N chtlicher Besucher

Åëåíà Äóìðàóô-Øðåéäåð
Aus dem Russischem:
Martin Thielmann
Korrekter:
Margarethe Dauer

Mein Kater Timoscha ist ein Herumtreiber, ein Nichtsnutz und ein Schurke, weil man nie wei;, wo er sich bis sp;t in der Nacht herumtreibt. Es kommt vor, dass er bis morgens nicht zur;ckkommt und dann den ganzen Tag auf dem weichen Sessel liegt und sich im Sonnenschein seinen dicken Bauch w;rmt und sich all‘ die m;glichen  Leckerbissen erbettelt.
Jeden Abend muss ich stundenlang warten, bis er von seinem Spaziergang zur;ckkommt, damit ich die Terrassent;r hinter ihm schlie;en kann. Auch heute wieder dieselbe Geschichte! Ich konnte sein Begr;;ungs- „Miau“, was „Hallo, meine Alte!“ bedeutet, nicht abwarten und bin auf dem Sofa vor dem eingeschalteten Fernseher eingenickt. Als ich die Augen aufmachte, konnte ich den dicken Geiger auf dem Bildschirm nicht sofort erkennen, der den Bogen kr;ftig hin und her zog. Die Musik schien mir monoton. Die Uhr zeigte 01:22 Uhr. Es kostete mich gro;e M;he bis ich den Kasten, der 24 Stunden krachte, abgeschaltet hatte. Dann wurde es dunkel und still. So still, dass ich auf der Terrasse einem Nebenger;usch gelauscht habe. Das kaum zu h;rende Ger;usch konnte man nicht mit dem „Hallo“ des Katers vergleichen, wenn er vom Spaziergang kam.
„Na, endlich! Auf was wartest du und warum kommst du nicht herein?“ brummte ich. „Du wirst den ganzen Tag schlafen, ich aber muss zur Arbeit gehen, beeile dich.“
Heim kehrte der Liebhaber der Nachtspazierg;nge immer in guter Laune. Er schmiegte sich an mich, scheuerte sich mit der Nase an meinen Beinen und war etwas hungrig. Aber jetzt wollte er nicht hinein kommen.
„Mietz, mietz, Timoscha! Komm herein mein Lieber, ich warte ja!“,  aber auf der Terrasse war alles still. „Timofej!“, rief ich noch lauter, aber kein „Miau“ folgte.
Ich ging raus und schaute in die Finsternis. Als ich ihn nicht entdeckte, dachte ich, dass er immer noch einen Spaziergang machte. Nur der leichte F;hn jagte im Hof durch die Bl;tter des Ahornbaumes.
„Wie du willst, ich gehe schlafen“, dachte ich die T;r schlie;end. Es war nicht das ersten Mal, dass der Kater bis morgens spazierte. Ich lie; auf der Terrasse immer etwas Futter und Milch, deswegen ging ich mit einem reinen Gewissen zur Ruhe. Der Schlaf aber kam nicht, es schien mir, als ob ich Ger;usche h;rte und sogar ein leichtes Klappern von dem Katzengeschirr, in dem Futter war. 
Als ich zur Glast;r kam, schaute ich mir noch einmal die Terrasse an, aber ich sah nichts Besonderes, nur irgendwo von weitem h;rte ich ein jammerndes „Miau“! Mein Herz zuckte zusammen. Ich riss die T;r auf und ging auf die Terrasse und nannte meinen Liebling beim Namen. Es war nicht klar von wo, aber wieder h;rte ich seine Stimme.
„Timofej, Mieze, Mieze, wo bist du? Timoscha!“, und wieder aus der Dunkelheit das wimmernde „Miau“! Ich schaltete das Licht auf der Terrasse ein, ging heraus und schaute mir das dunkle Geb;sch und die B;ume an. Ich warf meinen Blick zu den unteren ;sten des Ahorns, wo der mit leuchtenden Augen ver;ngstige Kater sa;. Mein Erstaunen hatte keine Grenzen.
„Timoscha, was ist mit dir los?“, rief ich erleichtert aus. „Warum bist du da herauf gekrochen? Mein Katerchen, vor wem hast du dich erschreckt?“, und ich streckte meine H;nde zu ihm  aus, aber er wurde nur borstig.
„Timofej, was bedeutet das? Komm nach Hause.“ Aber sein „Miau“ h;rte sich ziemlich aggressiv an. Es halfen auch keine Schmeicheleien.
Ich streckte mich auf Zehenspitzen zu seinem weichen Bauch, den er mir f;r gew;hnlich zu streicheln erlaubte. Jetzt aber weigerte er sich, dieser Rumtreiber, und versuchte sogar mich mit seiner Pfote zu schlagen.
Dies aber war schon ;ber alle Grenzen und ich beschloss, dass er gestraft werden sollte.
„Ich gehe. Du aber bleibst in deinem borstigen Zustand drau;en.“ und ich klappte heftig die T;r zu.
Ich machte einige Schritte aus dem Dunklen ins Helle, da sah ich den Schuldner des Tumults und ich blieb auf dem Platz stehen. Ganz ruhig, beim hellen Licht der Lampe, wie bei sich Zuhause, aus seinem eigenen Napf, leckte ein kleiner Igel die Milch. Hin und wieder ging er zu dem anderen Napf und knabberte laut des Katers Futter.
„Ach, Timoscha, schau welch ein Gast zu uns gekommen ist!“ und ich l;chelte, als ich verstand von wem der Kater sich en„Timofej, ist es wahr, dass du vor diesem kleinen Igel Angst bekommen hast? Er ist ja noch ganz klein! Komm vom Baum, Feigling!“
Aber er ging nicht vom Platzt!
Ich aber verjagte den kleinen Igel nicht und erlaubte ihm den Katzenfra; zu vertilgen. Mein Timoscha-Feigling kam so auch nicht vom Baum. Ich war aufgebracht und sprach nicht mehr mit ihm und ging ins Zimmer.
Morgens mit einem lautem „Miau“ schaute der gro;e schwarze Kater durch die Glast;r auf mich. Er war hungrig, denn beide seine N;pfe waren leer.
Als er herein kam, schmiegte er sich an mich, schnurrte, beleckte meine Hand und scheuerte sich an meinen Beinen. Er erlaubte sogar sich hinter den Ohren zu kitzeln und den buschigen Schwanz anzufassen.
Endlich h;rte man seine Begr;;ung: „ Hallo meine Alte!“
Danach erst machte er sich selbstbewusst auf in die K;che, wo sein von mir zubereitetes Fr;hst;ck wartete.
Mir wurde warm ums Herz, die n;chtlichen Aufregungen bildeten jetzt ein L;cheln. Ich war dem Kater nicht mehr b;se und er ist wieder mein Liebling!