***

Èãîðü Êîðåíåâ 2
Eine Uebersetzung aus dem Russischen.
Das Ferkel Chrjuscha der Wolf und die drei kleinen Geisseln. Eines Tages ging das kleine Ferkel Chrjuscha spazieren. Da sah ihn die alte Geiss und sagte zu ihm: „Chrjuscha, ich muss mal zum Markt. Bitte doch, sieh nach meinen Geisseln, spiel etwas mit ihnen“! Das Ferkel erklaerte sich sofort bereit, der Geiss zu helfen. „Das ist ja gar nicht schwer, antwortete er gefaellig“. Als er ins Haus der Geiss kam, liess er alle drei kleinen Geisseln sich hinter einander stellen und erteilte ihnen eine Lehre: „Ihr kleinen Geisseln, ihr guten Kinder, seid doch vernuenftig, sonst holt euch der Wolf uns frisst euch alle auf“! „Vor dem dummen grauen Wolf haben wir gar keine Angst“, antworteten alle drei Brueder wie aus einem Munde darauf Die uebermutigen Geisskinder wollten dem guten Chrjuscha gar nicht gehorchen.
Als die Mutter Geiss das Haus verliess, schlug der aelteste der drei Br;der vor, mit dem Ferkel Bockspringen zu spielen und machte als Erster einen Sprung ueber seinen Ruecken. Schon hopste der zweite Bruder auf dem armen Chrjuscha herum und der dritte lief hinter ihm her und schrie: „Ist das aber lustig“! Dann wollten die uebermutigen Kleinen mit ihm einen Reigen schwingen und zerrten das Ferkel an den Armen hin und her. „Ruht euch ein bisschen aus“ wehrte Chrjuscha sich. „Sonst weiss ich bald nicht mehr, wo mir der Kopf steht»! „Wir sind nicht muede“, riefen die kleinen Geisseln Chrjuscha zu. Nun liefen sie ins Schlafzimmer, greifen nach den Kissen und wollten damit nach dem Ferkel werfen. Der arme „Ordnungshuetter “ musste sich hinter einem Balten im Zimmer verstecken. Bald wurde er kreideweiss vor Wut. Im Hause fand Chrjuscha einen grossen Hammer und einige Naegel. Dann trieb er die uebermutigen Kleinen ins Bett und nagelte die Decke an den Boden fest. „So, jetzt wird geschlafen“, belehrte er sie. „So. Und ich kann jetzt in den Garten hinausgehen, mich unter den Birnbaum setzen und ausspannen“, dachte Chrjuscha, als es im Hause still wurde. Er nahm einen Regenschirm mit und verliess das Haus. Kaum hatte er sich unter den Birnbaum gesetzt, da erblickte er etwas Feuriges, was ihm engegenschimmerte. Das Ferkel schaute sich um und entdeckte einen Wolf, der mit seiner herausgesteckten roten Zunge dastand. „Aua, der Wolf, der Wolf“, rief Chrjuscha aus und fing vom Angst zu zittern an. Der Wolf aber mag noch einen groesseren Angst bekommen haben. Denn er sah, wie von dem Vorbau des Geiss-Hauses herunter ein Gespenst auf ihn zukam, das statt des Kopfes ein Kissen hatte! Mit seinem schrecklichen Besen –Arm holte es nach dem Wolf aus und seine schrecklichen Naegel-Finger, bereit, seine lange rote Zunge zu treffen. „Ich bin nicht schuld, ich bin rein zufaellig her vorbeigekommen“ , lispelte der Wolf und floh aus dem Garten. „Hilfe, Hilfe,», heulte er. „Da ist ein Ungeheuer im Garten drin“! Nachdem der Wolf den Garten verlassen hatte, kamen plotzlich den drei lustigen Geisslein unter ihrer Decke hervor. Sie meckerten ausgelassen und freuten sich. „Wie ist es euch gelungen, den  Wolf zu verjagen“  ?, fragte sie Chrjuscha erstaunt. Er sass immer noch hinter dem Gartenzaum, zitterte vor Angst und sah die tapferen Brueder mit seinen kleinen runden Augen an. „Wir wissen es auch nicht,“, antworteten sie ihm. „Wir wollten nur dich ein bisschen erschrecken“! Bald darauf kam die Mutter Geiss nach Hause zurueck. Sie brachte saftige Kohlkoepfe fuer ihre Kinder. „Mutti, Mutti, in unserem Garten hat sich ein Wolf verlaufen, aber wir konnten ihn verjagen“, empfingen sie die Kleinen.. „Oh, wie schrecklich rief die Geiss aus“. Sie streichelte zaertlich ihre Kleinen und freute sich, dass sie alle am Leben waren.  Unser Chrjuscha aber stand immer noch am anderen Ende des Gartenzaunes und und dachte prahlerisch: „Ich weiss nicht, was ihnen haette passieren koennen, wenn ich nicht da gewesen waere . “ 
(Nach einer Bildergeschichte von Valery Gorbatschov 1995)