeber: Kirchenstiftung St. Michael
Muenchen 2023

Vorwort

Im katholischen Muenchen, insbesondere in seiner Altstadt, wird von alters her eine riesige Sammlung christlicher Heiligtuemer und Reliquien gehoetet. Der Reliquienkult und der christliche Glaube, dass sterbliche Ueberreste sowie Gegenstaende von Heiligen eine segensreiche und heilsame Wirkung auf die Glubigen besitzen, nahmen ihren Anfang in deutschen bzw. germanischen Landen etwa im 4. bis 7. Jahrhundert. Die Verehrung von Reliquien galt als besondere Form der „Froemmigkeitsbekundung“, im Einklang mit den uralten Gebraeuchen der Germanen. Die hoechste Bluetezeit erreichte der Reliquienkult vom 12. bis zum 13. Jahrhundert, als Pilgerreisen zu einer Massenbewegung wurden und Kreuzfahrer in grosser Zahl Reliquien in ihre Heimat mitbrachten.

Diese Publikation versammelt erstmals alle christlichen Reliquien in Kirchen oder Museen der Muenchner Altstadt und zeigt, warum Muenchen im vorigen Jahrhundert auch als das „bayrische Rom“ galt. Die Ausgabe bietet einen kurzen „Reisefuehrer“, der von den christlichen Reliquien erzaehlt, die sich in katholischen Kirchen der Muenchner Altstadt, dem zentralen Teil Muenchens befinden. Zudem wird gezeigt, welche wertvollen Reliquien in Museen im Herzen von Muenchen aufbewahrt und gezeigt werden.

Ich wuensche Ihnen eine schoene und interessante Reise durch das „bayerische Rom“.

Dr. Anatol Cholodjuk

Abkuerzungsverzeichnis:

Ì = Maertyrer, Maertyrerin
(Unbek.) = genaue Identitaet unklar, da es mehrere Personen mit gleichem Namen gibt
(Nfz) = nicht frei zugaenglich
(EwO) = ebenso an weiteren Orten
Nur fuer Abschnitt „Residenzmuseum/ „Reliquienkammer“:
R = Reliquiar
O = Ostensorium
E = Exponat


Inhalt

Das „bayerische Rom“               

Reliquien und die Formen ihrer Aufbewahrung               
               
Sehenswerte Kirchen und Museen:               

Die Buergersaalkirche               

Damenstiftskirche St. Anna               

St.- Johann- Nepomuk-Kirche / „Asamkirche“               

Michaelskirche/Jesuitenkirche St. Michael
und Kreuzkapelle               

Allerheiligenkirche am Kreuz / „Kreuzkirche“               

Frauenkirche/Dom Zu Unserer Lieben Frau               

Dreifaltigkeitskirche               

Pfarrkirche St. Peter/ „Alter Peter“/ Peterskirche               

Pfarrkirche „Heilig Geist“               

Salvatorkirche / St. Salvator/
Die Griechisch-orthodoxe Christi-Verklaerungskirche               

Theatinerkirche / Stiftskirche St. Kajetan               

Residenzmuseum               

Residenzmuseum/Reiche Kapelle               

„Hofkapelle“               

„Reliquienkammer“ im Residenzmuseum               

Schatzkammer der Residenz               

Staatliche Muenzsammlung               

Ludwigskirche/Pfarrkirche St. Ludwig               

Archaeologische Staatssammlung Muenchen
Museum fuer Vor-und Fruehgeschichte               

Bayerisches Nationalmuseum               

Ueber den Autor               

Anmerkungen               


                Er bewahrt ihm alle seine Gebeine ...
                (Psalm 34, 20–21)


Das „bayerische Rom“

Muenchen – eine geistliche Stadt im alten Bayern. Es gibt viele
christliche Reliquien in seinen Kirchen in Stadtzentrum. Die Mosaiktafel „Sanñt Onuphrius“ auf dem Marienplatz 17 erinnert an die verlorene Reliquie des ersten Schutzpatrons der Stadt, hl. Onuphrius der Grosse († ca 400). Eine heilige Reliquie (Schaedelfragment) des hl. Onuphrius befindet sich seit 1172 in Muenchen. Der Legende nach waehlte Heinrich der Loewe, der die Reliquie 1172 nach Menchen lieferte, den hl. Onuphrius den Grossen zu seinem Schutzpatron. Die Einwohner von Muenchen unterstuetzten den Herzog und verehrten ab dem XII Jahrhundert den hl. Onuphrius als himmlischen Patron der Stadt. Seit dieser Zeit entstand im glaeubigen Volk ein Kult der Verehrung der Reliquien von hl. Onuphrius dem Grossen, der sich ueber mehrere Jahrhunderte weiterentwickelte. In der 1324 erbauten St.Lorenzkapelle (auf dem Territorium des Alten Hofes) wurden die Reliquien des Heiligen aufbewahrt. Ueber mehrere Jahrhunderte wurde der hl. Onuphrius der Schutzpatron der Stadt genannt und seine Bilder schmueckten ueberall grosse Gebaeude und Buergerhuser. Vermutlich gingen das wertvolle Reliquiar mit den Reliquien des hl. Onuphrius 1815/16 verloren, als das Gebaeude der St. Lorenzkapelle zerstoert und demontiert wurde. Die in Muenchen
verbliebenen Gebeine sind heute verschollen [1].

Bereits im 17. und 18. Jhdt. hiess Muenchen im Volksmund aufgrund der grossen Zahl an Reliquien das „bayerische Rom“ îder sogar das „deutsche Rom“ [2]. Das Aufkommen so zahlreicher Reliquien, speziell in der Altstadt, war keine Zufallserscheinung. Die Anwesenheit so zahlreicher Reliquien in Muenchen in der Epoche der Gegenreformation erschien quasi als Antwort auf die reformatorischen Ideen eines Martin Luther, die der Machtposition der katholischen Kirche einen empfindlichen Schlag versetzt hatten. Wichtigstes Ziel war die Wiederherstellung und Festigung der Autoritaet des katholischen Glaubens und der Kirche im bayerischen Volk.
 
Luthers Anhaenger uebten unerbittliche Kritik an den Kirchen, wo man Reliquien von Heiligen huetete. Sie, die Protestanten, beschuldigten Katholiken der „Verehrung von Knochen“ und der Goetzendienerei. Die Bischoefe von Rom wiederum unterstuetzten Bestrebungen der bayerischen Herzoege gegen Protestanten. Grosszuegig uebergaben sie Reliquien christlicher Heiliger an Muenchen.

In den Jahren 1538 bis 1597 wurden in Muenchen fundamentale Stuetzpunkte der Gegenreformation errichtet: die Jesuitenkirche „St. Michael - Hofkirche“ – jetzt: Jesuitenkirche St. Michael – und das Jesuitenkolleg, wobei die Hofkirche nicht nur ein majestaetisches Bauwerk, sondern auch das geistige Zentrum der Gegenreformation in Bayern darstellte. Aussenfassade und Innenausstattung der Kirche spiegelten den Triumph des Katholizismus wider, des „wahren Christentums“.
 
Die Fassade ziert eine riesige Bronzestatue des siegreichen Erzengels Michael, der auch auf dem Hauptaltar dargestellt ist, gemaess dem Grundgedanken der Kirche als wichtiges Symbol der Bewegung der Gegenreformation – der triumphale Sieg der Katholiken ueber die reformatorische Lehre Martin Luthers. Gerade in der Hofkirche St.- Michael und ihrer Kreuzkapelle wurde der Grundstein fuer eine Reliquiensammlung gelegt. Parallel dazu wurde auch durch die bayerischen Herzoege fuer die Muenchner Residenz eine Sammlung von „Heiligtuemern“ angelegt. Einer Sammlung von Reliquien fuer das glaeubige bayerische Volk hatte Papst Paul IV. (1476 – 1559) seinen Segen erteilt. Wertvolle Reliquien wurden aus Rom in die Hauptstadt Bayerns geliefert und hier zunaechst in ganz gewoehnlichen Holzkaestchen aufbewahrt, in der 1607 in der Residenz errichteten „Geheimen Kapelle“, die spaeter umbenannt wurde in „Reiche Kapelle“.  Viele Reliquien sind fuer immer verloren. Heute sind viele „Cedulen“ (Beschriftungen) von Reliquien nicht lesbar. Welche weiteren Reliquien frueher vorhanden waren, kann man dem in Anmerkung 25 genannten Buch von 1597 entnehmen.

Noch ein Umstand wurde Mitte des 17. Jahrhunderts zum Anlass fuer den Reliquienkult in Muenchen. Der 30-jaehrige Krieg ist zu Ende und die schrecklichen Folgen der Pest, die ein Drittel der Stadtbevoelkerung dahin raffte, sind noch nicht vergessen. Muenchen entging gluecklich der Pluenderung durch die Schweden. Die vom langen Krieg erschoepften Muenchner sahen mit eigenen Augen das Patronat der Gottesmutter fuer ihre Stadt und begannen, die grossen christlichen Heiligtuemer noch mehr zu verehren. Eine davon waren die Reliquien der Heiligen Benno und der Heiligen Cosmas und Damian. Diese Reliquien wurden von den Glaeubigen in Muenchen sehr geschaetzt und gesucht.

 
Reliquien und die Formen ihrer Aufbewahrung

Der Kult der Verehrung von Reliquien und der christliche Glaube, dass sterbliche Ueberreste sowie Gegenstaende von Heiligen durch den Kontakt mit ihnen eine segensreiche und heilsame Wirkung auf die Glaeubigen besitzen, nahmen ihren
Anfang in deutschen bzw. germanischen Landen etwa im 4. bis 7. Jhdt [3].
 
Was sind christliche Reliquien? Der Begriff „Reliquien“ stammt aus dem Lateinischen, woertlich: Zurueckgelassenes, Ueberbleibsel und bezeichnet die ;berreste von religioesen, verehrungswuerdigen Persoenlichkeiten. Reliquien finden sich in vielfaeltigen Formen, ob als Knochen, Blut, Herz, Asche, ein St;ck Tuch oder ein Holzsplitter. Es muss sich also nicht zwingend um ein Koerperteil handeln, sondern kann auch ein Kleidungsstueck oder ein Gebrauchsgegenstand sein, mit dem die betreffende Person, der Heilige, zu Lebzeiten in Beruehrung gekommen ist. Reliquien duerfen zwar nicht als „magisch“ missverstanden werden, besitzen aber fuer Gloeubige der Katholischen und der Orthodoxen Kirche eine besondere Bedeutung. Durch ihre Verehrung gedenkt man naemlich nicht nur des Todes dieses Heiligen, sondern erhofft sich auch Hilfe und Segen – die Fuerbitte des Heiligen bei Gott. So werden zum Beispiel Kranke mit einer Reliquie beruehrt, um wieder gesund zu werden. Wichtig: Eine erlangte Hilfe wird nicht dem Gegenstand als solchen, sondern stets dem Heiligen selbst zugeschrieben.

In der wissenschaftlichen Literatur existiert die Erloeuterung des Begriffes „der Reliquie“: Reliquien – die Ueberreste (lat. reliquiae) – des Koerpers, der Kleidung oder von Gebrauchsgegenst;nden von Persoenlichkeiten werden f;r Gloeubige Objekte der Verehrung, weil man sich durch sie nicht nur an den Toten erinnert, sondern hofft seiner Macht teilhaftig zu werden oder, seinen Segen zu erhalten. Die Bedeutung des Begriffs „Reliquien“ ist weiter gefasst. Es kann sowohl Kno;chenreste als auch „Kontaktreliquien“ bedeuten, also heilig
aufbewahrte Dinge die im Volk verehrt werden, da sie mit religi;sen oder historischen Ereignissen der Vergangenheit in Verbindung gebracht werden. Der Besitz wertvoller Reliquien in einer Stadt oder einem Heiligtum verleiht Ansehen; das den Segen des Toten auch in materieller Form zeigt [4]. Koerperliche berbleibsel von Heiligen, vor allem der Leichnam oder Teile davon, dann alles, was zu deren Leben gehoerte oder mit dem Grab in Kontakt steht, ist Gegenstand glaeubiger Verehrung.

Die Trennung der Reliquien fuehrte auch zur Entstehung einer Vielzahl von gefaelschten Reliquien. Es ist fast unmoeglich, echte Reliquien von gefaelschten zu unterscheiden. Sowohl diese als auch andere waren und sind Kultobjekte. Einige Gelehrte haben die Idee einer vollstaendigen Ablehnung der Reliquien;verehrung vorgebracht, doch nach wie vor fuehlen sich viele Glaeubige durch Reliquien inspiriert. Die Welt hat eine grosse Anzahl von Reliquien von ein und demselben Heiligen gesehen. Auch die bewusste Faelschung von Reliquien kommt
haeufig von. Echte Reliquien wie auch Faelschungen wurden im Westen und Osten geschickt gehandelt.

Die hoechste Bluetezeit erreichte der Reliquienkult im XII. bis XIII. Jhdt., als Pilgerreisen zu einer Massenbewegung wurden und Kreuzfahrer Reliquien in grosser Zahl in ihre Heimat mitbrachten. Die Verehrung von Reliquien galt als besondere Form der „Froemmigkeitsbekundung“, im Einklang mit den uralten Gebraeuchen der Germanen. Inmitten dieser neu bekehrten germanischen Staemme hatte die Reliquienverehrung grosse Verbreitung gefunden, gefoerdert durch Papst Gregor I. den Grossen (ca. 540–604). Der Kult mit Reliquien und mit Gebrauchsgegenstaenden, die von Heiligen waehrend ihres Erdenlebens benutzt worden waren, aber auch mit Gegenstaenden, die – sogar nach dem Ableben – mit ihnen in Beruehrung gekommen waren, versprach Kriegern den Sieg in der bevorstehenden Schlacht, anderen Genesung von einer Krankheit oder schuetzte vor Erkrankung. Beweggruende fuer die Verehrung von Reliquien waren z.B. Reue, Busse, Vergebung der Suenden, daneben auch eine eventuelle persoenliche Beziehung zu einem Heiligen, die Hinwendung mit einem Gebet zur Fuersprache vor Gott, Dank fuer erwiesene Hilfe und die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Das Beschaffen und Sammeln von Reliquien hatten fuer die katholischen Bayern eine besondere Bedeutung, da sie die Foerderung der „Heiligkeit“ in Bayern und Muenchen zum Ausdruck brachten und gleichzeitig das Ansehen der jeweiligen Kirche, wo Reliquien gelagert waren, steigerten. Zur Jahrtausendmitte waren auf der Landkarte Europas die Staetten von heiligen Reliquien besonders wichtig fuer die Pilger, die aus allen Richtungen mit dem Ziel der Reliquienverehrung [5] das Bayernland durchzogen. Und in Bayern wuchs ueberall das Interesse der Glaeubigen an der Aufbewahrung und Verehrung von Reliquien in den Kirchen. Reliquien koennen sehr unterschiedlich sein: Ueberreste von heiligen Personen aus der Bibel, von Heiligen der katholischen und orthodoxen Kirchen bis zu Gegenstaenden und Kleidungsstuecken, die von Heiligen benutzt wurden. Es gibt eine Klassifizierung (Donald P. Rayan) dieser Gegenst;nde, die nach der Vorstellung der Gl;ubigen eine Wunderkraft besitzen.

Reliquien der 1. Kategorie (das ist die hoechste Kategorie) sind die Knochen (oder Teile von Knochen), das Blut, die Haare und die Asche.

Reliquien der 2. Kategorie sind verschiedene Gegenst;nde der Heiligen, die von ihnen im Gebrauch waren oder eine spezielle Verbindung zu ihnen hatten.

Reliquien der 3. Kategorie sind diejenigen Gegenstaende, die in unmittelbarer Naehe zu Reliquien der 1. Kategorie und der 2. Kategorien waren [6].
 
Bei den oestlichen Christen hebt sich noch eine Gruppe von Reliquien heraus: Juwelen und Kirchengegenstaende, die als Erinnerungsstuecke an diese historische Zeit dienen. Schliesslich ist hier auch eine weiter Gruppe die Knochenreste -
Ganzkoerperreliquie oder „Katakombenreliquie“ zu nennen. In einigen Muenchner Kirchen werden Ganzkorperreliquien aufbewahrt. Katakombenreliquien – das sind die Ueberreste der ersten Christen in Rom. Es wird davon ausgegangen, dass
diese Ueberreste zur christlichen Gemeinde im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. gehoeren, die in der Zeit der Verfolgung mehrere zehntausende Glaeubige in sich vereinte. Nicht alles ist genau erforscht. Glaeubige holten „Skelett-Reliquien“ [7] aus den Katakomben heraus und schmueckten sie mit Juwelen, Edelsteinen und kostbaren Stoffen. Danach uebergaben sie diese Reliquien der Kirche. Im 16. – 19. Jahrhundert wurden einige dieser „Skelett-Reliquien“ in Kloester nach Muenchen gebracht. Die Bezeichnung „heilig“ ist relativ, die katholische Kirche sprach offiziell die Christen aus den Katakomben nicht „heilig“. Zu der Zeit gab es auch Haendler, die Skelette aus den Katakomben bargen und mit deren Verkauf Geld
verdienten. Viele der gefundenen Ueberreste waren sicher Maertyrer, viele aber auch nicht. Daher fingen viele Kirchen langsam an, sich von den „Reliquien aus den Katakomben“ zu trennen. Manche Eltern kommen nicht mit kleinen Kindern in die Kirchen, in denen „Skelett-Reliquien“ ausgestellt sind. Kleinkinder haben Angst vor menschlichen Schaedeln und Knochen in Sarkophagen und Schaufenstern.
Christliche Reliquien werden in speziellen Reliquiaren und Depots aufbewahrt. Reliquiar (lat. reliquiarium; auch theca; arca u.a), im engeren Sinn ist das Gefaess oder die Fassung einer Reliquie. Allerdings koennen auch Bauteile und -koerper als „Reliquiare“ aufgefasst werden [8]. Zur Aufbewahrung von
Reliquien benutzten die Glaeubigen anfangs kleine Ampullen und Flaeschchen, rechteckige oder runde Kapseln aus Metall, Brustkreuze, Amulette, Stein, Elfenbein oder Holz, Kisten und Kaestchen [9].

Im VIII. und IX. Jhdt. wurden hierfuer Ledertaschen und die unterschiedlichsten Figuren verwendet. Vom 12. Jhdt. waren dann Strausseneier, Schatullen und metallene Reliquienbehlter beliebt, wie auch Beutel aus Stoff, Kelche, Kusstafeln, Vasen, Flaschen, Kannen, Pokale, Trinkgefaesse. Zu spaeteren Zeiten gab es vielfltige Formen und Typen von Reliquiaren: Schreine (z. B. auch in Form eines Kirchengebaeudes), Saeulen, Statuetten, Buesten und
sogenannte „Staurotheken“ (zur Aufbewahrung von Kreuzpartikeln). Darueber hinaus finden sich Kopfreliquiare (z. B. fuer eine Schaedelkalotte, Gehirnschale); Scheiben-, Zylinder-,Piramide-, Becher-Turmreliquiare; Dornenkronenreliquiare,
Kreuzreliquiare, Reliquienkreuz und Ostensorien (Schaugefaesse, Monstranzen). Eine der Formen des Reliquiars ist der Tabernakel. Zudem gibt es eine Sonderform des Reliquiars – das Osculatorium, auch Paxtafel, Kusstafel oder Pacificale
genannt. Dazu - Stab, Stuhl, Truhe. In speziellen Raeumen werden grosse Reliquiensammlungen aufbewahrt: Kirchenschatz, Schatzkammer, Reliquienkammer, Dioezesanmuseen und Museen. Hier unter Schutz stehen die Werke des Kirchenschmucks und wertvolle Reliquiare. 1920 wurde dann in Muenchen das „Residenzmuseum“ eroeffnet, wohin man viele Kostbarkeiten aus der „Reichen Kapelle“ ueberfuehrte.

1933 wurde dort ein kleiner Saal als „Reliquienkammer“ eingerichtet, die 1958 neu ausgestaltet wurde. Bayerische Juweliere verwendeten zur Anfertigung von
Reliquiaren fuer die Hofkirche St. Michael, die „Reiche Kapelle“, und die Peterskirche neben Gold und Silber auch Elfenbein und Ebenholz, Perlen zur Verzierung und die in der Bibel erwaehnten „zwoelf althergebrachten kostbaren Steine“ (nach der Bibel, 2. Buch Moses 28: 15–21). Meisterjuweliere schmueckten Reliquiaren mit geschliffenen Edelsteinen in ovaler oder Kugelform. Gefasst in einen Metallrahmen hatten solche Edelsteine eine randlos glatte, nach aussen gewoelbter Oberflaeche.


Sehenswerte Kirchen und Museen

Die Buergersaalkirche
Neuhauser Strasse 14

Zwischen dem ehemaligem Jesuitenkolleg mit seiner Kirche St. Michael und dem Karlstor gelegen, ist der „Buergersaal“ Versammlungsraum einer katholischen Maennervereinigung, der 1610 gegruendeten „Marianischen Kongregation der Herren und Buerger zu Unserer Lieben Frau Verkuendigung“. In der Sakristei (Nfz), im Tresor wird ein silber-vergoldetes Reliquiar mit Partikeln des Heiligen Kreuzes verwahrt.

Das Archiv der Kirche (Nfz) enthaelt ein Dokument vom 4. Juni 1862, das sich auf diesen Schrein bezieht, der im 19. Jahrhundert aus Rom gebracht wurde. In lateinischer Sprache: Bischof Porfiriensis (Porphyriensis) des Ordens von
St. Augustinus, der 1856 –1887 amtierte. In der „Sakristei des Heiligen Vaters“ bestaetigte der offizielle Briefkopf die Echtheit der Teilchen des Heiligen Kreuzes und die Tatsache seiner Schenkung.

Im Safe der Sakristei werden auch zwei kleine Medaillons mit Reliquien aufbewahrt. In einem von ihnen – ein Teilchen der Reliquien eines Katakomben Heiligen namens „Anfani“, dessen Leben unbekannt ist. In einem anderen, in seinem
oberen Teil – ein Reliquienteilchen von Ignatius von Loyola; 1491 – 1556) dem Gruender des Jesuitenordens und eine herausragende Persoenlichkeit in der Gegenreformation.

Im unteren Teil desselben Medaillons befindet sich ein Reliquienteilchen vom hl. Franz Xaver (1506 –1552) – Missionar und einer der Gruender der Gesellschaft Jesu(Orden der Jesuiten). Im Sommer 2019 fand der Leiter des Kirchenarchivs, Herr
Walter Rindfleisch, im Hinterzimmer der Kirche einen kleinen Karton mit weissen Umschlaegen von 6 x 4 cm [11]. Sie enthielten in Papier eingewickelte Medaillons mit winzigen Partikeln. Die Umschlaege waren ordentlich mit den Namen der Heiligen bedruckt, zu denen die Reliquien gehoeren. Kleine Erinnerungssouvenirs, die von heiligen Staetten mitgebracht wurden, sind ebenfalls in separaten Umschlaegen verborgen.

Der Ursprung dieser undokumentierten Reliquien ist unbekannt. Auch wem sie gehoert, ist nicht bekannt. Hoechstwahrscheinlich wurde der Kirche eine Sammlung von Reliquien von einem bestimmten gebildeten Priester gespendet, der
zu verschiedenen Jahren viele heilige Staetten auf dem europaeischen und afrikanischen Kontinent besuchte. Niemand hat sich ernsthaft mit der Identifizierung dieser Reliquien befasst, daher kann man die Echtheit einiger Reliquien bezweifeln.

Herr W. Rindfleisch legte die Reliquienumschlaege sorgfaeltig in ein spezielles Fotoalbum (Nfz), das jetzt archiviert ist. Der Autor hat den Inhalt einiger Umschlaege untersucht.

Umschlag 1: Ein Medaillon (3 cm Durchmesser) aus rotem Stoff, in der Mitte und an den Raendern mit Goldfaden genaeht. Ein Teilchen „S. Erasmus“ († zwischen 303 und 305) wird unter dem Plexiglas aufbewahrt.

Umschlag 2: zwei Weissmetallmedaillons mit Glas. Eines von ihnen hat einen Teil einer Metallkette und eine verblasste Oberflaeche aus rotem Material mit einer schwer lesbaren Inschrift. In einem der Medaillons ist ein kleines Quadrat aus
wei;em Leinenstoff (9 x 5 mm) mit einem roten Fadenkreuz, im Medaillon die schwarze Inschrift „S. Magdalenae Sophiae Barat V.“ Es gibt eine weitere H;lle, in der Partikel der Relikte von „Mutter Barat“ aufbewahrt werden. Dies ist die
Gr;nderin und erste Aebtissin der katholischen Moenchsgemeinde „Schwestern vom Heiligen Herzen Jesu“ - Magdalena Sophia Bara; Madeleine Sophie Barat, auch Magdalena Sophie Barat (1779 - 1865). Papst Pius X. sprach sie am 24. Mai
1908 selig. Papst Pius XI. sprach sie am 24. Mai 1925 heilig. Die Erinnerung an die katholische Heilige Sophia Bara wird am 25. Mai gefeiert.

Umschlag 3: Partikel der Reliquien der folgenden Heiligen I. „S. Bertha“; II. „S. Rupertus“ und III. „S. Wigrod“ (Reliquien eines Heiligen, dessen Biografie unbekannt ist).

I. „S. Bertha“ ist Saint Bertha aus dem franz;sischen Dorf Blagny oder Saint-Laurent-Blangy. Jetzt ist es ein Vorort von Arras im Departement Pas -de -Calais.Es ist bekannt, dass die Witwe von Bert die Tochter des Grafen Rigobert war. Nach 686 gruendete sie ein Kloster in Blan, wo sie seine erste
Aebtissin war. Sie starb ungefaehr 725 und wurde in Blagny begraben. Um 895 wurden ihre Reliquien nach Erstein verlegt, dem heutigen Kanton Erst im Nordosten Frankreichs.

II. „S. Rupertus“ ist St. Rupert, Bischof von Salzburg (650? –
718).

III. „S. Wigrod“ – Reliquie eines Heiligen, dessen Biografie unbekannt ist.

Umschlag 4: Ein Teilchen der Reliquien der heiligen Ursula (? – 383).

Umschlag 5: Ein Teilchen der Reliquien von St. Rupert, Bischof von Salzburg (650? – 718).

Umschlag 6: ein Teilchen der „Reliquie“ von St. Bilhildis. Wahrscheinlich war der Besitzer dieser Reliquie „Hl. Bilchid“ (VIII. Jahrhundert), die Ehefrau des Th;ringer Herzogs Hetan, Gruender des Mainzer Klosters Altmuenster.

Umschlag 7: ein Teilchen der „Reliquie“ des „St. Clementinus. Maert.“, der um 304 waehrend der Regierungszeit von Kaiser Diokletian lebte.

Umschlag 8: ein Teilchen der „Reliquien“ von St. Brigitta (auch Brigida; Brigitte), geboren um 453 in Faugart (Faugahrt) bei Dundalk (Dundalk, Irland). Im Alter von 14 Jahren wurde Brigida Nonne und trat der Abtei von Meath (Stift Meath) bei.

Umschlag 9: Reliquienteilchen von „St. Clemens, Maertyrer“ – das hei;t Clemens, Apostel der Siebzig, Papst von Rom, Clemens I. († 97 oder 101).

Umschlag 10: Partikel der Reliquien des hl. Vinzentius (Unbek).

Umschlag 11: Reliquienteilchen von „St. Sebastianus“ (ca. 256 – 288, Rom), der r;mische Legionaer. Die Reliquie (Teil des Schaedels) von St. Sebastian wird im bayerischen Ebersberg aufbewahrt.

Andere Umschlaege enthalten kleine Souvenirs von den Pilgerstaetten des Heiligen Landes, Eagyptens, Italiens usw.

Das Archiv enthaelt auch zwei Dokumente aus Pergament, die sich auf das Katakomben Skelett von St. Maximus be;ziehen: „Corpus s. Martyris MAXIMI“). Der glaeserne Sarkophag mit den Reliquien dieses Katakomben Heiligen befand sich bis zum 25. April 1944 [12] im Hauptaltar der „oberen“ Kirche.

In der Oberkirche, gegenueber dem Hauptaltar, faellt der Blick auf zwei Wandreliquiare in vergoldetem Rahmen. Hier sind jeweils bis zu 30 knoecherne Reliquien von Heiligen aufbewahrt, mit namentlicher Zuordnung auf Pergamentbandern.

Links: Mutmassliche Reliquien Markus (Unbek.), der Apostel Paulus, Philippus,
Jakobus des Aelteren und Bartholomaoeus (Unbek.). Ebenfalls Reliquien
des „hl. Egidius“ (Aegidius; † 710/720), hl. Innozenz, eines nicht naeher bekannten Franziskus, des hl. Magnus (Unbek.), der hl. Afra von Augsburg
(†304) sowie der M;rtyrerin Christina (Unbek).

Links: Mutma;liche Reliquien Markus (Unbek.), der Apostel Paulus, Philippus,
Jakobus des Aelteren und Bartholomaeus (Unbek.). Ebenfalls Reliquien
des „hl. Egidius“ (Aegidius; † 710/720), hl. Innozenz, eines nicht naeher bekannten Franziskus, des hl. Magnus (Unbek.), der hl. Afra von Augsburg
(†304) sowie der Maertyrerin Chrisitina(unbek.).

Rechts: Reliquien der Maertyrerinnen Konstantia, Theodora, Agatha von Catania (2. Jh.) (?) und Eutropia, des Apostels Philippus sowie der Heiligen Walburga, Vinzenz, Aurelia, Martina, Crescentia und Franziskus.

Rechts vom Altar, in einer Mauernische ist ein kleines Segenskreuz mit Haarreliquie des sel. Pater Rupert Mayer ausgestellt, eine im Jahr 2000 angefertigte Goldschmiedearbeit der Augsburger Werkstaette Ulrich Dochtermann [13].
 
Den Altar selbst zieren vier Silberb;sten der Heili;gen Joseph, Johannes des T;ufers, Johannes Evan;gelist und Joachim, geschaffen um 1768 von Joseph
Friedrich Canzler nach Motiven Ignaz G;nthers. Unterhalb der Seitenfenster der Oberkirche sind auf 14 Oelgem;lden (1725/1730) beliebte Marienwallfahrt;orte in Altbayern (Altoetting, Andechs, Aufkirchen, Thalkirchen, Ettal, Ramersdorf und andere) [14] abgebildet.

In der Unterkirche befindet sich das bedeutendste Heiligtum der Stadt: das Grab des Seligen Pater Rupert Mayer SJ (1876–1945). Am Buergersaal hatte er ab 1921 bis zu seinem Tod am 1. November 1945 als Praeses der Marianischen Maennerkongregation gewirkt, darueber hinaus auch in St. Michael als Beichtvater, Prediger und „Muenchner Caritas-Apostel“. Ueberregionale Bekanntheit hatte
Pater Rupert Mayer durch sein entschlossenes und unbe;irrtes Eintreten gegen das NS-Regime erlangt. Seine sterb;lichen ;berreste wurden am 23. Mai 1948 in die Krypta der Unterkirche am Buergersaal ueberfaehrt und fanden hier ewige Ruhe. 1987 wurde Pater Rupert Mayer seliggesprochen. Bis heute sind sein Grab und seine Bronzebueste, inmitten der 14 Kreuzwegstationen von Ignaz Guenther, Ziel der Wallfahrer und fuer Voruebergehende ein Ort des Innehaltens. Gerne erinnert man sich an den Papst Johannes Paul II., der mit seinem Besuch den Seligen Pater Rupert Mayer ehrte [15].

Auch der Eingangsbereich und Vorraum der Unterkirche sind dem Andenken an Pater Rupert Mayer gewidmet, wo mit zahlreichen Bildern, Schriften und Gegenstaenden seine Lebensstationen vor Augen gefuehrt werden. Somit ist diese Ausstellung Bestandteil des in der Unterkirche eingerichteten Kongregationsmuseums zur Geschichte und Spiritualitaet der Vereinigung.

Zurueck zu den Reliquien: In einer der dortigen Vitrinen huetet man ein Altarkreuz, bei dessen Restaurierung eine Vertiefung mit einer Reliquie des hl. Maertyrers Quirinus von Tegernsee gefunden wurde.


Damenstiftskirche St. Anna
Damenstiftstra;e 1

Die Damenstiftskirche wurde 1733 bis 1735 anstelle einer ehemals dem Augustinerchorherrenstift Indersdorf gehoerigen gotischen Annakapelle als Klosterkirche der Salesianerinnen erbaut [16]. Ihren heutigen Namen bekam sie Erst nach der Uebergabe an das Sankt-Anna-Damenstift im Jahre 1785. Ehemalige Kloster- und Damenstiftskirche, heute Filialkirche der Stadtpfarrei St. Peter („Alter Peter“).
 
Am noerdlichen Seitenaltar, links vom Kircheneingang, befinden sich zwei Altartisch-Reliquiare:

1. (links): Reliquien der heiligen „S. Diodorus M.“, „S. Justi M.“,
„S. Coronati M.“ (alle — unbekannte Vita).
 
2. (rechts): Reliquien der heiligen „S. Innocente M.“, „S. Fort;unate M.“, „S. Boni M.“ (alle — unbekannte Vita).

Auch am s;dlichen Seitenaltar sind zwei derartige Reliquiare
angebracht:

1. (links): Reliquien der Heiligen „S. Benigni M.“, „S. Venerandi
M.“, „S. Constanty M.“ (alle — unbekannte Vita).
 
2. (rechts): Reliquien der Heiligen „S. Benigni M.“, „S. Boni M.“;
„S. Lucidi M.“ (alle — unbekannte Vita) und hl. Johann Nepomuk (†1393).

Eine besondere Sehenswuerdigkeit der Damenstiftskirche stellt die links vom Hochaltar platzierte Abendmahlgruppe mit insgesamt 13 lebensgrossen Figuren dar; entstanden in der 1. Haelfte des 18. Jhdt. und urspruenglich im Besitz des
Muenchner St. Josephsspitals.


St.- Johann- Nepomuk-Kirche / „Asamkirche“
Sendlinger Stra;e 32

Die St.-Johann Nepomuk-Kirche wurde von den Bruedern Asam als Hauskirche gebaut und 1734 geweiht. 15 Mai 1737 – Feierliche Einholung der Reliquienpartikel in die Kirche [17]. Das Schicksal dieses Kreuzteilchens ist unbekannt. Mit ihrer
prachtvollen Aussenfassade und reichen Ausstattung ist sie ein touristischer Anziehungspunkt [18].

Am Seitenaltar („Josephsaltar“), rechts vom Kircheneingang, in einem Glassarg: Reliquien des „Katakomben-Heiligen“ Viktor – seine Lebensdaten sind unbekannt; ein Geschenk (3.10.1750) [19] der Kaiserwitwe Maria Amalia Josepha Anna
(1701–1756), Erzherzogin von Oesterreich und Ehefrau des bayerischen Kurfuersten, an die Kirche. Die in Golddraht gefassten Reliquien waren bis 1923 als thronender „Heiliger Leib“ in der Altarnische aufgerichtet, dort, wo jetzt die Figur des hl. Joseph steht [20].



Michaelskirche/Jesuitenkirche St. Michael
und Kreuzkapelle
Neuhauser Strasse 6;
Eingang Kreuzkapelle: Ettstrasse

Die Michaelskirche und ihre Kreuzkapelle (1592 Kreuzkapelle errichtet, 1596 geweiht [21]) bergen eine grosse Zahl von Reliquien und eine reiche Sammlung von „Heiligtuemern“, die urspruenglich in der Kapelle waren und in die Zeit der Gegenreformation zurueckreichen.

Kreuzkapelle

Die Altarwand der Kreuzkapelle bietet breiten Platz fuer die knoechernen Ueberreste von bislang nicht identifizierten Heiligen. Nach dem Buch „Trophae Bavarica“ oder Bayerische Siegeszeichen, dem hl. Erzengel Michael in Kirche und Gymnasium der Gesellschaft Jesu geweiht“ (Muenchen, 1597; S.139), koennen in der Altarwand der Kreuzkapelle die folgenden Reliquien sein: „die Beine der hll. Andreas und Bartholomeus“; „Hals des Maertyrers Jakobus“; „Schulter des
hl. Paulus“ u.a. Davor, im Altarbereich selbst, befinden sich drei vergitterte Nischen mit Reliquien:
 
1. Nische (links vom Altar) (Nfz):

Das untere Regal enth;lt mehreren Reliquiaren, so z.B. einen h;lzernen Kasten, worin Schaedel und Knochen, mit wei;em Stoff bedeckt, aufbewahrt werden, die jedoch nicht zugeordnet werden koennen. In einem anderen Reli;quiar, einer glaesernen Pyramide, liegen Teile zweier Schaedel, die laut eingravierter Inschrift zum „hl. Erzbischof Basilius“ und der „hl. Ursula“ gehoeren. In zwei Altartisch-Reliquiaren werden Knochenteile der Heiligen (Gregor) Gregorius des Maertyrers, Anna, Vincentius (Unbek.), Georg (Unbek.), „Justina“ und anderer verwahrt.

Im linken Hochregal h;tet man knoecherne Ueberreste der hl. Maertyrer „Felix“, „Aludantus“, „Generosus“ und der hl. Walburga (Unbek.). Das rechte Hochregal birgt Reliquien der hl. Kaiserin Pulcheria († 453), des hl. Maertyrers Felix (Unbek.) sowie der heiligen Ursula und „Lucia“ (Luzia), Maertyrerin in Syrakus († ca. 303/304).

2. Nische (links vom Altar) (Nfz):

Auf der Basis der Nische steht ein hohes Kreuzreliquiar, ein Geschenk von Papst Clemens VIII. (1536 – 1605). Der Kreuzsockel enthaelt ein kleines, ausziehbares Kaestchen, worin wahrscheinlich Partikel des Heiligen Kreuzes oder andere Heiligtuemer aufbewahrt wurden. Derzeit sind keine Reliquien vorhanden.

Im Regal oberhalb des Kreuzes sind zwei Reliquiare untergebracht; das linksseitige mit Reliquien von Papst Gregor I. d. Gr. († 604), der hl. Maertyrer Christophorus († um 250?), (legendaerer Christustraeger, der das Jesuskind durch den Flusstrug), und „Felix“, der hl. Ursula, des hl. Vincentius (Unbek.), „Fabianus“ und Stanislaus (?). Im rechten Reliquiar huetet man
Reliquien der heiligen Benedikt (Unbek.), Mauritius (Moritz, † 286–305), Theodorvon Canterbury (†690) (?), Stephanus (1.Jh.), Sebastian († ca. 287), „Columnus“, „Coelestin“, „Albertus Ep.“, „Augurius“, Konrad (Unb) und anderer.

3. Nische (rechts vom Altar) (Nfz): Hier lagern Reliquien des hl. Maertyrers Christophorus und unbekannter Heiliger. Im Gebetsraum der Kreuzkapelle gibt es zwei grosse, vergitterte Aussparungen, wo vier hohen Reliquiaren angebracht sind,
in deren Bodenteilen Reliquien (vier Schaedel) fruehchristlicher Heiliger ruhen:

4. Nische (links vom Eingang in die Kreuzkapelle): Wiederum links sind Reliquien verwahrt von Johannes dem Taeufer, dem Evangelisten Markus, den Aposteln und Evangelisten Johannes und Lukas, des Erstberufenen Apostels Andreas, der hl.
Maertyrer Christophorus und Sebastian, Maria Magdalena, der heiligen Cosmas und Damian, Georg, Martin, des Maertyrers Felicianus († um 305) sowie von weiteren und unbekannten Heiligen.

Im rechtsseitigen Reliquiar finden sich Verehrungsgegenstaende des heiligen Kyrill (Unbek.), der Maertyrer Julius, hl. Januarius, Maertyrer und Diakon des Papstes Caius, Crispinus († um 287), der Heiligen Felicitas von Rom († ca. 166), Lucia (Luzia) von Syrakus († um 303/304), des hl. Maertyrers Johannes (Unbek.), eines unbekannten heiligen (Schaedel) und anderer.

5. Nische (ebenfalls links vom Kapelleneingang): Reliquiar links: Reliquien der heiligen Lucia (Luzia), Kyrill (?), Januarius und anderer.

Reliquiar rechts: Reliquien des hl. Apostels und Evangelisten Matthaeus (?), der heiligen Laurentius (Unbek.), Hieronymus (Unbek.), Eustachius († um 118?), Stephanus, der heiligen Korbinian von Freising; Barbara († um 306/310), Maertyrerin in Nikomedia; Blasius von Sebaste († um 2 Haelfte des 3. Jh.), Sabina von Rom (Unbek.) und anderer.

 

Michaelskirche

In einem der Tresore (Nfz) der Michaelskirche wird ein Kreuzreliquiar mit Partikeln des Heiligen Kreuzes (EwO) [22] verwahrt. Beiderseits in der Michaelskirche sind mehrere Nebenkapellen, wo um das Jahr 1700 stilisierte Holzkreuze oder Palmzweige als Altaraufsatz-Reliquiaren aufgestellt wurden.

1. Seitenkapelle (links vom Eingang), „Ursulakapelle“ Reliquiar links: Reliquien des hl. Maertyrers Christophorus († ca. 250; legendaerer Christustraeger, der das Jesuskind durch den Fluss trug). Auf einem oval foermigen Medaillon ist die
Figur des Christophorus mit dem Jesuskind auf seinen Schultern abgebildet. Ferner Reliquien der heiligen Konstantin und Polykarp, Bischof von Smyrna († 156).
Reliquiar Mitte: Reliquien der hl. Maertyrerin Konstantia (Constantia, Constanze; 1. Haelfte 4. Jh.). Hier gibt es noch Reliquien, aber unleserliche Inschriften.
Reliquiar rechts: Reliquien des hl. Apostels Bartholomaeus, sein Antlitz ist auf einem ovalen Medaillon abgebildet, sowie des hl. Cornelius, Bischof von Rom († 253).

Links an der Wand  befindet sich  die Gedenkplatte, wo es unter dem Glas die kleine Nische gibt. In ihr wird der kleine Stein aus der ehemaligen Êlause der hl. Dorothea von Montau (Dorothea Swartze) (†1394 in Marienwerder) bewahrt. Sie
ist Patronin des Deutschen Ordens und Preussens.

2. Seitenkapelle (links vom Eingang), „Andreaskapelle“ Reliquiar links: Reliquien
des hl. Benedikt von Nursia, Gruender des Benediktinerordens († 543 oder 547),
ebenfalls mit ovaler Abbildung des heiligen, ferner der heiligen Vincentius und
Ursula von Koeln (†383). Reliquiar Mitte: Reliquien des hll. Benedikt (Unbek.)
und Eutychios (Unbek.). Reliquiar rechts: Reliquien der heiligen Katharina von Alexandrien († 305?), ebenfalls mit ovaler Abbildung des heiligen und Maertyrer Kassian von Imola; erster Bischof von Sabiona / Saeben (?) († ca. 304).
 
3. Seitenkapelle (links vom Eingang), „Verkuendigungskapelle“ Reliquiar links: Reliquien des Mauritius (Moritz) (um† 290/302). Im zweiten Reliquiar, rechts neben dem Bildnis des niederlaendischen Kirchenlehrers und Ordensprovinzials der Jesuiten, Petrus Canisius: Reliquien des hl. Antonius (Unbek.), des hl. Apostels Philipp und der hl. „Agneris“ (Agnes von Rom?).

Links vom Hauptaltar befindet sich seit 1830 das Grabmal des Eugen Beauharnais, Herzogs von Leuchtenberg (gest. 1824): von Bertel Thorwaldsen; Architektur von Leo von Klenze [23].

3. Seitenkapelle (rechts vom Eingang), „Àpostelkapelle“.
Im Zentrum steht unter einer Glashuelle ein grosser (L x B x H: 116 x 50 x 83 cm), goldener Reliquienschrein der heiligen Cosmas und Damian, vom Aeusseren her eine Miniaturausgabe der Michaelskirche.

Auf dem Reliquiar sind insgesamt 36 Figuren abgebildet. Untere Reihe von links nach rechts. Kaiser Karl der Grosse; hl. Maria Magdalena; Apostel: Mattias; Thomas; Simon Zelotos; Jakobus d. Juengere; hl. Kosmas; hl. Damian; Evangelist Lukas; Markus; hl. Stephan; Laurentius; Bischof Willehad. Obere Reihe von links nach rechts. Apostel: Mattias; Thomas; Simon Zelotos; Jakobus d. Juengere; Apostel Philippus; Apostel Paulus; Maria mit Christkind; Apostel: Mattias; Thomas; Simon Zelotos; Jakobus d. Juengere; Apostel Petrus; Evangelist Lukas; Markus; Apostel Bartolomaeus.Die Rueckseite der Reliquiare.

Die untere Reihe von links nach rechts. Evangelist Matthaeus; Apostel Barnabas; hl. Katharina; hl. Kosmas; hl. Damian; hl. Margaretha; Apostel Jakobus d. Aeltere; Apostel Andreas. Obere Reihe von links nach rechts. Hl. Georg; Apostel Simon Zelotos, Jakobus d. Juengere; hl. Corona; Johannes d. Taeufer;
Evangelist Johannes; hl. Dorothea; Apostel Judas Thaddaeus; Bischof Dionysius, Petrus Martyr.

Auf den Seiten des Reliquiars, oben und unten: hl. Kosmas und hl. Damian. Den Schrein zieren mehrere kostbare Schmucksteine aus Bernstein und Bergkristall. Das Kunst-werk wurde im Zeitraum 1400 bis 1420 in Muenchen geschaffen und 1854 restauriert. Im Inneren sind auf speziellen Poelsterchen zwei weitere kleine Reliquiare untergebracht, in der Art von dunkelgrauen Feldmuetzen, bestickt mit Perlen und Rubinen. Diese zwei Reliquiare in Form eines Schaedels. Hier werden nur knoecherne Ueberreste (insgesamt 31) der heiligen Wohltaeter Cosmas
und Damian von Arabien oder Kilikien. Der Autor hat im geheimen Hausarchiv (Abteilung III von Bayrisches Hauptstaatsarchiv; BayHStA; GHA) ein Dokument gefunden: „Reiche Kapelle Urk.111 (17 Jh.) – „Anatomische Beschreibung
der Reliquien der hl. Kosmas und Damian. Abschrift. Pap.“.

In dieser 3. Seitenkapelle sind ferner an der Wand im Hintergrund noch drei
Altartisch-Reliquiare angebracht:

1. Reliquiar (links): Reliquien der heiligen Katharina (Unbek.); Justinus, Maertyrer in Rom († 269), Christophorus, Pantaleon (auch: Panteleimon, Pantåleimon; † 305) (EwO) [24], Odilia (Ottilia) von Odilienberg († 720), Augustinus (Unbek.), Laurentius (Unbek.), Ursula von Koeln († 383), Remigius von Reim († um 533), Georg, Martin, Sebastian, Antonius (Unbek.); Vitalis
von Salzburg († um 730), der Agnetis (Agnes) (Unbek.) und anderer.

2. Reliquiar (Mitte): Reliquien der hl. Basilius d. Gr. († 379), Paulinus von Trier († 358) und Johannes d. Taeufers.
 
3. Reliquiar (rechts): Reliquien der heiligen Laurentius († 258), Dionysius von Paris (3. Jhdt.), Johannes (Unbek.); Hieronymus (Priester, Bibeluebersetzer, Kirchenlehrer; † um 347); Pankratius († 304/05) und Elisabeth (Unbek.).

2. Seitenkapelle (rechts vom Eingang), „Sebastianskapelle“
 
1. Reliquiar (links): Reliquien des hl. Nikolaus (Unbek.); der hl. Jungfrau Illuminata und Ludwigs des Frommen.1. Reliquiar (rechts): Reliquien von Johannes (Unbek.); Jakobus (Unbek.); Christophorus, Innocentius (Unbek.); Elisabeth
und Cornelius (Kornelius), Bischof von Rom († 253).

1. Seitenkapelle (rechts vom Eingang), „Marienkapelle mit Mater Dolorosa“

Gegenwaertig sind hier keine Reliquien vorhanden: Drei Reliquiare mit Verehrungsgegenstaenden wurden abgebaut und befinden sich jetzt in einem Hochregal in der groessten Altarnische der Kreuzkapelle.

Die Fuerstengruft wird vom Wittelsbacher Ausgleichsfond betreut und befindet sich in der Kirche rechts vorne. Hier sind die Sarkophage von Ludwig II u.a.

 
Allerheiligenkirche am Kreuz / „Kreuzkirche“-
Kreuzstrasse 10

Ehemalige Friedhofskirche der Stadtpfarrei St. Peter und bis heute Filialkirche des „Alten Peter“. Am linken Seitenaltar unter dem Gemaelde „Ecce homo“ von
Andreas Wolff neugotische Reliquienmonstranz und Rokokofiguren der Heiligen Isidor und Notburga. In einem Rokoko-Schrein Reliquien der Hl. Notburga von Rattenberg (†1313).



Frauenkirche/Dom Zu Unserer Lieben Frau
Frauenplatz 12

Die Frauenkirche wurde 1269 erstmals erwaehnt und 1271 zur zweiten Pfarrkirche Muenchens erhoben. Die Hauben wurden 1524 –25 auf die Tuerme aufgesetzt. 1821 wurde die Frauenkirche zur Bischofskirche. Bombenangriffe am 10. Maerz 1943, am
21. November und 17. Dezember 1944, am 7. Januar und 25. Februar 1945 liesen die Frauenkirche immer mehr zur Ruine werden. Nach den schweren Zerstoerungen wurde die Kirche 1946 bis 1960 wieder aufgebaut. Zehn Jahre nach der Jahrtausendwende begann die Renovierung des Domes. Vieles erstrahlt seit 1994 in neuen Glanz.
Beachten Sie, dass zwischen den Saeulen und dem Gewoelbe, wie zwischen Himmel und Erde, wir viele kleine und bunte Nischenfiguren sehen. Sie scheinen miteinander und mit den Besuchern der Kirche zu reden, denn: „Im friedlichen Zusammenleben von Menschen beruehren Himmel und Erde einander, Gott lebt dort“ (Ps 133,1).  Am Bennoportal gibt es ein Weihwasserbecken des Propstes J. Neuhauser, auf 1516 datiert.


Katharinen Kapelle (links vom Hauptaltar):

An der Nordwand der Kapelle ist ein Ostensorium angebracht, dass Reliquien (Knochen der Hand) des hl. Papst Pius X. (1835 – 1914) [26] enthlt und 1960 anlaesslich des Eucharistischen Weltkongresses an den Dom uebergeben wurde.
In der Altar-Predella ist das Silberrelief eines Reliquienschreins des hl. Arsatius (Hans Loeffler, 1496) eingelassen (um 1861) [27] Herzog Albrecht IV. stiftete einen kostbaren Silbersarg, von dem heute nur noch der kunstvolle Deckel
erhalten ist. Die Uebertragung der Reliquien des hl. Arsatius aus der Stiftskirche Ilmmuenster erfolgte im Jahr 1495 gleichzeitig mit der Transferierung dieses Stifts nach Muenchen gegen den heftigen Protest des Bischofs von Freising [28].
 
Relief vom Schrein des hl. Arsatius (177 x 44 cm): Grundplatte Eiche; Relief Silber; getrieben und gegossen, graviert, teilweise vergoldet, aus drei Platten zusammengesetzt; Perlen und zahlreiche farbige Schmucksteine in Silberfassung; zahlreiche Ergaenzungen [29].

Der hl. Arsatius ist den Muenchnern nie ein Volksheiliger geworden [30]. 1846 haben Erzbischof und Domkapitel die Reliquien des hl. Arsatius nach Ilmmuenster zurueckgegeben. Heute ruhen die Reliquien selbst in der Pfarrkirche Ilmmuenster (eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm).

Der kunstvolle Schrein wurde 1496 vom Muenchner Goldschmied Hans Loeffler gefertigt und stand frueher, waehrend der gotischen Ausgestaltung des Kirchenraums, auf dem Kreuzaltar vor dem Chorraum. Arsatius ist liegend im bischoeflichen Ornat dargestellt. Wie die Legende erzaehlt, war er Bischof von Mailand und soll dorthin die Reliquien der Heiligen Drei Koenige und die „eherne Schlange“ des Moses gebracht haben. In Anspielung darauf ist das Kapellengitter mit einer Schlange auf einer Saeule verziert [31].

Beachten Sie, dass die Seitenportale der Frauenkirche Tueren von Ignaz Guenter (1771/72) haben. Die Tuerreliefs zeigen im Tympanon jeweils in einem Medaillon die vier Hauptstiftspatrone St. Benno; St. Sixstus, St. Arsatius und St. Donatus. Die Reliquien dieser Heiligen wurden in der Vergangenheit auch in der Kirche aufbewahrt.


Bennokapelle (rechts vom Hauptaltar):

im Altaraufsatz Reliquiar und Silberbueste des hl. Benno (Haupt von hl. Benno), geschaffen 1601, vermutlich von Paulus van Vianen. Bennostab (Kruemme Walbein, 11. Jhdt., Holzstab und Beschlag Sachsen um 1285) [32]. Nach der ueberlieferung kam er 1576 mit den Reliquien des hl. Benno, mit „seinem Mantel“ und „seiner Mitra, aus dem Besitz des Bischofs von Meissen an Herzog Albert V. nach Muenchen und 1580 in die Frauenkirche [33].

Im neugotischen Schrein an der Westwand der Kapelle Mantel des Heiligen aus Wolle, um 1100. Der Heilige Bischof Benno von Meissen wird seit 1580 als Schutzpatron der Stadt Muenchen und des Landes Bayern verehrt [34]. Die Gebeine wurden zur Zeit der Reformationswirren 1576 aus Meissen gerettet – dort sollten sie vernichtet werden – und nach Muenchen in die Neue Veste ueberfuehrt. Dies wurde vom Haus Wittelsbach als hochsteigener Triumph im Kampf gegen den Protestantismus betrachtet. 1580 schliesslich gelangten die Reliquien in die Frauenkirche. Die Gebeine Bennos wurden urspruenglich im romanischen Meissner Dom bestattet und um 1270 von Bischof Withego I. erhoben. In diesem Zusammenhang entstand auch ein Pilgerweg von Boehmen nach Meissen. Nach Einfuehrung der Reformation 1539 liess sie Bischof Johann VIII. von Maltritz auf die bischoefliche Burg Stolpen bringen. Dann gelangten sie in den Dom St. Marien zu Wurzen.

Ende Juni 2019 wurde ein Teil der Reliquien an das Bistum Dresden-Meissen zurueckgegeben; sie sollen ihren Platz in der Kathedrale von Dresden sowie in der Bischofskapelle im Haus des Bischofs finden. Aus dem Inventar der Frauenkirche von 1604, das Stiftungen aus den Jahren 1602 bis 1604 aufzaehlt, erfahren wir, dass die silberne Bueste des hl. Benno mit zahlreichen Votivgaben wie silbernen Kettchen, Armbaendern und Ringen geschmueckt war, mit denen man dem Heiligen Dank bezeugte [35]. Allgemeine Angaben zum Bennoreliquiar: Bueste Silber, gegossen, getrieben, ziseliert, teilweise vergoldet. Schrein: Ebenholz, mit silbernen Beschlaegen. Gesamthoehe: ca. 138 cm. Gehaeuse: ca. 93 cm breit, 52 cm tief. Bueste: ca. 82 cm hoch; 59 cm breit; 40 cm tief [36], [37].

 
Geburt-Christi-Kapelle (rechts vom Hauptaltar):

Im modernen Retabel aus Stuckmarmor (1994, Wolfgang Wright) Bueste des hl. Antonius von Padua (um 1732, Goldschmied Franz Anton Bettle) mit Reliquien des Heiligen [38].

Die Auenteile des Chorgestuehls sowie die Chorgitter sind mit Figuren und Reliefs von Erasmus Grasser aus den Jahren 1495 bis 1502 geschmueckt.Die rund um den Chor verteilten Statuetten repraesentieren saemtliche Heilige, deren Reliquien hier im Dom verwahrt werden: Korbinian, Lucia von Syrakus, Ottilie, Felix von Rom, Adauctus, Apollonia, Agatha, Helena, Blasius von Sebaste, Mauritius, Katharina, Eligius, Rasso, Agnes von Rom, Quirin, Oswald, Martha, Leonhard, Florian, Juliana, Sebastian, Wunibald, Maria Magdalena, Antonius der Grosse, Achatius, Severianus, Severus, Victorianus, Carpophorus, Christina, Rochus, Christophorus, Bernhard von Clairvaux, Aegidius, Barbara, Afra von Augsburg, Justina, Georg, Margareta, Elisabeth, Vitus, Dorothea, Laurentius von Rom, Ulrich von Augsburg, Sigismund, Wolfgang von Regensburg.

Am Hauptaltar selbst ist heute nur ein Reliquienfragment des hl. Korbinian, des ersten Bischofs von Freising, (ca. 680 – ca. 729) zu finden.

 
Johannes-Nepomuk-Kapelle

Hier gibt es einen Altaraufsatz mit dem Bild, ohne Reliquien des hl. Johann von
Nepomuk von unbekanntem Goldschmied (1730). Reliquienschrein: Silberfiligran; Wappen Silber, getrieben und vergoldet, Emailmalerei; Seiten Bergkristall, Boden Lapislazuli, Achat und Heliotrop; Reliquienfassung mit Diamanten und Rubinen besetzt; 20 x 32 x 23 cm. Der Silberrahmen mit dem Bild des hl. Johann von Nepomuk wurde unmittelbar nach der Stiftung der Reliquien in den Jahren 1730/31 angefertigt [39].

In der Kirche gibt es zwei Kreuzreliquiaren:
 
1) ein grosses Reliquiar (um 1720/30; Joseph Grossauer), es stammt nach Max Frankenburger aus dem Besitz des Praelaten Hartig. In die Flaechen der Kreuzenden sind vier Reliquien eingesetzt: Kreuzreliquien in einem Kristallkreuz und einem Oval Medaillon; sowie ein kleines Kruzifix und eine Dornenreliquie in Silberfiligranfassung. Die Fassung der Reliquien ist mit farbigen Steinen besetzt [40];

2) ein kleines Reliquiar, dessen Entstehungsgeschichte laut Messner unbekannt ist. Im Tresor der Sakristei war lange Zeit eine kostbare Reliquie des hl. Johannes von Nepomuk [41] gehuetet, ein Geschenk der Herzogin Maria Anna Karolina von Neuburg an die Frauenkirche im Jahre 1730.
 
In der Krypta an der Eingangswand erinnern viele Inschriften an die folgenden
Wittelsbacher, die hier begraben liegen:
 
Kaiser Ludwig IV. der Bayer († 1347);
Ludwig III., Koenig von Bayern († 1921) u.a.



Dreifaltigkeitskirche
Pacellistrasse 6

17.V.1704: Geloebde der drei Staende, zur Rettung der Stadt aus Kriegsgefahr eine Dreifaltigkeitskirche zu bauen [42]. Votivkirche der Muenchner Staende, ehemalige Klosterkirche der Unbeschuhten Karmelitinnen, Nebenkirche der Metropolitan Pfarrei „Zu Unserer Lieben Frau“ (Frauenkirche/Dom). Am rechten Seitenaltar Kreuzreliquiar, in dessen Sockel Partikel vom Heiligen Kreuz verwahrt werden. Besonders beeindruckend: Decken- und Kuppelfresken von Cosmas Damian Asam, z.B. das „allsehende Auge“ Gottes mit dem Dreieck als Symbol der goettlichen Dreifaltigkeit.

In den katholischen Kirchen Bayerns werden auch sogenannte Kontaktreliquien“ aufbewahrt. „Kontakt“- oder „Beruehrungsreliquie“, auch „Sekundaerreliquie“: Verehrungsgegenstand, der mit einer anerkannten Reliquie in Beruehrung
gekommen ist (oder gebracht wurde) und auf diesem Wege den Status einer „Reliquie“ erhalten hat. Derartige Kontaktreliquien, die vielfach die echten „ersetzen“, sind in Muenchner Kirchen offiziell unbekannt. Moeglicherweise nur deshalb, da Priester und Messner nicht offen darueber sprechen. Allerdings sind Kontaktreliquien sehr haeufig in Kirchen auf dem Land oder in Doerfern anzutreffen, wo aus irgendwelchen Gruenden die jeweilige urspruengliche (echte) Reliquie verloren ging oder entwendet wurde. Katholische Pfarreien erteilen jedoch in aller Regel weder in Printmedien noch im Internet etwaige Auskuenfte ueber ihre eigenen Bestaende an Reliquien. Diese werden im Kirchentresor oder in der Sakristei verwahrt, wo „normale“ Glaeubige keinen freien Zutritt haben. Um einem Diebstahl vorzubeugen, bewahrt man in manchen Doerfern kostbare Reliquien und ihre gleichfalls wertvollen Behaeltnisse ausserhalb der Kirche auf.


Pfarrkirche St. Peter/ „Alter Peter“/ Peterskirche
Rindermarkt 1

Die Pfarrkirche St. Peter, deren Turm im Volksmund „Alter Peter“ genannt wird und zu Muenchens Wahrzeichen zaehlt, ist die aelteste Pfarrkirche Muenchens. Bis zur Spitze des paepstlichen Turmkreuzes ist der Turm 91 Meter hoch. 1944/1945
wurde St. Peter stark zerstoert und die Rekonstruktionsarbeiten dauerten bis zum Jahr 2000 an.

In der Schatzkammer von St. Peter werden Gebeine folgender Heiliger aufbewahrt:
Hl. Johann Nepomuk (Silberreliquiar); hl. Sebastian (scheibenfoermiges Reliquiar); hl. Konrad von Parzham (sternfoermiges Messingreliquiar);
hl. Munditia (Tafelreliquar aus Birnbaumholz); Drei-Koenigs Reliquiar(sternfoermiges Messingreliquiar); Marien- und Josefreliquiar; Kreuzpartikel (Tafelreliquiar Kupfer vergoldet);hl. Notburga (Monstranz foermig); hl. Stephanus (Monstranz foermig); hl. Donatus (Monstranzfoermig); hl. Liborius und hl. Mathias(Tafelreliquiar Kupfer vergoldet); hl. Annareliquiar („schwarze Hand“); hl. Floriansreliquiar (Monstranz foermig); hl. Petrus (Kreuz mit Schmucksteinen); hl. Valentinus, hl. Aurelix, hl. Faustinus; hl. Auctus, hl. Modestus, hl. Kreszentia, hl. Canditus; hl. Ursula; hl. unschuldige Kinder, hl. Nikolaus, hl. Stephanus, hl. „Teera“ (?), hl. „Eusebius“(?); hl. Ursula, hl. Nasarius, hl. Agnes, hl. Cosmas und Damian, hl. Hieronymus, hl. Mauretius u.a.; hl. Aloisius; hl. Incogniti Martyrii; hl. Dyinisius; hl. Sebastian, hl. Wolfgang, hl. Jesetus, hl. Petrus, hl. Kunigunda; hl. Sinistra, hl. Johannes von Kreuz, hl. Karmelita Piscal (?); hl. Laurentius, hl. Katharina, hl. Blasius, hl. Sebastian, hl. Theresia, hl. Carolus, hl. Johann Nepomuk, hl. Agnes, hl. Walburga, hl. Agata, hl. Konstantin, hl. Barbara, Hl. Cosma, hl. Antonius, Kreuzpartikel; hl. Vinzenz, hl. Piscilla, hl. Aurelia, Hl. Blut (3-mal), hl. Modestus u.a.; Kreuzpartikel (6-mal); De Columna concifa+Aerra, Hl. Blut; Kreuz mit unlesbaren Reliquienschild; Nagel von Kreuz Christi; hl. Franz von Sales [44].


Weitere Reliquien:

1. Auf der Rueckseite des Drehtabernakels befindet sich eine Glastuer, deren Rahmen mit silbernen Ornamenten belegt ist. Dahinter zwei Stoffreliquiare: wohl die bei Mayer-Westermayer, (294) erwaehnten „reliquiae de velo (Schleier) et toga (Gewand) B. V. Mariae“, zu denen keine Authentik vorhanden war, dessen Originalitaet jedoch nicht bezweifelt wurde; des weiteren: Zwei schwebende Englein tragen ein Reliquiar in Form eines Tuchs, Muenchen, Mitte 18. Jh., Mz. „M.V.“ (nicht bekannt). Silber, getrieben (26,5 cm). Die Rahmung ist mit mehreren goldenen Schmuckstuecken besetzt mit Perlen und Emaille. Stoffreliquie, nicht bezeichnet: elfenbeinfarbige Seide. Darueber herzfoermiges Reliquiar, 18. Jh. Messing, Kupfer und Silber, getrieben, vergoldet und versilbert (38,5 cm). Unten Mond: silbernes, getriebenes Gesicht auf goldener Sichel; vor einem silbernen Strahlenkranz zwoelf goldene Sterne; Rahmung des Schauglases vergoldet, mit siebzehn goldenen, emaillierten Schmuckstuecken mit Perlen, in der Mitte oben rosettenfoermiges Schmuckstueck, emailliert, mit Brillanten. Stoffreliquie (rote Seide) in reicher Silberfiligranfassung mit Weintrauben und Krone(aus Archiv der Stadt; pfarrkirche St. Peter zusammengestellt von Johannes Haidn M.A., ehemaliger Pfarr-Archivar).

2. “Heiliger Leib des Iocondinus“ mit Marmorinschrifttafel: „IOCONDINO MARTIRE PVER „. Schrein Anf. 19.Jh., Reliquienfassung 17.Jh. Am Kinderschaedel Freisinger Siegel des 17. Jh. Besonders reiche Fassung: zahlreiche farbige Schmucksteine
und Flussperlen, Gold gesticktes Blattwerk und Palmzweig, gemustert: braun auf elfenbeinfarbigem Grund.

Schrein Nadelholz, Seiten marmoriert, Rahmen Gold gefasst (77 x 127,5 x 46,5 cm vom noerdlichen Seitenaltar der Stephanskirche.)

3. Drei „Heilige Haeupter“, unbenannt, Fassung des 18. Jh. Ein vollstaendiger menschlicher Schaedel (ohne Unterkiefer), bei einem Schaedel die untere Partie in Holz ergaenzt; ein Schaedel zerbrochen; Schleier; Kissen mit Silberborte; eine wohl dazugehoerige Krone erhalten: Lorbeerblaetter goldgestickt.
 
4. „Heiliges Haupt“: hl. Maximius oder Martilius, Fassung des 18. Jh., ganz in Holz geschnitzt, in der Stirnpartie Teile einer Schaedeldecke eingesetzt; Augen blaue Schmucksteine in Goldfassung, Reste weiterer Zierfassung; Schleierreste
(Inschrift der Rueckseite: „S. Martilius“; Zettel am Schleier: „Maximi“).

5. Reliquienmedaillon „Ex Pallio (Mantel) S. Ioseph“ auf rotem Samt, Goldstickerei, eingefasst von Strahlenkranz, Messing, vergoldet (aus Archiv von Stadtpfarrkirche St. Peter zusammengestellt von Johannes Haidn M.A., Pfarr-Archivar).


Reliquienschreine in der Kirche St. Peter:
 
1. Kapelle sogenannte „Munditiakapelle“ (linke Seite von Hauptaltar): hl. Munditia (Ganzk;rperreliquie) und Erasmus (Kopf-Reliquie), neuzeitlich, nach 1954, direkt am Munditiaschrein appliziert. Hl. Munditia „Protogenia“ – „Patronin der alleinstehenden Frauen“. Name „Munditia“ bedeutet: „die Nette“, „Saubere“, „Zierliche“, „Elegante“. Hl. Munditia ist eine Katakomben Heilige und lebte um 250 in Rom. Munditia aus der Katakombe der hl. Cyriaka in Rom, dort, wo heute die Kirche S. Lorenzo fuori le Mura steht. Im Jahr 1675 wurden in Rom dem Muenchner Ratsherrn und Kaufmann Franz Benedikt Hoeger die Gebeine einer Munditia als Geschenk fuer die Peterskirche uebergeben. Die Reliquien („Heiliger Leib“) wurden in Muenchen kunstvoll gefasst und im erhaltenen Schrein am 5. September 1677 mit barocker Festlichkeit nach St. Peter uebertragen. Schrein (121 x 169 x 73 cm) 1677 von Franz Kessler (Holz, schwarz poliert; getriebene Appliken Silber). Die Inschrift lautet: „Zum frommen Gedenken an Munditia Protogenia die wohlverdiente“. Sie lebte 60 Jahre und ging in den Frieden am 15. Tag vor den Kalenden des Dezembers (17. November). Aber das Jahr 310 ist als Sterbedatum fraglich. Das Skelett der Heiligen wurde bei einem Einbruch im Jahre 1975 schwer beschaedigt, die gesamte Fassung wurde danach erneuert. Original sind noch die Lorbeerkrone (Silber, Beeren vergoldet) die Maertyrerpalme (Silber, getrieben, teilweise vergoldet) und der Blutkelch: Glaspokal mit silberner, vergoldeter Zarge, ornamentiert, von einem Lorbeerkranz eingefasst.

Die heilige Munditia (ihr Fest – bzw. Jahrestag ist – in Erinnerung an den Todestag – der 17. November) und ist auch seit langem die Patronin der alleinstehenden Frauen. Damit waren frueher im Allgemeinen unverheiratete und verwitwe;te Frauen gemeint, doch im heute gelebten christlichen Volksglauben
zeigt sich; dass dieses Patronat durchhaus weiter zu fassen ist. Zeugen des Feiertags am 17. November erzaehlen, dass das an diesem Tag zu ihren Ehren gefeierte Munditiafest mit einer Lichterprozession und Segenserteilung am Reliquienschrein wieder aufs Neue ergreifend und fuer die zahlreichen Besucher ein bewegendes Ereignis ist.

Walburga-Reliquiar (Mitte 18. Jh.) Messing, getrieben, vergoldet und versilbert (37 cm). Drei Walburga-Reliquien, von Flussperlen eingefasst. Reliquienbueste, um 1737. Im Gehaeuse Flschchen mit Walburgisoel auf geschnitztem Sockel.Aebtissinnen Stab Holz, gold und silber gefasst. Bueste Holz, polychrom gefasst (67 cm; nach Schulz, 56 wurde ein Teil ihres Hauptes am 10. Aug. 1737 aus der Graf Wartenbergischen Kapelle nach St. Peter gebracht. Krone, Mitte 18. Jh. Messing, getrieben und vergoldet (11 cm). Rocaillenornament, zahlreiche farbige Schmucksteine (aus dem Archiv der Stadtpfarrkirche St. Peter).

2. Kapelle (rechte Seite von Hauptaltar) Honoratusschrein (1654 oder 1658): Reliquien des hl. Maertyrers Honorius (Honoratus). Schrein: Holz, gold gefasst. Am Deckel Kartusche mit Nielloinschrift: „Corpvs S Honorati Martiris“, Reliquien und Oellaempchen auf rotem Samt, Haupt mit Lorbeerkranz (Goldstickerei mit Perlen) auf Kissen, Stickerei Bouillon mit Pailletten (58,5 x 101,5 x 43,5 cm). Aus den Calixtuskatakomben in Rom. Durch Vermittlung des Hofkammerrates
Stephan Hoeck waren die Reliquien nach Muenchen gekommen. Dort gefasst und am 28.10.1654 mit grosser Feierlichkeit nach St. Peter uebertragen. Dies war das erste grosse Fest nach dem 30- jaehrigen Krieg im Muenchen und in der umgebauten Peterskirche. Die Uebertragung der Reliquien des hl. Honoratus vom Juni 1653, notariell bestaetigt am 6. Februar 1655. Es gibt ein Gebet zum Hl. Honoratus aus dem Jahre 1654 (aus dem Archiv der Stadtpfarrkirche St. Peter).


Pfarrkirche „Heilig Geist“
Praelat-Miller-Weg 1, am Viktualienmarkt

Die Pfarrkirche gehoert zu den aeltesten erhaltenen Kirchengeboeuden Munchens. 1208 entstand hier das Spital mit Spitalkirche. 1392 ersetzte sie die
spaeter von den Gebruedern Asam barockisierte Heilig-Geist-Kirche. 1944/45 wurde
die Kirche durch Luftangriffe zerstoert. Reliquien und Reliquiensammlungen
wurden beschaedigt. Jetzt koennen wir im Sakraments-und Herz-Jesu-Altar (linke
Seite im Chorumgang) nur Knochenreste sehen, die in ein weisses Tuch gewickelt sind. Die Zugehoerigkeit dieser Reliquien zu dem einen oder anderen Heiligen kann nicht identifiziert werden. Heute ist in der Heilig-Geist-Kirche eine gelungene Mischung von Seelsorge, Kunst und Kultur zu finden.

Dreifaligkeitsaltar Kroenung Mariens (1681):
Vier Reliquiare mit Reliquien der Heiligen (von links nach rechts:) S. Felicis Maertyris, S. Benedicti Maertyris, S. Liberati Maertyris und S. Honesti
Maertyris (alle unbek.). Bedeutende Kunstwerke: Altar mit dem Gnadenbild
der sogenannten Hammerthaler Muttergottes aus Kloster Tegernsee (um 1450).



Salvatorkirche / St. Salvator/
Die Griechisch-orthodoxe Christi-Verklaerungskirche
Salvatorplatz/Salvatorstrasse 17

1493/94 erbaut im Auftrag von Herzog Albrecht IV. als Friedhofs-Kirche St. Salvator. 1828/29 von Koenig Ludwig I. der Griechischen Kirchengemeinde ueberlassen. Heute – Kirche der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde; 2008 – 2011 grundlegend restauriert. An der linken Seitenwand der Kirche befinden sich auf einem Tischchen zwei metallene Reliquiare. 2022 wurde ein weiterer kleiner Reliquienschrein mit den Reliquien des hl. Kalinikos, Metropolit von Edessa (1919 - 1984) aufgestellt. Am 24. Juni 2020 wurde er von der Synode des
oekumenischen Patriarchat kanonisiert-

Reliquien des hl. Georg der Hozevit († 625) nach dem ein Maennerkloster benannt wurde, das in der Wueste des Heiligen Landes liegt, sowie des hl. Gerasimos der Jordanit († 475; Hl. Land). Reliquien des Heiligen Arsenios des Kappadokiers (Arsenius von Kappadokien); hl. Parthenios Lampsakou (Parthenius, Bischof von Lampsakus); hl. Nonne Sofia (Sophia) von Kleisoura, hl. Kosmas der Erste; hl. Theodoros der Koinobiarch und hl. Maertyrerin Paraskevi.

Im Zentrum des Metallbehaelters sind Reliquien des hl. Lukas, Arzt von Simferopol und der Krim aufbewahrt, dessen Leben in jungen Jahren eng mit Muenchen verbunden war. Hier studierte naemlich Valentin Woino-Jassenezkij – so sein
weltlicher Name – an einer Privatschule Malerei.

Ferner sehenswert: links vom Altar haengt eine grosse, griechisch-orthodoxe Ikone der Gottesmutter „Skoroposluschniza“, der „Schnellerhoerenden“.



Theatinerkirche / Stiftskirche St. Kajetan
Theatinerstrasse 22, am Odeonsplatz

Die Stiftskirche St. Kajetan, im Volksmund Theatinerkirche genannt, war Hof- und zugleich Ordenskirche des Theatinerordens. Die monumentale Hofkirche im italienischen Barock wurde von 1663–1688 erbaut. Seit 1954 wirken hier Patres aus
dem Dominikanerorden. In der 2. Seitenkapelle links vom Eingang, genannt „Kreuzabnahme Jesu“, befinden sich zwei Altartisch-Reliquiare.

Links: Reliquien des hl. Maertyrers „Innocentii“ (genaue Identitaet nicht bekannt) und hl. „Eunopij“ („Eunopii“).

Rechts: Reliquien des hl. Maertyrers Justin (genannt der Philosoph; † 165) und des hl. Vincenz (genaue Identitaet des „Vinzentz“ ist nicht bekannt).

Die Kirche besitzt eine Fuerstengruft. Hier ruhen Kurfuersten, Koenige und
Kaiser Karl VII. Von den toten Wittelsbachern ruhen die meisten in der Fuerstengruft (derzeit circa 50 Familienmitglieder) in Metallsarkophagen. Neben
vielen anderen Mitgliedern des Hauses Wittelsbach finden hier ihre letzte Ruhestaette: der erste Koenig Bayerns, Maximilian I Joseph († 1825) und seine Frau Koenigin Carolina (†1841); der Koenig von Bayern Maximilian II († 1864); der K;nig von Griechenland Otto I. (†1867) und seine Frau, Koenigin Amalia (†1875); Prinzregent Luitpold von Bayern (†1912) u. a.


Residenzmuseum
Residenzstrasse 1

Die Reliquiensammlung in dem Muenchner Residenz entstand im Zeitalter der Gegenreformation. Wilhelm V. der Fromme (1548 – 1626), Herzog von Bayern, erhielt bereits 1577 die erforderliche paepstliche Erlaubnis, Reliquien zu erwerben. Sein Sohn, Maximilian I. (1573 – 1651), erweiterte den Bestand und verwahrte die Reliquiare in der Reichen Kapelle, seinem privaten Andachts- und Gebetsraum. Bis ins 19. Jahrhundert galten die „Heiligtuemer“ als der kostbarste Schatz der Residenz.


Residenzmuseum/Reiche Kapelle
Residenzstrasse 1(Raum 98)

Die 1607 geweihte Kapelle war der private Andachts- und Gebetsraum Herzog Maximilians I. und seiner Gemahlin. Hier wurde der Heiltumsschatz, die Sammlung kostbarer Reliquien, also koerperliche Ueberreste von Heiligen, aufbewahrt. Durch die den Reliquien zugeschriebene segensbringende Kraft wurde die Reiche Kapelle zu einem bedeutsamen spirituellen Zentrum der barocken Residenz. Heute kann ein Grossteil der originalen Ausstattung am urspruenglichen Aufstellungsort bewundert werden. In der Hofkapelle der Residenz befinden sich heute noch mehrere urspruenglich dort bzw. in der Allerheiligenhofkirche verwahrte Reliquiare, teilweise verziert mit Klosterarbeit und Wachsperlen. Auf dem Hauptaltar befinden sich vier Reliquienbehaelter mit Silberbeschlaegen, entstanden um 1610.
Auf den beiden Seitenaltaeren sind jeweils zwei grosse Reliquiare, wohl Muenchner Arbeiten um 1770. In der Reichen Kapelle sind nach dem Umzug des Heiltumschatzes in die benachbarte Reliquienkammer vor Ort noch ausgestellt: Zu beiden Seiten des Hauptaltars und als Vertretung der verlorenen Seitenaltaere mit Reliquienfaechern insgesamt sechs Tafelreliquiare (Nfz).
 
In dieser Kapelle befinden sich heute jedoch keine Relikte und Reliquien! Hier ist nur die Dekoration ehemaliger Reliquiare ohne Knochen erhalten.



„Hofkapelle“
Residenzmuseum/Hofkapelle
Residenzstrasse 1

(Raeume 89 und 96 – nur Empore zugaenglich)
Eine doppelstueckige Hofkapelle errichtet zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Hofkapelle ist der Unbefleckten Empfaengnis Mariens geweiht. Hochaltar: in vier Reliquiaren lagern die Knochen unbekannter Heiliger. Die Reliquien sind in ein weisses Tuch gewickelt (Nfz).

Seitenaltar hl. Anna (links vom Eingang)

Reliquiar links: Reliquien der hll. Corbinian, Bischof von Freising († zwischen 724 und 730) [50], Nikolaus (Unbek.); Amandus (Unbek.); Eucharius, erster Bischof von Trier (lebte Mitte des 3. Jahrhunderts) (?); Blasius, Bischof von Sebaste († 316); Virgil (auch Virgilius) von Salzburg († 784); Rupert von Salzburg, war Bischof von Worms sowie erster Bischof in Salzburg († 718) (?); Bonifatius (Unbek.) u.a.

Reliquiar rechts: Reliquien der hll. Gertrud (Unbek.); Pulcheria († 453); „ Augusta“; Theresia (Teresa; (Unbek.); Clara (Unbek.) Clara (Unbek.); Aurelia (3. Jh.); Katharina (Unbek.); Valburga (Unbek.); „Euphrosina N.M.“; Ursula von Koeln († 383) u.a.

Seitenaltar Hl. Maximilian (rechts vom Eingang)

Reliquiar links: Reliquien der hll. Sergius (Unbek.); Crescentia
(auch: Maria Kreszentia Hoess † 1744); hl. Alban (Unbek.); Severin (Unbek.); Valentin (Unbek.); Bonifatius (Unbek.); „Fedasti E.M.“ u.a.

Reliquiar (rechts): Reliquien der hll. Laurentis; Benno (Unbek.); Johannes Nepomuk (†1393); Agnes (Unbek); Severin (Unbek.); „Clementus“ u.a.


„Reliquienkammer“ im Residenzmuseum
Residenzstrasse 1

Raum 95:
In kostbaren Behaeltnissen sind hier die Reliquien zahlreicher Heiliger, darueber hinaus auch andere religioese Gegenstaende der Verehrung verwahrt.

In der Mitte der „Reliquienkammer“

In der Freivitrine steht ein grosses, unnummeriertes Reliquiar (Schrein), der ca. 1611 geschaffene „Kindl Schrein“: In ihm sollen angeblich die Mumien (!!!) von drei sogenannten „unschuldigen Kindern von Bethlehem“ ruhen [51].

Vitrine rechts der Eingangstuer

Nr. 1, R: Kreuzfoermiges Altartisch-Reliquiar (Standkreuz) mit Glaskapseln, worin angebliche Partikel des Heiligen Kreuzes gehtet werden, und Reliquien der Passion.

Nr. 2, R.: Kaestchen mit turmartigem Aufsatz; Reliquien des hl. Karl Borrom;us (†1584), Kardinal und bedeutender Vertreter der Gegenreformation; Erneuerer der Moenchsorden.

Nr. 3, R: Tafelreliquiar mit „Gewandreliquie Mariens“: Stoffteile aus gewebtem Material, angeblich vom Gewand (Mantel bzw. Umhang) der Heiligen Gottesmutter stammend.

Nr. 4, E: Krone, vermutlich fuer eine Marienstatue bestimmt.

Nr. 5, R: Anhanger mit Reliquien des hl. Karl Borromaeus (†1584) und des Augustinus (Unbek.).

Nr. 6, R: Anhaenger mit Reliquien der hll. Apostel Petrus und Paulus.

Nr. 7, O: Reliquienmonstranz mit Reliquien hll. Ignatius von Loyola (†1556) und Franz Xaver († 1552).

Nr. 8, R: Kruzifix mit „Gewandreliquie“; Kreuzreliquie zum Gedenken an die Passion Christi, angebliches Stoffteil vom Lendenschurz des Erloesers.

Wandvitrine links

Nr. 9, R: Kruzifix (Kreuzreliquie).

Nr. 10, E/R: Altaerchen mit „Madonna aus Loreto“ mit „Gewandreliquie Mariens“.

Nr. 11, R: Kaestchen mit Reliquien von 45 verschiedenen Heiligen, darunter auch „Katakomben-Heiligen“. Ferner: Reliquien vom Heiligen Blut (auf Stoff) und angeblich vom Gewand der Gottesmutter.

Nr. 12, R: Reliquienkapsel (kleines Medaillon) mit Reliquien der Selige Anna di San Bartolomeo († 1626).

Nr. 13, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Sebastian († ca. 288/300).

Nr. 14, O: Reliquienmonstranz mit Reliquien des hl. Johannes Nepomuk (†1393).

Nr. 15, R: Kastenreliquiar mit Turmaufsatz mit Reliquien der hll. Maria Magdalena, Barbara, Maertyrerin in Nikomedia († zwischen 305 und 311), und Kunigunde von Luxemburg, Kaiserin und Ordensfrau (†1033/1039).

Nr. 16, R: Reliquiar mit Relief aus Elfenbein, „Auferstehung Christi“. Hinter Glas Reliquien hll. Sebastian († ca. 288/300) und Petrus.

Nr. 17, R: Anhaenger mit Kreuzpartikel.

Nr. 17a, E. Sockel zur Reliquienmonstranz (Nr. 21).

Nr.18, R: Tafelreliquiar mit „Abendmahlsreliquien“. Reliquien mit angeblichem Bezug zum „Letzten Abendmahl“, zur Gottesmutter und anderen Heiligen. Ferner: angebliche Haarstraehnen der hll. Apostel Petrus und Paulus.

Nr. 19, R: Kopfreliquien des hl. Eleutherius (oder Eleutherus), Bischof von Rom († ca. 175/189), mit Tiara.

Nr. 20, R: Kopfreliquien des hl. Lucius, Bischof von Rom († 254), mit Tiara.

Nr. 21, O. Dreiteilige Reliquienmonstranz mit figuerlichen Szenen der Passion Christi. „Passionsreliquien“: Kreuzpartikel, ein Stueck des mit Essig getraenkten Schwamms, eine Spitze aus der Dornenkrone, ein Kreuznagel sowie Erde von Golgatha.

Nr. 22 u. 23, R: Zwei Reliquientafeln („Gewandreliquien“). Kleiner Rahmen mit Fragmenten von rotem und gelbem Webstoff.

Nr. 24 u. 25, O: Zwei Reliquienmonstranzen mit Reliquien des hl. Franz von Assisi (Franziskus von Assisi; †1226).

Nr. 26, O: Reliquienmonstranz mit Reliquien der hll. Basilius des Gro;en [52] und Maria von Aegypten.

Nr. 27, O: Reliquienmonstranz mit Reliquien der hll. Amandus, Bischof von Worms († um 673); Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenvater († 397); Franz von Assisi (Franziskus von Assisi; †1226), „Isaac Monacus“, Cosmas (auch: Kosmas) u.a.

Nr. 28, R. Reliquien Mariens und der Passion.

Nr. 29, R. Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Dominikus (†1221).

Nr. 30, E/R: Reliquienbueste des hl. Mauritius († ca. 290/302).

Nr. 31, R: Tafelreliquiar mit Reliquien Mariens und der hll. Johanes der Taeufer, Petrus und Franz de Paula (Franz von Paola; † 1507). Fragment eines Tischtuchs, das angeblich beim „Letzten Abendmahl“ verwendet wurde (?)

Nr. 32, R: Reliquienkapsel mit Reliquien Mariens und der Passion, sowie der hll. Teresa von Avila (Theresa von Aevila die Grosse; †1582) und Johannes von Kreuz (†1591).

Nr. 33, R: Reliquiar mit Elfenbeinrelief „Mari; Himmelfahrt“; Im unteren Teil, hinter Glas, Reliquien des Apostels Paulus, sowie der hll. Filippo (Philipp) Neri († 1595) und Franz de Paula (Franz von Paola; † 1507).
 
Nr. 34, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Apostels
Matthaeus.

Nr. 35, E: Goldenes Kruzifix mit Kreuzreliquien.

Nr. 36 u. 37, O: Zwei dreiteilige Reliquienmonstranzen mit Reliquien der Apostel Petrus, Matthaeus, Andreas, des Apostels und Evangelisten Lukas; des Jakobus, Sohn des Alphaeus Jakobus oder der Juengere, und Bartholomaeus.

Nr. 38, R: Reliquiar in Tabernakelform mit Reliquien des Dionysios Areopagita. Diese „Muenchner“ Reliquien stammen aus Moskau, wo sie in einem Schrein zusammen mit Reliquien von Johannes dem Taeufer (s. Nr. 39) aufbewahrt wurden. Urspruengliche Besitzer: die Zaren Boris Godunow (1552–1605) und sein Sohn Fjodor (1589–1605).

Nr. 39, R: Reliquiar in Tabernakelform mit Reliquien von Johannes dem Taeufer, angeblich dessen „rechte Hand“, woran natuerlich berechtigte Zweifel bestehen. Von Moskau nach Muenchen gelangt (s. Nr. 38).

Nr. 40, R: Reliquiar in Tabernakelform mit Reliquien, „rechte Hand“ (?) des Hl. Johannes Chrysostomos, Erzbischof von Konstantinopel († 407) [53].
 
Nr. 41, R: Reliquiar in Tabernakelform mit Reliquien, „rechte Hand“ der Hl. Barbara († zwischen 305 und 311).

Nr. 42, E: Kusstafel „Instrumentum pacis“; Reliquien der Krippe von Bethlehem und vom hl. Grabes.


Wandvitrine rechts

Nr. 43, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Ambrosius, Bischofs von Mailand, Kirchenvater († 397).

Nr. 44, R: Tafelreliquiar in Altarform mit Reliquien der hll. Anna, Mutter Mariens, Maria Magdalena, des Apostels Matthaeus, des Evangelisten Markus, Laurentius († 258) und anderer.

Nr. 45, R: Turmartige Reliquiar mit Reliquien der hl. Anna, Mutter Mariens.

Nr. 46, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Apostels Petrus

Nr. 47, R: Kopfreliquien in Schaedelform mit Bluetenkronen des hl. Johannes des Taeufers [54]. (Unbekannt, was im Reliquiar ist: Schaedel selbst oder ein – zwei Knochen vom Kopf. – Autor A. Cholodjuk) [55].

Nr. 48, R: Kopfreliquien in Schaedelform mit Bluetenkronen der Hl. Elisabeth, Ehefrau des Priesters Zacharias und Mutter von Johannes dem Taeufer; verwandt mit Maria, der Gottesmutter (Unbekannt, was im Reliquiar ist: Schaedel selbst oder
ein–zwei Knochen vom Kopf. – Autor A. Cholodjuk)

Nr. 49, R: Reliquien der hll. Rupert, Bischof von Salzburg († 718), und Anastasios des Persers († 628).

Nr. 50, R: Reliquien des hl. Korbinian von Freising († ca. 724/730).

Nr. 51, R: Tafelreliquiar mit Reliquien des hl. Cyriacus, Bischof von Karthago († ca. 303).

Nr. 52 – 54, R: Reliquienschrnkchen mit seitlichen pyramidenfoermigen Reliquiaren mit hll. Servatius von Tongern († 384[?]), Hadrianus (Unb) , Pankratius († um 304), Bonifatius (Unbek.), Christophorus ( † um 250 [?]),Valentin (Unbek.), Wolfgang (Unbek.), Adalbert (Unbek.), Laurentius († 258); Quirinus (Quirin von Neuss; um 130); Vitalis, Bischof von Salzburg († ca. 728/730; Nr. 54); Katharina (Unbek.; Nr. 54); Benedikt (Unbek.; Nr. 54); Georg(Unbek.); Heinrich II. (Kaiser des Heiligen Roemischen Reichs; † 1024).

Nr. 55, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Stephan.

Nr. 56, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien der hl. Walburga (Unbek.).

Nr. 57, O. Dreiteilige Reliquienmonstranz mit Blutreliquien („Hl. Blut“), sowie Reliquien der hll. Stephan, Germanus und Gabinus (in alten Martyrologien auch Gavinus und Savinus genannt).

Nr. 58, R: Scheibenreliquiar, „Hirnschale“ des hl. Nikolaus (Unbek.) .

Nr. 59: R: Scheibenreliquiar, „Hirnschale“ des hl. Cyprianus (Cyprian), Bischof von Karthago († 258).

Nr. 60, E: Reliquientafel, sogenannte „Platten-Reliquie“ mit eingravierter „Auferstehung Christi“ auf der Rueckseite.

Nr. 61, E: Gerahmtes Silberrelief der Kreuztragung, mit Weih;wasserkessel; Reliquien Mariens, des Hl. Kreuzes, sowie der hll. Johannes der T;ufer, Andreas, Jacobus, Maria Magdalena, Petrus; Thomas, Barnabas (Apostel, M;rtyrer; † 61(?)) und Veronika (I. Jh.; Juengerin Jesu, Schweisstuchreicherin).

Nr. 62, R: Turmartiges Reliquiar mit Reliquien des hl. Martin (Unbek.).


Vitrine links der Eingangstuer

Nr. 63 und 64, O: Zwei Monstranz Reliquiare mit Reliquien der hll. Franz Xaver (†1552), Johannes Nepomuk (†1393) und „seliger Franz von Chianto“ (Chianti)“(?).

Nr. 65 und 66, O. Zwei Monstranzreliquiare (Reliquien des Hl. Kreuzes sowie der hll. Antonius; Petrus von Alcantara (†1562); Franz von Assisi (auch Franziskus, †1226) u.a.

Nr. 67, E/R: Weihwassergefaess; in Altarform mit den allegorischen Figuren von „Glaube“ und „Keuschheit“, genutzt als Reliquiar; Reliquien des „hl. Josef“ in zwei Zellen eines Weihwassergefaesses.

Nr. 68, R. Pyramidenfoermiges Reliquiar mit Reliquien der hl. Victoria (Unbek.).

Nr. 69, O: Monstranzreliquiar mit Reliquien des hl. Nikolaus von Tolentino (†1305); Stoff mit Blut eines
unbekannten Heiligen.

Nr. 70, E: Pieta.

Nr.71, R: Tafelreliquiar mit Reliquien des Hl. Maximilian vom Pongau (Bischof, Maertyrer; † zwischen 284 und 288).

Nr. 72, R: Kaestchen mit Reliquien von verschiedenen, nicht identifizierbaren Heiligen (Maertyrer): „S. Simplicia“, „S. Donati“ (hl. Donata, Maertyrerin aus Afrika, †180; (?)), „S. Primi M.“ u. a.

Nr. 73, R. Kreuzreliquiar; Oberteil mit Gravierungen von ca. 1500.

Nr. 74, R: Kleines Turmreliquiar mit Reliquien der hl. Amalberga (Unbek.).



Schatzkammer der Residenz
Residenzstrasse 1

Reliquiar-Statuette St. Georg mit Reliquien des hl. Georg. In der Reliquienlade gibt es „ein Gebein des hl. Maertyrers Georg“ [56].
 
Reliquiar-Statuette des Ritters St. Georg (Andreas Athemstett – gest. 1592, Abraham Lotter d.;. – gest. 1612) u.a., nach Entwurf von Friedrich Sustris (um 1540–1599) entstanden zwischen 1586 und 1597. Sockel zwischen 1638 und 1641 umgearbeitet.

Kreuzreliquiar (Staurothek) Kaiser Heinrichs II. (Groesse 43 x 36 cm; wohl Metz oder Reichenau, um 1010) ist eines der bedeutendsten europaeischen Goldschmiedewerke aus der Zeit um 1000. Das Reliquiar (seit 1803 bis heute ohne den Splitter vom Kreuze Christi) ist gemaess der Inschrift ein Geschenk Kaiser Heinrichs II. an den Dom von Bamberg. Seit 1958 ist es in der Schatzkammer ausgestellt. „Marienbild“ (Inv. N 64) – eine grosse, russisch-orthodoxe Ikone der Gottesmutter „Smolenskaja“ (XVI Jhdt.). In Muenchen seit 1580 Schrein-Reliquiar fuer Reliquien des Dionysios Areopagita und von Johannes dem Taeufer. Von Moskau nach Muenchen gelangt. Dieses „Muenchner“ Schrein-Reliquiar stammt aus Moskau, wo es zusammen mit Reliquien aufbewahrt wurde. Urspruengliche Besitzer: die Zaren Boris Godunow (1552–1605) und sein Sohn Fjodor (1589–1605).Es gibt in der „Schatzkammer“ auch transportable Altaere und Kreuz-Reliquiare ohne Reliquien.


Staatliche Muenzsammlung
Residenz

Hier wird ein 6,4 Gramm schweres Silbermedaillon aufbewahrt, das den Kaiser und Heiligen Konstantin zeigt und um das Jahr 315 in Rom gefertigt wurde. Darauf abgebildet ist auch ein sogenanntes „Christogramm“ (Zeichen fuer den Namen Christus) in Gestalt des Kreuzes – jenes Symbol, das der Legende nach am 28. Oktober 312 Konstantin vor seiner Schlacht gegen Maxentius erschien: „In hoc signo vinces“ – „unter diesem Zeichen wirst du siegen“.


Ludwigskirche/Pfarrkirche St. Ludwig
Ludwigstrasse 20

An der Chorwand ist das riesige Fresko „Das Juengste Gericht“ (Peter von Cornelius; 1836 – 1839).
 
Am Hochaltar: Im Sockel der Hochaltar-Figur des hl. Ludwig IX (1214 – 1270; Kirchenpatron) [57]. l. Reliquienschrein mit Reliquien der heiligen Kaiser Heinrich II. von Bamberg, hl. Theresia, hl. Ludwig, hl. Franz von Sales und Hl. Johanna Franziska Fremyot de Chantal (Mitbegruenderin des Ordens der Salesianerinnen) und von Maertyrern. Im Sockel der Hochaltar-Figur die Figur des hl. Korbinian; zwei Reliquienschreine mit Reliquien vom Heiligen Kreuz sowie der Heiligen Bischoefe Erasmus, Martin, Korbinian, Alban, Bonaventura und Augustinus und nochmal Bonaventura [58].
 
Im Hauptaltar darunter sowie in der Sakristei werden Partikel des Heiligen Kreuzes und Reliquien verschiedener Heiliger verwahrt. Besonders wertvoll
sind drei Reliquienmonstranzen:

1. Reliquienmonstranz von 1747 (Nfz): silber, teilvergoldet; getrieben, ovaler Fuss mit getriebener Rokokoornamentik (40 cm); Schaft in Form einer Engelsfigur. Ovales Schaugefaess, verglast, innen mit Kreuz aus Bergkristall und Kreuzpartikel, umrahmt mit farbigen Schmucksteinen.

2. Reliquienmonstranz, um 1790 (?) (Nfz): Messing, vergoldet und versilbert (44 cm); ovaler Fuss mit spaetklassizistischem Dekor; Strahlenkranz und ovales Fenster mit farbigen Steinen. Enthaelt eine Reliquie des Kirchenpatrons, des hl. Ludwig IX. (1214 – 1270).

3. Reliquienmonstranz, mit Kreuzpartikel, Mitte 19. Jhdt. (Nfz): Messing, vergoldet und versilbert (29 cm); neogotisch, Kreuzenden mit gnostisierenden Masswerkappliken [59].

Bei der Kirchenweihe von St. Ludwig in Muenchen 1844 wurden, einer alten Tradition folgend, Reliquien roemischer Maertyrer in den Hochaltar eingelassen: Kolumban, Clemens und Constantinus. Drei Jahre spaeter gelang dem ersten Pfarrer, Carl Stumpf, der Erwerb einer Reliquie des Hl. Ludwigs, des Kirchenpatrons: Am 2. Februar 1847 uebersandte der Pariser Erzbischof Dionys Affre einen kleinen Splitter von den Gebeinen des Hl. Ludwig als bestaetigte echte Reliquie
nach Muenchen. Das Grab Koenig Ludwigs IX. – er war waehrend des 6. Kreuzzugs am 25. August 1270 vor Tunis gestorben – befindet sich in der Kirche St. Denis bei Paris. Im Volksmund war Ludwig als „Choleraheiliger“ bekannt. Eine in St. Ludwig
aufbewahrte Prozessionsfahne von 1877 zeigt den Heiligen, den Koenig von Frankreich, wie er in seiner Linken auf einem Kissen eine Reliquie der Dornenkrone Christi traegt, die er 1239 von den Venezianern bekommen haben soll. Sie wird bis heute in Notre Dame in Paris gehuetet.

In der Seitenkapelle rechts neben dem Hauptaltar befindet sich letzte Ruhestaette von Romano Guardini (1885 – 1968). Romano Guardini war Priester und Professor fuer Religionsphilosophie und christliche Weltanschauung. Er wirkte als Universitaetsprediger an der Universitaetskirche St. Ludwig in Muenchen und war einer der Mitbegrnder der Katholischen Akademie in Bayern [60]. 1997 wurden Guardinis Gebeine, im Angedenken an seine Lehrtaetigkeit an der Muenchner Universitaet und seine Predigttaetigkeit, in die Seitenkapelle der Universitaetskirche St. Ludwig umgebettet. 2017 begann der Seligsprechungsprozess durch den Erzbischof von Muenchen und Freising, Kardinal Reinhard Marx, mit einem feierlichen Gottesdienst im Muenchner Liebfrauendom.


Archaeologische Staatssammlung Muenchen
Museum fuer Vor-und Fruehgeschichte
Lerchenfeldstrasse 2

In der Sammlung (Nfz): Goldblattkreuze, 7. Jahrhundert [61]; Polykandilon mit sieben Lichtoeffnungen (6. Jahrhundert; Bronze; Dm 27,5 sm; oestlicher Mittelmeerraum); Kreuzfibel (Mittleres 7. Jahrhundert; Bronze mit Eisen; 3,8 x 3,6 cm); Heiligenfibel (Haelfte 9.–10. Jahrhundert; Kupfer; gruenes, blaues und weisses Email; Dm 3,0 sm); Pektoralkreuz (2. Haelfte 7. Jahrhundert; Silberblech; H – 5,5 cm); Gregorius-Kreuz ( 11.Jahrhundert; Bronze; H – 10,3 cm); Anhaenger in Form eines Codex ( Fruehes 8. Jahrhundert; Gold und Almandin; 2,8 x 1,9 cm); Goldblattkreuz, im Zentrum Abdruck einer Phokas-Muenze; 7. Jahrhundert; Gold; H – 6,0 cm, B – 4,6 cm); Goldblattkreuz, im Zentrum „Herrscherbild“ (mittleres
7. Jahrhundert; Gold; 9,1 x 9,3 cm) u.a.


Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstrasse 3

Saal 7 (Mitte)

Silberbueste des hl. Zeno (um 1440/1445; teilweise vergoldet, 47,5 cm hoch). Im Brustbereich des aus Isen stammenden Reliquiars, unter Kristall angeblich Teil der Hirnschale des Heiligen. Ein Stueck vom Schaedel wurde in Isen als kostbare
Reliquie verwahrt. Die Inschrift auf dem Sockel des Reliquiars bennent den
Stifter „Ladislaus de Aschdarf Praepositus huius ecclesiae anno 1467“ (Augsburger Domherr Ladislaus von Achdorf).

Saal 1 der christlichen Kunst

Relief „Auferstehung und Himmelfahrt Christi“, sog. „Reidersche Tafel“ (Elfenbein;18,7 x 11,5 cm). Rom, um 400. Erworben 1860 aus der Sammlung Martin von Reider (Bamberg) [62].

Tumbe 203: Sog. Kasten der hl. Kunigunde. Skandinavien, um 1000. Eichenholz, Elfenbein, Bronze, vergoldet. 13,3 x 25 x 25,5
cm. Aus St. Stephan im Bamberg [63].

Vitrine (links): drei Saeulen, Zierplatten und Nimben von Reliquien-Schreinen. Rheinland, um 1180/90Relief „Kreuzigung Christi und Frauen am Grabe“,Buchschmuck), Frankreich 9. Jh.; (Elfenbein, 22 x 10 cm). Aus der Sammlung des Fuerstbischoeflichen Rats und Hofkaplans Ulrich Mayr, Regensburg.
 

Saal  2 der christlichen Kunst

Vitrine (links): Reliquienkreuz mit Inschrift Rhein-Maas gebiet, 1230–1250. Holz; Silber und Kupfer, vergoldet. Inv. Nr. 57/I.
 
Vierpass foermiges Reliquiar Mittelrhein, gegen 1200. Silber, Kupfer; teilweise vergoldet. Inv. Nr. 56/103. Kleines Kreuz. Westfraenkisch, um 800. Inv. Nr. 21/ 92.

Vitrine (rechts): Schrein foermiger Reliquienkasten. Limoges, um 1220/30. Kupfer; vergoldet und Grubenschmelz. Inv. Nr. MA239.

In anderen Saelen des Museums befinden sich einige Reliquienbuesten aus Lindenholz, aber ohne Reliquien. In der Brustoeffnung war einst eine Reliquie deponiert.
 
Darauf beenden wir die Aufzaehlung der heiligen Reliquien, die in den katholischen Gotteshaeusern und in den Sammlungen einiger grosser Museen bewahrt werden, gelegen im zentralen Teil Muenchens. Reliquiensammlungen befinden sich in einigen anderen katholischen und orthodoxen Kirchen der Stadt sowie in ihren Vororten. Die Kirchen St. Maria Ramersdorf, St. Maria Thalkirchen, St. Maximilian, St. Korbinian, Klosterkirche St. Anna, Neue und Alte Pfarrkirche
St. Johann Baptist in Muenchen-Haidhausen [64], Mariahilfkirche, Neue Pfarrkirche St. Margaret, St. Michael in Berg am Laim, Griechisch Orthodoxe Allerheiligenkirche, Kathedrale der Hll. Neumaertyrer und Bekenner Russlands. Kloster des Heiligen Hiob von Potschaew, Erzengel-Michael-Kirche in
Muenchen-Ludwigsfeld, die Hauskapelle des Hl. Josef von Nazaret (Russische Kirche von Moskauer Patriarchat; Kolpinghaus Muenchen-Zentral) u.a.

Das groesste Zentrum der Reliquiensammlung ist jedoch immer noch das Altstadt-Zentrum.

Reliquien waren hochgeschaetzt und wurden von Glaeubigen in Muenchen und Bayern immer aufgesucht. Neben echten Reliquien tauchten natuerlich auch Faelschungen auf. In verschiedenen Jahrhunderten erschienen einige Relikte in Deutschland auf nicht ganzgerechte Weise. Einige skrupellose Haendler spekulierten sowohl mit echten als auch mit gefaelschten Reliquien.
 
Wie kann man echte und falsche Reliquien in Tempelnunterscheiden? Lassen Sie mich dazu meine eigene Meinung aeussern. Derzeit besteht das dringende Problem, das
Alter und das Herkunftsgebiet vieler Reliquien in Muenchen zu identifizieren, um echte und gefaelschte Artefakte zu identifizieren, die in Stadtkirchen ausgestellt sind. Dies gilt insbesondere fuer Reliquien in den Museen der Muenchner Residenz. Es ist fast unmoeglich, mit blossem Auge und ohne die Hilfe von Theologen, Historikern, Physikern und Vertretern anderer Wissenschaften echte Reliquien von Faelschungen zu unterscheiden.
 
Wo verlaessige Angaben bzw. Zeugnisse fehlen, gibt es keine Moeglichkeit echt von unecht zu unterscheiden. Manche Angaben sind aber einfach absurd, weil der Sache nach unmoeglich.

Reliquien sind fuer viele Glaeubige konkrete Zeichen fuer das Wirken Gottes in seinen Heiligen und ermoeglichen gleichsam einen geistigen „Kontakt“ mit der heiligen Person, die man vertrauensvoll um Fuerbitte bei Gott ersucht. In den
Reliquien kommt die Kontinuitaet des heutigen Glaubens mit dem christlichen Glauben in den vergangenen Jahrhunderten zum Ausdruck und bewirkt so Vertiefung des Glaubens und Festigung der Hoffnung auf goettliche Erhoerung.
 
So sind die hier beschriebenen Reliquien eben auch ein Teil der Froemmigkeitsgeschichte der Stadt Muenchen.

Ueber den Autor

Dr. (VAK Moskau) Anatol Cholodjuk (Àíàòîëèé Õîëîäþê) wurde in der UdSSR (Transnistrien) geboren und hat Ukrainische Wurzeln. Seit 1995 lebt in Muenchen und ist als Publizist und deutscher Korrespondent der russischen kirchlichen Webseiten taetig. Fuer das russische Publikum schrieb er ueber Leben und
Glauben im katholischen Deutschland und Bayern. Ein ganz besonderes Interesse hat er an den Reliquien in Muenchen, Bayern und Deutschland. Zu diesem Thema veroeffentlichte er bereits einige Buecher in russischer Sprache.


Danke fuer die Unterstuetzung

Dr. Lothar Waldmueller; Dr. Armin Wouters;

Dr. Roland Goeetz; Pater Stark M. Dr. Christian Quaeitzsch; Pater Kern K.; Manfred Stelzer; Johannes Haind; Walter Rindfleisch; Markus Jost; Peter Zobel; Michael Hoettinger



Anmerkungen

[1] Chronik der Stadt M;nchen. Bd.1. Herzogs- und Stahleder. Herzogs– und Buergerstadt. Die Jahre 1157–1505. – Muenchen: Heinrich Hugendubel Verlag, 1995. – S. 13.

[2] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Saermost. -Sueddeutscher Verlag, 1973, S.9.; Rom in Bayern. Kunst und Spiritualitaet der ersten Jesuiten (Katalog zur Ausstellung des Bayer.

[3] Chronik des Christentums. [Redaktion: Matthias Felsmann]. – Guetersloh & Muenchen: Chronik-Verlag (Bertelsmann), 1997, S. 97.

[4] Õîëîäþê À. Ìþíõåí: îò ñâÿòûíè ê ñâÿòûíå: ïóòåâîäèòåëü ïàëîìíèêà . – Êèåâ; Ìþíõåí: ÀÄÅÔ-Óêðàèíà, 2014, S. 5.

[5] Chronik des Christentums. [Redaktion: Matthias Felsmann]. – Guetersloh & Munchen: Chronik-Verlag (Bertelsmann), 1997, S. 97.

[6] Donald P. Ryan, Ph. D. Complete Idiot‘s Guide to Biblical Mysteries.–
(USA); 2000.

[7] Lexikon fuer Theologie und Kirche. Achter Band. – Freiburg, Basel, Rom,
Wien: Herder, 1999, S.1091 –1094. Hier werden die „Skelett-Reliquien“
aufbewahrt: * Pfarrkirche St. Peter/ „Alter Peter“; * Residenz Muenchen:
„Reliquienkammer“; (drei Mumien von sogenannte unschuldigen „Kindern von Bethlehem“); * Die Nymphenburger Schlosskirche St. Magdalena (Haupteingang Schloss Nymphenburg). Seitenaltar: Skelett-Reliquie von „hl. Prot“ (vielleicht Protasis von Mailand?) 1735 –1740 aus Italien.

[8] Lexikon fuer Theologie und Kirche. Achter Band. – Freiburg, Basel, Rom,
Wien: Herder, 1999.– S. 1214.

[9] Lexikon fuer Theologie und Kirche. Achter Band. – Freiburg, Basel, Rom,
Wien: Herder, 1999.– S. 1087.
 
[10] Lexikon fuer Theologie und Kirche. Achter Band. – Freiburg, Basel, Rom,
Wien: Herder, 1999.– S. 1214 – 1216.

[11] Õîëîäþê À. Ã. Ìþíõåí. Â àðõèâå öåðêâè „Áþðãåðçàëü“ îáíàðóæåíû ðåëèêâèè â êîíâåðòàõ.– Proza.ru

[12] In der Nacht vom 25. April 1944 wurden das Geboeude der Kirche „Buergersaal“ und ihr Hauptaltar durch eine Bombe zerstoert // Der Buergersaal. 200 Jahre Kirche. 30 Jahre Ruhestaette von P. Rupert Mayer SJ. 1778–1978.– Muenchen: Herausgeben von der Marianischen Maennerkongregation „Mari; Verkuendigung in Muenchen, 1978, S. 24.

[13] Altmann L. Der Buergersaal in Muenchen. – Lindenberg in Allgaeu: Kunstverlag Josef Fink, 2018, S.24.

[14] Der Buergersaal. 200 Jahre Kirche. 30 Jahre Ruhestaette von P. Rupert
Mayer SJ. 1778–1978.– Muenchen: Herausgeben von der Marianischen
Maennerkongregation „Mariae Verkuendigung“ in Muenchen, 1978, S. 14.

[15] Haub R. Pater Rupert Mayer: ein Lebensbild.– Muenchen – Zuerich – Wien: Verlag Neue Stadt, 2007.


[16] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Sauermost. –Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 151.

[17] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Sauermost. –
Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 157.

[18] Nach Angaben der bayerischen Presse, im Oktober 2018 in der Asam;kirche vier Tage lang hatten Gl;ubige die Gelegenheit, den Reliquienschrein der heiligen Bernadette (1844 – 1879) aus Lourdes in Muenchen zu besuchen. Die Reliquien der hl. Bernadette wurden am 23. Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst in St. Peter in Muenchen (Alter Peter) begruesst und in einer Lichterprozession zur Asamkirche geleitet. Durch die Zusammenarbeit vom Bayerischen Pilgerbuero, der
Stadtpfarrkirche St. Peter und dem Malteser Orden war der goldene
Reliquienschrein der Heiligen in der Asamkirche zur oeffentlichen Verehrung ausgesetzt.

[19] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Sauermost. –Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 157.

[20] Steiner P. B. Die Asamkirche in Muenchen.– Lindenberg in Allgaeu: Kunstverlag Josef Fink, 2010, S. 45.

[21] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Saermost.
–Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 87.

[22] Weitere Partrikel (Teilchen) des Heiligen Kreuzes sind in:
*Dreifaltigkeitskirche | Paceli-/Ecke Rochusstrasse;
*St. Ludwig | Ludwigstrasse 22;
* Die Klosterkirche St. Anna im Lehel:
St.-Anna-Strasse 19 (In der Sakristei der Kirche befinden sich drei Ostensorium mit Partikeln des Heiligen Kreuzes);
*Pfarr-und Wallfahrtskirche | St. Maria ThalkirchenFraunbergplatz 5 (Reliquie in Silber gefasstes Kreuzpartikel aus Jerusalem. Geschenk (1460) des Herzogs Albrecht III. [Albrecht III. der Fromme (1401-1460)] an Thalkirchen. Herzog Albrecht III. stiftete einen Kreuzpartikel und legte so die Grundlage f;r die Wallfahrt nach Thalkirchen);
* „Hl. Kreuz“ | Muenchen/Obergiesing, Gietlstrasse 2;
* Wallfahrtskirche „Heilig Kreuz“/Muenchen-Froettmaning Katholische Kirche (von 815) des ehemaligen Dorfes im Schatten der Allianzarena in Froettmaning. Heutiger Bau wohl Anfang 11.Jh. (Reliquien-Monstranz mit Heilig-Kreuz-Reliquie);
*Wallfahrtskirche „Maria-Ramersdorf“Ramersdorfer Strasse 6 (In dem Grasser-Altar gibt es einen Unterbau mit ovalem Schaufenster. Hier befindet sich die wichtigste Reliquie von Kirche - das Standkreuzreliquiar, in dem das Umhaenge Kreuz mit
dem Kreuzpartikel. Das ist das einstige Umhaenge Kreuz Kaiser Ludwigs
des Bayern. Der Legende nach soll er es aus Rom mitgebracht haben.
Als Ursprung der Kreuzverehrung in Maria Ramersdorf kann die ueberlieferte Stiftung der Kreuzreliquie im Jahre 1379 durch Herzog Otto V. gelten. Ist heute in ein kostbares Reliquiar eingelassen, dessen Fu; noch von 1530 stammt. Das Standkreuzreliquiar wurde wohl 1611 vom Muenchner Goldschmied Hans Ernst Gottbewahr erneuert;
* Kàthedrale der hll. Neumaertyrer und Bekenner Russlands (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) | Lincolnstrasse 58;
* Kloster des heiligen Hiob(Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) | Muenchen-Obermenzing Hofbauernstrasse 26;
*Griechisch-Orthodoxe Allerheiligenkirche | Ungererstrasse 131;
*Kirche des. Hl. Maertyrer Johannes-Vladimir, Fuerst von Serbien | Putzbrunner Str.49;
*Residenz Muenchen. Reliquiensammlung: „Reliquienkammer“ im Residenzmuseum | Residenzstrasse 1;
*Mariahifkirche Mariahilfplatz (Reliquiar mit Kreuzpartikel (?). Messing, gegossen, vergoldet. Figuren Silber gegossen (31 cm), ohne Marken; neugotisch (um
1840). Verglastes Schaufenster, innen Ovalmedalion mit (nicht bezeichneten Reliquien und vorgeblendetem Kreuzchen mit Strahlenkranz und Steckvorrichtung).

[23] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Sauermost. –Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 87.

[24] Weitere Reliquien vom hl. Pantaleon (Pantaleimon, Pantåleimon) sind in:
*Kàthedrale der hll. Neumaertyrer und Bekenner Russlands (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) | Lincolnstrasse 58;
*Kloster des heiligen Hiob(Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) | Muenchen-Obermenzing Hofbauernstrasse 26;
*Griechisch-Orthodoxe Allerheiligenkirche | Ungererstrasse 131;
*Alte Pfarrkirche St. Johann Baptist (Haidhausen) | Kirchenstrasse 37;
*Kloster des heiligen Hiob(Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) | Muenchen-Obermenzing Hofbauernstrasse 26;
*Griechisch-Orthodoxe Allerheilogenkirche | Ungererstrasse 131;
*Alte Pfarrkirche St.Johann Baptist (Haidhausen) | Kirchenstrasse 37.

[25] Wie viel und wessen Reliquien sich in der Kirche befanden, dies ist im
Buch beschrieben – „Trophae Bavarica oder Bayerische Siegeszeichen, dem hl. Erzengel Michael in Kirche und Gymnasium der Gesellschaft Jesu geweiht. – Muenchen, 1597:

I. „Reliquien, die durch die Beruehrung des Koerpers Christi oder Heiligen
geweiht sind: die Krippe des Herrn; das nahtlose Hemd; die Saeule; der Schwamm; das Grabmal (Seltener Marmor); der Schleier der seligen Jungfrau und ihre Kleider; das Kreuz des hl. Petrus; das Gewand des hl. Evangelisten Johannes; das Kreuz des hl. Andreas; das Gewand des hl. Thomas“ (S. 137 – 138);

II. „Auf einige wenige von sehr vielen Heiligen: hll. Peter und Paul; Hals des hl. Maertyrers Jakobus; Bein des hl. Andreas; Bein des hl. Bartholomaeus; Schulter des hl. Paulus“ (S. 139);

III. „Auf die heiligen Reliquien beinahe aller Apostel“: „Gebein“ Johannes
des Taeufers; Haupt eines unschuldigen Kindes; hl. Stephan, der erste
Maertyrer; hl. Sebastian; hl. Laurentius; hl. Christophorus; hl. Cassianus;
hl. Papst und Maertyrer Lucius; hl. Maertyrer Theodor; hl. Papst und Maertyrer Soter; hl. Maertyrer Johannes; hll. Papst und Maertyrer Stephanus; hl. Maertyrer Alexander; hl. Albanus; hl. Pancratius; hl. Papst und Maertyrer Euychianus; hll. Drei Koenige; hl. Gregor der Grosse; hl. Ambrosius; hl. Hieronymus; hl. Antonius; hl. Benedikt; hl. Bernhard; hl. Dominikus; hl. Nikolaus; hl. Ulrich; hl.Leonhard; hl. Alexius; hl. Wilhelm; hl. Koenig Ludwig; hl. Remigius; hl. Ursula; hl. Cordula; hll. Jungfrauen und Maertyrerinnen Candida und Rufina; hl. Thekla; hl. Dorothea; hl. Maertyrerin Felicitas; hl. Justina; hl. Agatha (S.141 –142);

IV. „Auch Petrus und Paulus <...> auch Johannes, Philippus, Bartholomaeus, jener Thomas, der seinen Namen „Didymus“ nach seiner Geburt als Zwilling erhielt, und die Zebedaeus: Fuege den Jacobus hinzu und den Bruder des Petrus, Lukas, Simon...“ (S.131);

V. „Die acht Heiligen, deren vollstaendige Leiber in der Kirche des hl. Erzengels Michael verwahrt sind“: der Koerper des hl. Caius; hl. Januarius, Maertyrer und Diakon des Paptes Caius; hl. Saturninus; h ll. Maertyrer Johannes und Cyrus; hll. Crispinus und Crispinianus, Maertyrer und Brueder; hl. Euphebius, Bischof und Bekenner (S.137);

VI. „Weitere Reliquien“: hl. Almachius; hl. Clemens; hl. Laurentius; hl. Polycarpus; hl. Antherus; hl. Soter; hl. Xistus; hll. Marcellius und Cyprian,
das Juwel Afrikas; hl. Anicetus; hl. Dionysius; hl. Adalbertus; hl. Pancratius; hl. Leo; hll. Lucius und Mauritius; hll. Theodorus und Eutychianus;
hl. Pantaleon; hll. Blasius und die Knaben...“(S.131);

VII. „Diese haben der Kirche Teile ihres Koerpers, folgende ihren vollstaendigen Koerper“: hl. Johannes; hl. Cyrus; hl. Caius“(S. 131);

VIII. „Heiligen Ueberreste des...“ hl. Crispinus; hl. Saturninus; hl. Ephebius; hl. Katharina; hl. Agnes; hl. Justina; hl. Barbara; hl. Thekla; hl. Lucia (S.131 – 133).

[26] Papst Pius XII., der Papst Pius X. persoenlich sehr verehrte, hat seinen
mittelbaren Vorgaenger und Foerderer am 3. Juni 1951 seliggesprochen und bereits am 29. Mai 1954, im Marianischen Jahr, foermlich kanonisiert.

[27] Die Muenchner Frauenkirche. Restaurierung und Rueckkehr ihrer Bildwerke zum 500. Jahrestag der Weihe am 14. April 1994. Band 14. // Ramisch H., Steiner P.B. (Red.). – Muenchen: J. Pfeiffer Verlag; 1994, S. 206.

[28] ebd.

[29] ebd., S. 205.

[30] Monachium Sacrum. Festschrift zur 500–Jahr–Feier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Muenchen. Band I. Herausgegeben von Georg Schwaiger.– Muenchen: Deutscher Kunstverlag, 1994, S. 318.
 
[31] Ramisch H. Die Frauenkirche in Muenchen.–Regensburg: Verlag Schnell
& Steiner, 1994.
 
[32] Die Muenchner Frauenkirche. Restaurierung und Rueckkehr ihrer Bildwerke zum 500. Jahrestag der Weihe am 14. April 1994. Band 14. // Ramisch H., Steiner P.B. (Red.). – Muenchen: J. Pfeiffer Verlag; 1994, S. 221.

[33] Ebenda, S. 221.

[34] Monachium Sacrum. Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Muenchen. Band I. Herausgegeben von Georg Schwaiger.– Muenchen: Deutscher Kunstverlag, 1994, S.342.

[35] Ebenda, 506.

[36] Seling H. Die Silberbueste des heiligen Benno // Monachium Sacrum. Festschrift zur 500–Jahr–Feier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Muenchen. Band II. Herausgegeben von Hans Ramisch.– Muenchen: Deutscher Kunstverlag, 1994, 520.

[37] Hier werden die Reliquien des hl. Benno aufbewahrt:
*Residenzmuseum Muenchen. Reliquiensammlung: „Reliquienkammer“/ Raum 95 und „Hofkapelle“/ Residenzmuseum | Residenzstrasse 1;
* Stadtpfarrkirche St. Benno Loristrasse 21 (Am suedoestlichen Pfeiler der Vierung steht seit 1980 eine Holzskulptur des hl. Benno von Hans Deutschmann. In den Sockel der Benno-figur ist eine Armreliquie des Kirchenpatrons eingelassen. Der rechte Oberarm des Hl. Benno. Der Hochaltar hat Reliquien vom heiligen Benedikt, Martyrer in Polen.);
Sigismund (Koenig von Burgund) und Prudentius. Anderer Altar: hl. Abiturinus „b. Felix c. Justus“).

[38] Hier werden die Reliquien vom hl. Antonius von Padua aufbewahrt:
*Die Klosterkirche St. Anna im Lehel | St.-Anna-Strasse 19 Kostbares Armreliquiar (Oberarmstueck des hl. Antonius von Padua) bei den Franziskanern in Muenchen, Klosterkirche St. Anna). Aus der Chronik manches ersichtlich, dass am „16 Februar 1330 „Kaiser Ludwig hat von seinen Italienzug den Oberarm von Antonius von Padua als Reliquie mitgebracht. Die Franziskanerkirche am heutigen Max-Joseph-Platz wird mit ihr zur Antonius Kirche und der Heilige von da an im Land sehr verehrt. Trotzdem war die Reliquie einige Zeit spaeter verschollen. Vgl.“ 1394 Juni 13“ (Aus: Muenchen. Bd.1. Stahlfeder H. Herzogs- und Stahlfeder. Herzogs- und Buergerstadt. Die Jahre 1157 – 1505. – Muenchen: Heinrich Hugendubel Verlag, 1995, S. 105).

[39] Die Muenchner Frauenkirche. Restaurierung und Rueckkehr ihrer Bildwer;ke zum 500. Jahrestag der Weihe am 14. April 1994. Band 14. // Ramisch
H., Steiner P.B. (Red.). - Muenchen: J. Pfeiffer Verlag; 1994, S. 216 –218.

[40] Monachium Sacrum. Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Muenchen. Band II. Herausgegeben von Hans Ramisch.– Muenchen: Deutscher Kunstverlag, 1994, S. 490 – 491.

[41] Hier werden die echten Reliquien vom Hl. Johann – Nepomuk (†1393)
aufbewahrt:
*Damenstiftskirche St. Anna | Damenstiftstasse 1;
* Pfarrkirche St. Peter/ „Alter Peter“/ Peterskirche | Rindermarkt 1;
* „Hofkapelle“ Residenzmuseum/Hofkapelle und Residenzmuseum/
„Reliquienkammer“/Raum 95 | Residenzstrasse 1;
* St. Michael in Berg am Laim | Johann-Michael-Fischer-Platz 2.

[42] Muenchens Kirchen. Herausgegeben von N. Lieb und J. Sauermost. –
Sueddeutscher Verlag, 1973, S. 135. 72

[43] Hier werden die „Skelett-Reliquien“ aufbewahrt:
* Pfarrkirche St. Peter/ „Alter Peter“;
* Residenz Muenchen: „Reliquienkammer“;
(drei Mumien von sogenannten unschuldigen „Kindern von Bethlehem“);
* Die Nymphenburger Schlosskirche St. Magdalena (Haupteingang Schloss Nymphenburg). Seitenaltar: Skelett-Reliquie von „hl. Prot“ (vielleicht Protasius von Mailand?) 1735 –1740 aus Italien.

[44] Aus Reliquienverzeichnis von Messner Peter Zobel.

[45] Aus Archiv der Stadtpfarrkirche St. Peter zusammengestellt von Johannes Haidn M.A., ehemaliger Pfarr-Archivar.

[46] a.a.O.

[47] a.a.O.

[48] a.a.O.

[49] a.a.O.

[50] Weitere Reliquien von hl. Korbinian, Bischof von Freising sind in:
* Jesuitenkirche St. Michael | Neuhauser Strasse 6;
*Frauenkirche/Dom Zu Unserer Lieben Frau | Frauenplatz 12;
*Ludwigskirche/Pfarrkirche St. Ludwig | Ludwigstrasse 20;
*Residenzmuseum/ „Reliquienkammer“ (Raum 95) | Residenzstrasse 1.

[51] Hier werden „Reliquien“ von so genannten „unschuldigen bethlehemischen Kindlein“ aufbewahrt:
*Kàthedrale der hll. Neumaertyrer und Bekenner Russlands (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland; Name von Reliquien „Reliquien aus Bethlehem“; linke Seite vom Altar) | Lincolnstrasse 58;
*Griechisch-Orthodoxe Allerheiligenkirche | Ungererstrasse 131 (Miniteilchen in Reliquienkasten)

[52] Hier werden Reliquien vom hl. Basilius des Grossen aufbewahrt:
*Jesuitenkirche St. Michael | Neuhauser Strasse 6;
*Griechisch-Orthodoxe Allerheiligenkirche | Ungererstrasse 131 (Miniteilchen in Reliquienkasten).

[53] Auch im Domschatzmuseum von Regensburg war ein Teil der rechten Hand (?), allerdings fingerlos, dieses hl. Johannes Chrysostomus in Form einer in Gold gefassten Reliquie aus der Mitte des 17. Jhdt. aufbewahrt. Die Reliquie steht in der Nordwand des Chores im Regensburger Dom. Die Gebeine kamen um 1200 von Konstantinopel nach Rom, die Hand spaeter nach Regensburg. 2007 „behauptete ein Dombesucher, dass es sich um eine Affenhand handelte“ (Aus „Donaukurier“).
Ein Gutachten widerlegte das.

[54] Weitere Reliquien des hl. Johannes des Taeufe sind in: St. Johann Baptist | Johannisplatz 18 (1619 stiftet Herzog Maximilian I. die kostbaren Reliquien des hl. Johannes des Taeufers (rechte Kinnlade), die er dem aus Benediktinerkloster
Malmedy der Erzdioezese Koeln erhalten hatte. Fuer die Echtheit der Reliquie verborgte sich der Herzog. (Die Schenkungsurkunde war im Besitzt der Pfarrei).

[55] Im Zusammenhang mit einer Anzahl von Reliquien, die diesem Heiligen zugeschrieben werden, ist z.B. die angebliche Existenz von insgesamt 12 (!) Schaedeln bzw. Haeuptern des Johannes bekannt – die Authentizitaet seiner Reliquien ist also nicht im Entferntesten gesichert. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Knochenreste Johannes dem Taeufer gehoeren. Dazu sollte man sie mit den Daten der unbstrittenen und von der Kirche anerkannten Originale der Reliquien des Heiligen vergleichen. Ein solches „Muster“ gibt es jedoch in der Natur nicht! Fuer den gleichen Zweck waere es wichtig, winzige Relikte aus der
Basilika San Silvestro in Capit; ( Sancti Silvestri in Capite) in Rom zu
beschaffen, wo der „Teil des Haupt Johannes des Taeufers zugeschrieben wird, in der Umayyaden-Moschee (auch Omajjadenmoschee) in Damaskus („Haupt o. Kopf“); der Kathedrale Notre Dame d’Amiens in Amiens in Frankreich („Gesichtsteile des Kopfes“) und fuehren eine vergleichende Untersuchung aller dieser Knochenreste durch, um Alter und Herkunftsgebiet zu bestimmen.

[56] Begleitschreiben des Erzbischofs von Koeln zur Reliquiensendung an Herzog Wilhelm V. von Bayern, 1586 (Geh.–Hausarchiv in Bayer, Hausstaatsarchiv Muenchen; Reiche Kapelle. Betr. N 10): „einn stuck beynes vom St. Georgio-Martyrii“, das Aebtitissin des dortigen St.-Bartolomaeus Kloster 1585 ausgeliefert hat und das, von einem Gutachten des nunmehrigen Erzbischofs Ernst begleitet, 1586 den Weg nach Muenchen antritt. /Aus Buch: „Die St. – Georgs–Statuette in Muenchen.– Stuttgart, 1968). Ausserdem hat die Statuette eine leere Ampulle, in der angeblich heiliges Oel aus dem Heiligen Land war.

[57] Der hl. Ludwig, Holzstatue von Johan Fidelis Schoenlaub auf dem Hochaltar von St. Ludwig; 1844/46.

[58] Hempfer H. St. Ludwig in Muenchen. Renovierung-Liturgisches Geraetss–
Paramente. – Weissenhorn: Anton H. Konrad Verlag, 1998, S. 40 – 49.
[59] ebd.

[60] St. Ludwig in Muenchen. Kirchenpolitik, Kirchenbau und kirchliches
Leben. Eine Ausstellung des Bayerischen Hauuendung durch Koenig Ludwig
I. Muenchen, 19.09. – 05.11.1995. – Muenchen, 1995, S.269 – 288.
 
[61] Eines der fruehesten christlichen Zeugnisse im Muenchener Stadtgebiet: Ein Eisernes Haengekreuz aus dem 7. Jahrhundert, gefunden in einem Frauengrab des bayrischen Friedhofs an der Giesinger Ichostrasse. Das nur gut 4 cm hohe Kreuzchen bildete wohl als eine Art christliches Amulett den Abschluss einer Guertelkette. Monachium Sacrum. Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Muenchen. Band I. Herausgegeben von Georg Schwaiger.– Muenchen: Deutscher Kunstverlag, 1994, S.7.

[62] Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch der Kunst-und Kulturgeschihten Sammlung. Bayerisches Nationalmuseum: Handbuch der Kunst- und Kulturgeschichtlichen Sammlungen (Deutsch) Taschenbuch – 1. Januar 2008 //von Renate Eikelmann (Herausgeber). – M., S.15.

[63] Ebenda, S.16.

[64] Im Sommer 2019 wurde im Tresor der Sakristei der Pfarrkirche St. Joh.
Baptist unvermutet ein alter Schatz wiederentdeckt: Eine Reliquie des Patrons der Ministranten. Ganz unten im Safe liegt eine alte braune Kiste mit der Aufschrift: „Heiliger Johannes Berchmans, Patron der Ministranten, Gedenktag 26. November“. In der Kiste befindet sich ein kleines Wechselreliquiar mit kleiner Knochenreliquie des heiligen Jesuiten (1599 – 1621). Mehrere Urkunden, die die Echtheit der Reliquie bezeugen, liegen auch mit dabei. Eine ist datiert auf den 2. November 1933. Der Ordensmann Johannes Berchmans ist am 13. Maerz 1599 in
Diest in Belgien geboren. Er war der Sohn eines Schuhmachers. Mit 17 Jahren schloss er sich dem Jesuitenorden an und wurde mit 19 Jahren zum Studium nach Rom geschickt. Er war fuer seine Tugendhaftigkeit bekannt und war ein Vorbild fuer die strenge Einhaltung der Ordensregeln. Er starb mit 21 Jahren († 13. August 1621) an einer unheilbaren Krankheit. Er ist Patron der Studenten, der Jugend und Ministranten. Sein Andenken wird am 26. November gefeiert.
/Aus „Muenchner Kirchenzeitung“ – die katholische Wochenzeitung im Erzbistum Muenchen und Freising/.