Mit dem Himmel verschmelzen

Османхан Аметов
Ich sitze still. Schau in den Rauch. Voll Bitterkeit.
Die Freunde fort. Der Ton schlug um. Der Regen rinnt.
Das Telefon krepiert. Ein Traum beginnt. Um Hilfe schrei.
Ich sitze still. Wuerge am Rauch. Wart' nicht auf mich.




Es glaubt der Mensch nicht an seine Begrenztheit,
Wenn er noch juenger ist, romantischer und duemmer,
Geschraubt bedankt er sich und moechte
Viel aelter aussehn und moderner.

Der Wille bricht die Blueten vor der Aussaat.
Anstelle Lieb' und Leidenschaft stehn Hass und Streit.
Wirfst alles hin! Gehst deine eignen Wege.
Alle allein. Auch du. In Freiheit ganz.

Du atmest frische Luft, dein Blick verschwimmt, wohlige Schauer.
Faengst Sternlein ein! - Schliess ab, vergiss!
Sonst wirst du ganz verdreht, betoert, benebelt
Und kommst auf einen voellig falschen Weg.

Gib auf! Lass fallen dich und treiben.
Vielleicht kommst irgendwann und irgendwo du an.
Und irgendwo am Rand des Weltalls
Weiss niemand mehr von deiner Luege Glanz.

Und schwimme, schwimme du und quael' dich redlich.
Hinab zum Grund. Und leide! Leide so wie ich!
Ertrage das Gespoett der boesartigen Menge
Und stirb am Pfahl, dich windend wie die Kupferschlange.


Ertraegst du all deine Verluste?
Ziehst du am eignen Schopfe dich heraus?
Aus welcher Gegend stammen deine Kraefte?
Wie fuehrst du weiter deinen Kampf?

Nun gut! Der Traktor eilt hin uebers Feld.
Sein Fahrer hielt mich wohl fuer 'n Penner.
Dabei wollt' bloss dem Himmel mich vereinen.
Und nicht verschwinden wie ein aufgezehrtes Licht.







Nachdichtung Martina Schroeter, 17.7.2017