Die Spiegel App

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Rita sah in den Spiegel und fiel fast um. Ihr Spiegelbild war mindestens zehn Jahre j;nger als sie!
„Was hast du mit dem Spiegel in deinem B;ro gemacht?“, schrie sie ins Handy. „Warum ist mein Spiegelbild so jung und sch;n?“
„Du bist jung und sch;n!“, lachte ihr Mann.
„Alex, h;r auf! Ich meine es ernst!“, jammerte Rita ver;rgert.
„Ich habe dir doch erz;hlt, dass ich an einer interessanten Idee arbeite. Ich habe eine App geschrieben, die in der Lage ist das Spiegelbild einer Person so wiederzugeben, wie die anderen Menschen diese sehen. Gestern habe ich alle unsere Telefonkontakte in die Spiegeldatenbank hochgeladen und noch einige Filter eingerichtet. Auf meinem Filter habe ich aufgeh;rt zu arbeiten, deswegen hast du dich, Sch;tzchen, so gesehen, wie ich dich sehe.“
„Wow! Ich liebe dich und deinen atemberaubenden Filter! K;nnen wir jetzt wirklich in diesem Spiegel sehen, wie uns all die Menschen aus unseren Kontakten sehen?“
„Ja, das k;nnen wir. Aber es ist noch nicht alles optimal konfiguriert, und die Ethikkommission hat das Projekt auch noch nicht freigegeben. Deswegen, Rita, bitte r;hre den Spiegel nicht an. Meine Liebe, ich habe jetzt eine Sitzung und muss auflegen. Sei bitte brav und vergiss nicht, dass ich dich liebe!“
„Ich liebe dich auch und nat;rlich werde ich nichts anr;hren“, beruhigte Rita ihren Mann. Eilig ging sie ins Arbeitszimmer, um sich mit der neuen Technik vertraut zu machen.
Vorsichtig ber;hrte sie die Oberfl;che des Spiegels. In der rechten unteren Ecke erschien ein Fenster mit Namen. „Mutti!“, freute sich Rita und ber;hrte den Namen ihrer Mutter. Das Spiegelbild ver;nderte sich sofort. Nun schaute sie eine wundersch;ne Frau in einem Kleid "; la Princess" mit einem Diamant- Diadem auf dem Kopf an. Rita konnte sich in der Sch;nheit kaum wiedererkennen. An der Wand hinter ihr sah sie ein Heiligenbild. Normalerweise hing an dieser Stelle immer das Portr;t ihres Mannes. Sie drehte sich um - das Portr;t ihres Mannes war da. Doch im Spiegelbild starrte sie, erstaunlicherweise, das Bild eines Heiligen an. „Mami, du bist verr;ckt! Ich eine Prinzessin und Alex ein Heiliger?“ Rita lachte auf. Die n;chste in der Liste war die Schwiegermutter. Als Rita sich mit den Augen ihrer Schwiegermutter sah, fing sie an, nerv;s zu keuchen. Der Spiegel reflektierte eine junge Dame, die ihr nur vage ;hnelte, mit einem gleichg;ltigen, tr;gen Blick, gekleidet in Couture und ;ppig mit Juwelen geschm;ckt. W;hrend sich Rita langsam vom Schock erholte, bemerkte sie, dass an der Wand anstatt des Heiligen jetzt ein Portr;t von Einstein hing. „Liebe Schwiegermama, wie konnte ich nur an deiner Bewunderung zweifeln?“, sagte Rita sarkastisch. Also, Alex ist Einstein, und ich bin, nat;rlich, der Grund, warum er immer noch ohne Nobelpreis heruml;uft!
Rita ber;hrte den n;chsten Namen. Eva war die Sekret;rin ihres Mannes. Eine ;ltere Frau in einem grauen, unf;rmigen Anzug, mit einem Dutt und einem schwe- ren Blick starrte Rita jetzt unfreundlich an. Statt Ein- stein l;chelte nun George Clooney von der Wand.
„Alex ist Clooney und ich bin eine alte Hexe? Das gibt's nicht! Ich bin doch nur sieben Jahre ;lter als diese Schlange!“, tobte Rita. W;tend tippte sie auf den Namen des ehemaligen Klassenkameraden ihres Mannes. Als sie sich jetzt im Spiegel sah, schloss sie ihre Augen fest zusammen. Eine halbnackte Sexbombe sah sie mit einem vielversprechenden Blick an und l;chelte ;ppig mit halb ge;ffnetem Mund. George Clooney war weg und jetzt starrte von der Wand ein Computerfreak mit einer dicken Brille und einem schellen Blick. „So ein Mistkerl!“, rief Rita ver;rgert. „Ich bin doch nur einfach immer h;flich zu ihm gewesen.“ Rita tippte einen Namen nach dem Anderen an. Es f;hlte sich wie ein Spaziergang auf einem Minenfeld an, aber sie konnte nicht aufh;ren.
„Alex, ist es dir bewusst, dass du eine neue Waffe erfunden hast?“, fragte sie ihren Mann, als er nach Hause kam.
„Ja“, antwortete er knapp, und dachte erleichtert: "Gott sei Dank, habe ich gestern die Audiofunktion ausgeschaltet ..."