Wenn die W nsche wahr werden

Èííà ×åøñêàÿ
               
                «F;rchten Sie sich vor Ihren W;nschen – sie
                neigen dazu, wahr zu werden.»
                (Michail Bulgakow «Meister und Margarita»)
 

Ich erwache und realisiere, dass ich in v;llige Dunkelheit eingeh;llt bin. Augen und Mund sind von einer Ledermaske verdeckt, nur die Nase ist frei. H;nde und F;sse fest hinten zusammengebunden.

«Verdammt! Was soll das? Wo bin ich?»

Ich versuche zu schreien und meine H;nde und F;sse zu befreien. Anstatt Schrei kommt nur j;mmerliches Gejaule raus und die Fesseln sind viel zu stark fixiert, so dass ich keine Chance habe aus dieser Gefangenschaft rauszukommen.

Gestern Abend habe ich mit ein paar Freundinnen mein Junggesellinnenabschied gefeiert, aber so viel habe ich doch nicht getrunken, dass ich nicht mehr weiss, was geschehen ist. Oder doch? Das letzte an was ich mich erinnere, dass wir mit den M;dels in unserem Stammlokal auf den Tischen getanzt haben. Danach ist ein Filmriss...

Jemand streichelt zart ;ber meinen Kopf und ich zucke sofort zusammen.

«Mein kleines M;dchen. Bitte, hab keine Angst. Ich bin hier. Ganz, ganz nah bei dir», die M;nnerstimme kommt aus einem Stimmenverzerrer und klingt metallisch kalt und furchterregend f;rsorglich. «Kleines, du bist mir, mit deinem perfekten K;rper, schon seit l;ngerem aufgefallen und ich will dich wie ich noch niemanden gewollt habe.»

Ich nehme den Atem von meinem Entf;hrer an meinem Ohr wahr und seine H;nde, die ;ber mein Gesicht, mein Hals runter zur Brust wandern.

«Ich werde dich bewundern, meine s;sse gefangene Prinzessin, wie du dich windest, wie du st;hnst, wie du versuchst dich zu befreien, wie du knurrst, wie du heulst und wimmerst vor Schmerz, Wut und Lust!»

Wie ein Blitz verbreiten sich Panik und Angst in mir und ich sp;re, wie innerhalb ein paar Sekunden kalter Schweiss meinen ganzen K;rper bedeckt. Es sch;ttelt mich vor Furcht und Erregung. Wie konnte ich nur jemals, in meinen erotischen Fantasien, davon tr;umen eine Sexsklavin zu sein! Wie dumm muss man sein, um davon zu tr;umen?!

«Mein sch;nes unerzogenes M;dchen, ich werde in deiner N;he sein und den Geruch deines Parf;ms, deines Schwei;es, deiner weiblichen Essenz, deiner Unterw;sche und deiner nassen, klebrigen Kleider einatmen. Ich will beobachten, wie deine Nylonschenkel gl;nzen, wie k;mpferisch deine Brustwarzen hervorstehen, wie der Slip zwischen deinen Schenkeln in dich einschneidet. Wenn du m;de wirst dich hin und her zu w;lzen, und eine Pause einlegst, um wieder zum Atem zu kommen, werde ich dich nicht still liegen lassen. Ich werde dich packen und qu;len, reiben, streicheln, lecken, kitzeln, k;ssen und noch viele andere aufregende Dinge mit dir tun, damit du wieder mit doppelter Wut und Kraft versuchst dich zu wehren und dich zu befreien, denn es gibt nichts Sch;neres als eine Frau, die dir vollkommen ausgeliefert ist, aber die Illusion ihrer Freiheit noch nicht verloren hat!»

Ich f;hle mich wie ein Atomkraftwerk in dem die Kernspaltung in vollen Z;gen stattfindet.  Mein ganzer K;rper zittert als ob er unter starkem Strom stehe.  Die Stromquelle - all die widerspr;chliche Urgef;hle: ;rger, Angst, Trauer, Freude, Ekel, ;berraschung, Verachtung, Scham, Schuld, Verlegenheit und Scheu, die mein Verstand in den Zustand der kognitiven Dissonanz versetzen.

«Ich liebe dich, meine zauberhafte Fee! Ich liebe deinen geschmeidigen hochsensiblen K;rper, deine z;rtliche feinf;hlige Seele und deine unwiderstehliche Fantasien…»

Das Gefl;ster kommt nicht mehr aus dem Stimmenverzerrer und ich erkenne die Stimme von meinem Verlobten. Ein unglaubliches Gl;cksgef;hl pulsiert sofort durch meinen ganzen K;rper, die Tr;nen fliessen unkontrolliert und das Gehirn explodiert: «Du verdammter Mistkerl! Ich liebe dich auch! Ich liebe dich auch und so stark und abartig, wie ich noch keinen geliebt habe!»