Der grosse Skorpion und die kleine Loewin. 2

Андреа Сан
Eines Tages brachte ein Vogel folgende Nachricht vom Skorpi: "Ich werde bald mit anderen Skorpionen auf eine sehr weitere Jagd gehen. Ich weiss nicht, ob es klappt, mich von dort bei dir zu melden."

Ausgerechnet vor dieser Jagd hatte die Loewin ein sehr schlechtes Gefuehl. Als waere das lebensgefaehrlich.

Sie wuenschte ihrem Skorpion eine erfolgreiche Reise und wartete sehr besorgt seine Nachricht ab.

Und schon sehr bald kam ein Post-Vogel und erzaehlte der Loewin, dass ihr Skorpion so schlimm am Beinchen verletzt wurde, dass er nicht mehr laufen konnte. Die Rueckreise sollte aber mit Hilfe seines Freunds machbar sein.

Die Loewin fand keine Ruhe, bis sie erfuhr, dass er wieder zurueck angekommen war. Dann wollte sie zu ihm, um zu helfen, aber er sagte: "Nein. Warte bis mein Bein geheilt wird, dann werde ich wieder stark sein und selbst zu Dir kommen."

Die Monate liefen vor, die Postvoegeln flogen fleissig hin und her und die Loewin war besorgt und ungeduldig. Endlich sollte es dem Skorpion besser gehen, aber anstatt sich den versprochenen Besuch vorzunehmen, fing er wieder an zu jagen oder war mit seinen anderen Freunden unterwegs.

Es gab keinen einzigen Tag, an dem die Loewin nicht auf dem Skorpi gewartet hat, oder zumindest auf seiner Nachricht. Und er? Er hatte keine Zeit.

Die Loewin fuehlte sich verraten und sehr ungluecklich und erzaehlte davon ihrer Freundin, der Weisen Eule.

"Du musst es loslassen", sagte die Eule zu der Loewin und schaute ihr tief in die Augen.

"Ich verstehe nicht, was Du meinst", murmelte die kleine Loewin erstaunt.

"Seine Einsatzbereitschaft dir gegenueber ist knapp null und das sagt fuer die Skorpionen sehr viel aus", erklaerte die Weise Eule nachdenklich, "Lass ihn gehen. Offensichtlich braucht er dich nicht und moechte dir in seinem Leben keinen Platz geben. Du musst das respektieren und akzeptieren."

Die kleine Loewin konnte nichts antworten und hoerte traurig zu.

"Du bist eine Loewin, eine sehr starke, gute Loewin, Du wirst in dir die Kraft finden fuer alles, was du tun musst", beschloss die Eule und flog weg.

"Der Skorpion braucht mich nicht. Und ich muss das akzeptieren und respektieren", wiederholte sich die kleine Loewin den Spruch der Eule und sah sich um.

Ihr geliebter Wald veraenderte sich ploetzlich als waere er sehr fremd.

Aus dem Nichts tauchten schwarze Wolken auf und verdeckten die strahlende Sonne. Und innerhalb von Sekunden regnete es in Stroemen. So stark, dass nichts mehr zu sehen war. Eine Pfuetze begann sich unter den Pfoten der Loewin zu bilden. Die Natur hat mit ihr mitgelitten.

Das Mitleid tat gut. "Danke!", dachte die Kleine, "Ich wuerde gerne mitheulen, aber leider weiss ich nicht wie. Denn Loewen weinen nicht."


Fortsetzung folgt