Баллада о Трабанте

Моргенштерн 2
Еin Symbol der DDR - der Trabant 601 ist 50 jahre alt

Die Trabant - Ballade

Kein Auto praegte das Strassenbild eines Landes mehr als der Trabant 601.
Bis heute faehrt garantiert irgendwo einer dieser Dauerbrenner aus den Sachsenring-Werken in Zwickau durchs Bild, wann immer ueber die DDR berichtet wird. Dabei hatte er beim Mauerfall eigentlich schon seine besten Jahre hinter sich. Schlisslich stammt der Trabant 601 aus dem Jahr 1964.

Die eigentliche Geschichte begann bereits am 14 Januar 1954. Damals beschloss der Ministerrat der DDR die Entwicklung eines Kleinwagens mit zwei
Haupt- und zwei Nebensitzen, einem Gewicht von unter 600 kg einer Kunststoffkarosserie und einem Verbrauch von 5,5 litern. Die Entwicklungszeit wurde auf 18 Monate festgesetzt, der Preis auf 4000 Mark und

die Jahresproduktion auf 12 000 Fahrzeuge. Der Plan ging auf: am 1. Juli 1955 startete die Serienproduktion des P70, der allerdings nur als Zwischenloesung gedacht war und nach knapp 40 000 Autos wieder eingestellt wurde. Bis dahin hatten die Entwichkler den p50 fertig, der bereits den Beinamen Trabant bekam, und vom VEB Sachsenring in Zwickau gebaut wurde.

Ihm folgte nach rund 130 000 Exemplaren und vier Jahren der p60 (1962-1965;
106 000 Exemplare). Und im Sommer 1964 startete eben jener p601, der als Auto der Einheit zu Weltruhm bringen sollte. Unter der Huelle steckten im
Innenraum zwei Sitze wie Gartenstuehle und eine duenne Rueckbank - unter der Motorhaube knatterte ein gerade mal 600 Kubikzentimeter grosser Zweizylinder-

Zweitakter, der mit seinem Benzin-Oel-Gemisch das ganze Land in eine blaue Wolke huellte.

                Rennpappe mit 26 PS

Zwar wog der 601 tatsaechlich nur gut 600 kg, doch das Motoerchen hatte mit seinen zuletzt 19 kW (26 PS) an dem leichten Auto trotzdem schwer zu schleppen: von 0 auf 100 in etwa 20 Sekunden und nicht einmal 110 km/h Spitze
- das war eine Leistung, die den Spitznahmen "Rennpappe" als reine Ironie enttarnt.

Heute braucht es bei einer Probefahrt mit dem Trabant nur ein Paar Meter, und
die Wendezeit wird wieder lebendig: aus dem fingerduennem Auspuffrohr puffen
blaue Woelckchen. Es riecht nach Zweitakter. Und mit dem "reng-teng-teng" des Minimotors hat man auch wieder die Protestchoere der Montagsdemos in den Ohren.

Doch mit der Waende ging die Karriere des Einheitsautos rasend schnell zu Ende. Zwar hatten die Sachsenring-Werke den ostdeutschen Bestseller tapfer modernisiert und kurz vor Schluss gab es fuer die Rennpappe sogar noch einen modernen Vierzylinder- Viertakter von Volkswagen. Doch die Organspende war vergebens: die Wessis wollten vom Ostauto noch nichts wissen- und die Ossis
nichts mehr wissen.

Sang- und klanglos und ohne grosse Sentimtntalitaeten baute die VEB Sachsenring am 30.April 1991 den letzten von 2 818 547 Trabant 601. " Weil der Trabant damals wirklich keiner mehr wollte, gab es Gebrauchte zu dieser Zeit schon fuer ein Paar Hundert Mark oder mit Glueck sogar im Tausch fuer ein, zwei Kisten Bier", - sagt Thomas Enders vom Trabi-Club "Blaue Wolke Mittelhessen".

Heute ist das anders: mittlerweile erfreut sich der Trabant wieder wachsender Beliebtheit. Und die Preise sind laengst wieder gestiegen. Wer ein Exemplar im Zustand 2 oder 3 kaufen moechte, sei mittlerweile schnell mit 4000 bis 5000 Euro dabei. Besonders rare Trabanten aus den Anfangsjahren oder die seltenen Exportmodelle kosten sogar schon 20 000 Euro und mehr.

Der Trabant ist inzwischen zu einem gesamtdeutschen Auto geworden, sagt Enders. Nicht umsonst gibt es mittlerweile in jedem Bundesland eine handvoll Trabant - Clubs. Der Fahrzeugbestand zugelassener Wagen liegt nach aktuellstem Stand vom Januar 2014 laut Kraftfahrt- Bundesamt bei 32 311 zugelassenen Trabis.                mag