ñòàòüÿ íà íåìåöêîì 12 -Art. auf Deutsch

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Kinder, die lernen, ihr Leben selbst zu gestalten.

EIN BLICK IN EINE INTERNATSSCHULE F;R GEHBEHINDERTE KINDER

Es gibt in unserer Stadt eine Schule, wo jedes Kind eine Besch;ftigung nach Herzenslust finden kann. Das ist die Internatsschule ¹ 4, die sich in der Chudjakowa - Strasse 22 befindet. 300 kranke Kinder aus dem ganzen Gebiet Tscheljabinsk leben und lernen hier.
Ende vorigen Jahres beging diese Schule, in der vorwiegend gehbehinderte Jungen und M;dchen lernen, ihr 25-j;hrioges Bestehen. Die Mitarbeiter dieser Schule haben im Laufe gro;e Erfahrungen in der Sache der Rehabilitation der cerebral gel;hmten Kinder gesammelt. Hier werden sie nicht nur ;rztlich behandelt. Sehr wichtig ist auch eine sinnvolle Freizeitgestaltung und d h verschiedene Zirkel und Interessengemeinschaften.


Die wundersch;nen Zauberknoteten.

Der Makramee -Zirkel, der von Alina Anatoljewna Sawina angeleitet wird, ist erst vor kurzem gegr;ndet worden. Vorl;ufig hantieren die M;dchenh;nde noch ungeschickt. Die M;dchen lernen erst ganz einfache Knoten flechten. Nat;rlich werden sie es nicht leicht haben, viel schwerer, als ihre gesunden Altersgenossen. Denn die Krankheit l;sst ihnen keine Ruhe- die H;nde zittern, und die Finger wollen nur Schlecht gehorchen. Neben den Arbeitspl;tzen der M;dchen liegen auf dem Fu;boden die Kr;cken. Doch nicht umsonst hei;t es: Arbeit und Flei; bricht alle Eis!

Nadja Botscharowa aus der Klasse 4w kann beispielsweise schon ziemlich flot eine Knotenreihe machen- Und wieviel Flei; und Geduld wird wohl die 3Kl;sslerin Ida Logwinowa noch brauchen, ehe sie auch solche sch;nen Dinge machen kann, welche hier auf dem Ausstellungsstad h;ngen! Jedoch glaube ich, das M;dchen wird es unbedingt schaffen, den es gibt nicht nach. Ich konnte beobachten, mit welcher Freude Nadja jeden neuen, gut gelungenen Knoten anseht!

Alina Anatoljewna erz;hlt, dass die Arbeit mit den kranken Kindern ein ganz besonderes Herangehen erfordert. " Das ist eine Art Gymnastik", behauptet sie, "Einige M;dchen, die den Zirkel besuchen, haben sich ihre eigenen Kniffe beim Flechten -entsprechend ihren k;rperlichen M;glichkeiten, die ihnen die Arbeit erleichtern. "

 Eine Masche, zwei Maschen...

Eine Besonderheit aller Internatsschulen und Krankenh;user besteht wohl darin, dass die Erzieherinnen nicht nur ihre Gruppen, sondern auch  alle Z;glinge gut kennen. Albina Selesnnjowa ist ein sch;nes 15-j;hriges M;dchen. Alle ihre Schulkameraden wissen, wie sch;n sie sticken und h;keln kann!

Zur Zeit will Albina ihrer Mutter eine kleine Freude bereiten. Sie strickt f;r sie einen Spitzenkragen- Das ist jedoch noch nicht alles! Schon das zweite Jahr besucht Albina eine Kunstschule beim Kulturpalast des Traktorenwerkes. Zwei Mal in der Woche f;hrt sie dorthin mit dem Bus. Ihrer Lieblingslehrerin hat sie eine sch;ne Zeichnung -"Herbstmotiv"   geschenkt.

Man muss sagen, dass das Masseninteresse der M;dchen f;r Stricken und H;keln in dieser Schule sehr gro; ist. Die Erzieherin Natalja Wassiljewna Samyschljaewa erz;hlt von einer wahrer K;nstlerin in ihrer Sache- Tanja Kondratjewa. Mit Stolz zeigt sie mir ihre letzte Arbeit-einen mit viel Geschmack gestalteten blauen Rock. Ich h;re der Erzieherin zu und kann ein weiteres Mal meinen Augen und Ohren nicht trauen: noch vor kurzem wollten Tanja ihre fast gef;hllosen, von der Krankheit ganz verkr;ppelten H;nde ;berhaupt nicht gehorchen. Tagelang versuchte sie mit Natalja Wassiljewnas Hilfe ihre schwachen Finger zur Bewegung zu zwingen. Zuerst lernte sie einfach die Nadel halten, dann -Kn;pfe ann;hen. Und wenn ich mich jetzt, w;hrend ich diese Zeilen schreibe, an Tanjas gl;ckliches L;cheln erinnere, kann ich mit Bestimmtheit sagen: das ist das L;cheln einer Siegerin ;ber ihre schwere Krankheit. Es ist durchaus m;glich, dass f;r viele dieser M;dchen das Sticken die Hauptsache des Lebens wird.

Den Umst;nden zum Trotz.
Es gibt in der Schule auch einen Zirkel f;r die Holzbrandmalerei, der ebenfalls seit vielen Jahren existiert. Seine Leiterin ist Tatjana Trofimovna Afanassjeva. Zur Zeit funktioniert der Zirkel nicht- die Arbeit wurde infolge einer Reihe von Umst#nden unterbrochen, aber die Leiterin ist sicher, dass die Kinder eines Tages diese Umst;nde selbst ;berwinden werden, denn die Liebe zur Holzbrandmalerei ist ausserordentlich gross. Die Sch;ler der 9. Klasse Vassilij Jullin und Denis Bagautdinov sind nur zwei von den vielen Leidenschaftlichen Liebhabern dieser Kunst.

Gearbeitet wird im Zirkel auf verschiedene Weise: Wer das Brandger;t mit der rechten Hand nicht bet;tigen kann, der kann das mit der linken oder auch mit den beiden H;nden zugleich tun- Das Wichtigste dabei ist aber, dass man viel fleiss und Geduld an den Tag legen muss, bis der Erfolg kommt.

Sergej Ivaov ist auch Absolvent der Internnats-Schule nr.4. Die Neigung zum Malen erwachte in ihm noch in den Schuljahren, und er bleibt seiner Lieblingsbesch;ftigung bis heute teu. Heute lebt und wirkt Sergej in Slatoust, wo Vor kurzem eine Ausstellung seiner Bilder stattfand. Ausserdem ist Sergej kein schlechter Dichter Das p;dagogische Kollektiv der Internats. Schule will Sergej nun zu einem Treffen mit den Kindern einladen, denn sie m;ssen sehen: ein Mensch, Wenn auch behindert, kann sehr viel leisten, und ist sogar im Stande, sein Leben selbst zu gestalten.

Wenn singen, dann schon im Chor! 
Einen ganz besonderen Platz nimmt im Leben der Internats-Schule der Chor ein. Seit 1973 ist Anna Vassiljevna Drobyscheva seine ständige Leiterin. Sie liebt die Kinder, die Musik und ihren Beruf dermassen, dass sie sich sogar mit ihrem, wohlverdienten Ruhestand nicht begnügen wollte-schon bald kam sie in die Internats-Schule wieder zurück, um weiterzuarbeiten. Mehr noch:schon einige Generationen der Schulabsolventen singen im Chor mit. Dmitrij Spasibuchov (eigtntlich schon Dmitrij Jurjevitsch)* hat nach dem Schulabschluss die Fremdsprachenfakultät der pädagogischen Hochschule Tscheljabinsk absolviert. Heute unterrichtet er hier Englisch und singt, wie auch Vor vielen Jahren, im Chor mit. Jury Rytschkov besucht heute eine Fachschule. Als Schüler begeisterte er sich ebenfalls am Schulchor, lernte hier auch Ziehharmonika spielen. Geschieht es mal, dass der Chorleiter abwesend ist, greift Jury zur Ziehharmonika und begleitet den Chor. Heute kommt er aus dem entferntsten Stadttel ins Internat, um den Proben beizuwohnen. Keine einzige Veranstaltung, sei es in der Schule oder auch in der Stadt kommt heute ohne Auftritte dieses Chors aus-
Dieser Chor ist schon lange kein einfacher Schulzirkel mehr. Das ist eine Erscheinung im Leben der Internats-Schule.Die Kinder singen gut und fleissig, obwohl bei weitem nicht alle das Zeug dazu haben. Anna Vassiljevna weist niemanden ab. Im Gegegentel, sie freut sich, Wenn sie hört, dass ein Mädchen oder ein Junge besser zu sprechen anfängt. Denn für viele Kinder, die im Sprechen gestört sind, ist die Teilnahme am Chor eine Art logopädische Übung. Auch für die Lungen ist das Singen nützlich- die meisten Kinder mit der Spinalen Kinderlähmung können ja weder springen noch laufen, deshalb haben viele von ihnen kranke Lungen.

Die Teilnahme am Chor diszipliniert auch und trägt in vieler Chinsiocht zu besseren Lernleistungen bei. Der Begleiter des Chors Michal Vassiljevitsch Tschuvaschov weiss, mit seiner Ziehharmonika auch die übermutigsten Jungen zu besänftigen. Die Pädagogen staunen, Wenn sie sehen, dass ein Bursche, den sie längst für verloren hilten, fleissig und selbstvergessen Ziehharmonika spielen lernt