из допроса Софии Шоль

Маргарита Школьниксон-Смишко
Ниже приведён отрывок (оригинал и перевод) из допроса сестры Ханса Шолля - Софии, ей тогда, в феврале 1943 года шёл 22-ой год.

Frage: Nach den Sachverst;ndigenfeststellungen ist anzunehmen, dass bei der Beschriftung der Briefe bzw. beim Schreiben der Anschriften mehr als zwei verschiedene Schreibmaschinen ben;tzt wurden. Ferner m;chte ich von Ihnen wissen, wie Sie zu der Remington-Schreibmaschine gekommen sind.

Antwort: Hier kann ich nur wiederholen, dass zum Schreiben der Anschriften bei den zahlreichen Briefen (zwischen drei- und viertausend) nur zwei verschiedene Schreibmaschinen und zwar jene der Frau Schmitt (kleine Erica) und die Schreibmaschine, die Schmorell besorgt hat, ben;tzt wurden. Auch zu der Frage, wo Schmorell die Remington-Schreibmaschine hergebracht hat, kann ich mich nur auf meine fr;heren Angaben berufen. Es war Mitte Januar 1943, als Schmorell eines Tages w;hrend meiner Abwesenheit die in Frage kommende Remington-Schreibmaschine gebracht hat. Ich habe Schmorell nicht aufgefordert eine Schreibmaschine zu besorgen und nehme daher an, dass die Anregung dazu von meinem Bruder ausging. Wem diese Schreibmaschine geh;rt, wei; ich nicht. Ich nehme jedoch an, dass die Schmorell bei einem Freund oder Bekannten geliehen hat. Genau wei; ich dies allerdings nicht.

Frage: Wann und durch wen erhielten Sie Kenntnis von dem Flugblatt "Die Weisse Rose"? Was hatten Sie selbst mit dieser Sache zu tun?

Antwort: Im vorigen Sommer etwa Mitte Juli hat mir Frl. Traute Lafrenz, Studentin der Medizin, (Wohnung in M;nchen unbekannt) mit der ich gut bekannt bin, w;hrend einer Vorlesungspause in der Universit;t ein Flugblatt mit der ;berschrift "Flugbl;tter der Weissen Rose" zum Lesen gegeben. Meines Wissens war dieses Flugblatt am Kopf mit der Zahl IV (r;mische Zahlen) versehen. Ich glaube auch mich zu erinnern zu k;nnen, dass mir die Lafrenz bei der ;bergabe dieser Druckschrift mitteilte, sie habe diese am gleichen Tage oder einige Tage vorher erhalten. Die Schrift wurde ihr in einem Briefumschlag durch die Post zugesandt. Als ich diese Flugschrift durchgelesen habe, standen mein Bruder und meines Wissens auch der Student Hubert Furtw;ngler (ein Neffe des bekannten Dirigenten) aus dem Schwarzwald, n;here Anschrift unbekannt, neben mir und haben die Schrift ;ber meine Schulter hinweg mitgelesen.

Mein Bruder hat weder durch Minen, Geb;rden oder Bemerkungen erkennen lassen, dass er mit dieser Schrift, d.h. mit der Herstellung und Verbreitung irgendetwas zu tun hatte. Noch w;hrend des Lesens habe ich an die umstehenden Personen die Frage gerichtet, was wohl die ;berschrift "Die Weisse Rose" zu bedeuten habe. Meines Wissens gab mein Bruder zur Antwort, dass seiner Erinnerung nach w;hrend der franz. Revolution die verbrannten Adeligen eine weisse Rose als Symbol auf ihren Fahnen gef;hrt h;tten. Wenige Tage sp;ter habe ich mich mit meinem Bruder nochmals ;ber dieses Flugblatt unterhalten, wobei er auf meine Frage, wer wohl als Verfasser dieses Flugblattes in Frage komme zur Antwort gab, es sei nicht gut nach dem Verfasser zu fragen, weil man diesen dadurch nur gef;hrde.

In sonstiger Weise habe ich von dem Flugblatt "Die Weisse Rose" nichts gesehen und nichts geh;rt. Ich muss ganz entschieden bestreiten, sowohl mit der Abfassung der Herstellung oder Verbreitung dieser Schrift auch nur das Geringste zu tun zu haben. Noch im Juli 1942 ging unter den Studenten das Ger;cht, wer mir das damals gesagt hat, weiss ich heute nicht mehr, die Verbreiter der "Weissen Rose" habe man gefasst, d.h. verhaftet abgeurteilt und hingerichtet.

Frage: Den Umst;nden nach ist anzunehmen, dass Sie zur Bestreitung der Ihnen zur Durchf;hrung der Flugblattpropaganda entstehenden Kosten von dritter Seite finanzielle Zuwendungen erhielten.

Antwort: Ich habe schon einmal angegeben, dass dies nicht der Fall ist. S;mtliche entstandene Unkosten f;r Beschaffung des n;tigen Materials, des Vervielf;ltigungsapparates, der Briefmarken, Reisekosten usw., wurden einzig und allein von meinem Bruder und mir bestritten. Richtig ist allerdings, dass die uns zur Verf;gung stehenden Geldbetr;ge zur Bestreitung unseres Lebensunterhaltes, Bezahlung der Vorlesungsgeb;hren, Beschaffung des zur Herstellung der Flugschriften notwendigen Materials etc. nicht ausreichte, weshalb ich gezwungen war, bei verschiedenen Freunden und Bekannten Geld zu leihen. So habe ich mir von
 Schmorell kurz vor Weihnachten 1942 einen Betrag von RM 200,-- und vor etwa 4 Wochen nochmals RM 45,-- geliehen. Schmorell habe ich nicht gesagt, dass diese Geldbetr;ge zur Bestreitung der durch die Herstellung der Flugbl;tter notwendigen Auslagen seien, doch konnte oder musste er dies den Umst;nden nach annehmen. Ich bin sei 1 Jahr mit Schmorell bekannt, mein Bruder etwa seit 2 Jahren. Zu fr;heren Zeiten habe ich von Schmorell nie Geld geliehen.

Seit 8 oder 9 Jahren bin ich mit Fritz Hartnagel, 26 Jahre alt, aus Ulm, bekannt. Genannter ist aktiver Offizier der Luftwaffe (Hauptmann), befand sich bei der 6. Armee in Stalingrad, hat starke Erfrierungen erlitten und wurde dieserhalb noch vor Beendigung der K;mpfe mit dem Flugzeug abtransportiert und befindet sich nunmehr in einem Lazarett in Lemberg. Mit Hartnagel verbindet mich seit 1937 ein Liebesverh;ltnis und hatten wir auch die Absicht, uns sp;ter einmal zu heiraten. Im Mai 1942 hat mir Hartnagel w;hrend eines kurzen Urlaubs einen Betrag von RM 200,-- f;r meine Zwecke zur Verf;gung gestellt. Sp;ter und zwar im Juli erhielt ich nochmals 100,-- RM. Von diesem Betrag von insgesamt RM 300,-- habe ich f;r Hartnagel ungef;hr 40,-- RM zum Ankauf von B;chern f;r ihn ausgegeben. Den Restbetrag von RM 260,-- habe ich seit Beginn unserer Flugblattaktion verbraucht.

Zur Berichtigung obiger Angaben m;chte ich nachtragen, dass die Vorlesungsgeb;hren f;r mich und meinen Bruder von meinem Vater bezahlt werden. Frage: Seit wann sind Sie mit dem Student der Medizin Christof Probst aus Lermoos bei Garmisch bekannt und in welchem Verh;ltnis standen Sie zu ihm? Was hatte er mit der Flugblattaktion zu tun, bzw. in welcher Weise war er beteiligt? Antwort: Im Mai 1942 wurde mir Probst bei einem Konzert durch Schmorell oder meinen Bruder vorgestellt. In der Folgezeit kam ich und zwar bis Beendigung des Sommersemesters w;chentlich etwa 2 bis 3 mal bei Konzerten oder in seiner bezw. unserer Wohnung mit ihm zusammen und habe mich mit ihm unterhalten. Verschiedentlich war mein Bruder zugegen, oft aber auch nicht. Die politische Einstellung des Probst deckt sich im Wesentlichen mit der meines Bruders und der meinen. Auch er vertrat die Meinung, dass wir diesen Krieg nicht mehr gewinnen k;nnten. In seinen ;usserungen gegen;ber den heutigen Staat hat er sich uns gegen;ber zur;ckgehalten, wohl mit R;cksicht auf seine zahlreiche Familie. Seine Frau wurde erst unl;ngst von dem dritten Kind entbunden und hat jetzt noch Wochenbettfieber. Mit der Abfassung der Flugbl;tter, deren Herstellung und Verbreitung hat er meines Wissens nicht das Geringste zu tun.

Wenn mir vorgehalten wird, dass Probst erst unl;ngst einen Entwurf zu einem neuen Flugblatt geliefert habe, so muss ich der Wahrheit gem;; angeben, davon bis jetzt nichts gewusst zu haben. Mit Probst und dessen Frau bin ich eng befreundet. Bei der Frau des Probst habe ich im Laufe des letzten Jahres etwa viermal einen Wochenendbesuch gemacht. Bei Probst handelt es sich nach meiner Meinung charakterlich und geistig um einen ;ber dem Durchschnitt gefestigten bezw. begabten Menschen, der verantwortungsbewu;ter zu sein scheint, als Schmorell. Die Frau des Probst lebt ganz in ihrer Familie und geht vollkommen in der Sorge um ihre Kinder auf. Meines Erachtens ist diese Frau vollkommen unpolitisch.

Вопрос: ..при печатании адресов на конвертах было использовано более 2-х печатных машинок. Мы хотим в первую очередь знать, как у вас оказалась машина марки Ремингтон.

Ответ: Здесь я могу только повторить, что печатание адресов для многочисленных писем (между тремя и четырьмя тысячами) были использованы лишь две машинки, а именно от фрау Шмидт (маленькая Эрика) и печатная машинка, которую раздобыл Шморель...

Вопрос: Когда и от кого вы узнали о листовке «Белой розы»? Как вы сами относитесь к этому делу?

Ответ: Прошлым летом, примерно в середине июля фрейлейн Трауде Лафренц — студентка медицины, которую я хорошо знаю, во время перемены между лекциями в университете дала мне почитать листовку с заголовком  «Листовка Белой розы». Как мне припоминается, в верхнем углу листовки была цифра IV....Когда я эту листовку читала, помнится, рядом со мной также стояли  мой брат и студент Хуберт Фурхтвенглер (племянник известного дирижёра) из Шварцвальда и тоже через мою голову читали.

Мой брат ни мимикой, ни жестом не показал, что он имеет какую-нибудь связь с изготовлением и распространением этого текста. Уже при чтении я задала окружающим вопрос, что бы могло значить название «Белая роза». Помнится, мой брат ответил, что как ему припоминается, во время французской революции  у дворян, которых сожгли, на их знамени как символ была белая роза...

Больше я листовок «Белой розы» не видела и ничего о ней не слышала... Ещё в июле 1942 года между студентами прошёл слух..., что распространители «Белой розы» были схвачены, тоесть арестованы и уничтожены.

Вопрос: Учитывая обстоятельства, можно предположить, что Вы для проведённой Вами пропаганды листовок получили финансовую поддержку от третьей стороны.

Ответ: Я уже говорила, что это не так. Все расходы для добычи необходимых материалов, размножительного аппарата, почтовых марок, расходы на дорогу и т. п. были оплачены только моим братом и мной. Правда, верно, что денег, имеющихся у нас для жизни, оплаты налога на учёбу, покупку необходимых для листовок материалов и т. д. не хватало, почему я была вынуждена попросить у различных друзей и знакомых денег в долг. Так незадолго до Рождества 1942 года Шморель одолжил мне 200 марок и примерно 4 недели тому назад 45 марок. Я не сказала Шморелю, что эти деньги нужны для распространения листовок... Со Шморелем я знакома 1 год, мой брат примерно 2 года...

8 или 9 лет я знаю Фритца Хартнагеля, 26-ти лет, из Ульма. Он офицер военно-воздушных сил, находился в 6-той армии в Сталинграде, получил сильные обморожения, из-за этого был до окончания битвы доставлен самолётом в лазарет во Львов, где и находится. С Хартнагелем меня с 1937 года связывает тесная дружба, и мы собирались позже пожениться. В мае 1942 года во время короткого отпуска Хартнагель дал мне 200 марок для моих нужд. Позже, а именно в июле я получила ещё 100 марок. Из них для покупки книг Хартнагелю я истратила примерно 40 марок. Остаток — 260 марок я истратила на акцию с листовками.

Для уточнения показаний я хочу добавить, что налог на лекции для меня и моего брата оплачивался моим отцом.

Вопрос: С какого времени Вы знакомы со студентом медицины Кристофом Пробстом из Лермооса у Гармиша и в каком отношении Вы к нему состояли? Что общего у него с акцией листовок, точнее в какой степени он в этом участвовал?

Ответ: Пробст был мне представлен на концерте Шморелем, или моим братом в мае 1942 года. В последующее время до конца семестра я бывала 2 или 3 раза в неделю на концертах, там или в его, или в нашей квартире мы встречались и разговаривали. Иногда при этом присутствовал брат, но часто и нет. Политические взгляды Пробста в основном совпадают со взглядами моего брата. И он был того мнения, что мы эту войну не сможем выйграть. О сегодняшнем государстве он не высказывался, возможно, из-за своей многочисленной семьи. Его жена недавно родила третьего ребёнка и до сих пор ещё не оправилась от родов. С разработкой,  изготовлением и распространением листовок, по моему мнению, он не имел ни малейшего дела. Если мне возражают, мол, Пробст как раз недавно написал проект к новой листовке, то я должна заявить, что ничего об этом до сих пор не знала.
Жену Пробста я в течение последнего года навещала в конце недели что-то около 4-х раз. О Пробсте у меня сложилось мнение, что он по своему характеру и духовному развитию выделяется из массы своей зрелостью, талантливостью и ответственностью. Его жена полностью поглощна  семейной жизнью и заботами о детях. По моему мнению эта женщина абсолютно неполитична.