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Das fl;;ige Gold: "ja", oder "nein"?
(von Igor Korenev)
Ihre Meinung zum Biertrinken ;u;ereten die Einwohner von Tscheljabinsk-

" Bier her... oder ich falle hin". Nicht nur in Beyern wuerde man dieses alte Lied gerne hoeren. Auch in Tscheljabinsk, einer Millionenstadt im Suedural spricht man dem Gerstensaft eifrig zu. Nach Worten von Anna Buschljakova(33), Managerin der AG " Wena" wurden in Tscheljabinsk allein 2005 61 Liter Bier pro Kopf getrunken. Ob es immer gut runter laeuft? Oder kann der uebermaessige Biergenuss auch mal gefaehrlich werden? An dieser Stelle scheiden sich allerdings die Geister, wie die nachstehenden Aeusserungen zeigen.
(an der Umfrage nahmen die Leute zwischen 20 und 70 Jahren teil).

Jury Rytschkov, Musikant: Ich trinke nur selten Bier, meine aber, dass es Bieralkoholismus jedoch gibt, naemlich dann, wenn man ohne Massen trinkt.

Jewgenij( arbeitslos): In der letzten Zeit trinke ich sehr wenig Bier, aber wenn ich trinke, dann immer mit Vergnuegen.Am liebsten mag ich die beiden Biersorten - “ Baltikum 5” oder “ Baltikum 7”. Wie viel ich trinke, haengt von meiner Stimmung ab und vom Geld, das ich gerade in der Tasche habe. Alkoholismus habe es in Russland immer gegeben, egal, ob sein Grund im Bier oder im Wodka liege. Ich glaube aber kaum, dass Bier Grund dafuer sein koennte. Das macht ja einen nicht einmal betrunken, geschweige denn zum Alkoholiker.

Jewgenij(20), Tischler: Ich kann nicht sagen, ob es Bieralkoholismus gibt, aber eine Abhaengigkeit davon besteht sicher. Ich habe zum Beispiel dauernd Lust nach Bier. Meist trinke ich es mit Freunden und ziehe unsere oertlichen Biersorten vor. “ Helles” oder “ Lebendiges” Bier aus Tscheljabinsk schmecken sehr gut. Wie diese Abhaengigkeit vom Bier zu bekaempfen waere, kann ich nicht sagen.

Igor Dumkin( Gebiet Swerdlowsk): Ich bin kein grosser Bierfreund, finde aber, dass ein Schluck Bier nicht schaden kann. Im Gegenteil kann dieser sogar nuetzlich sein.

Alexander Nachtigal (48), Journalist: Alkoholismus ist eine Krankheit. Die einen fangen mit Bier an, die anderen dagegen – mit Wodka. Daher ist es sehr wichtig, sich selbst unter Kontrolle zu halten. Ich habe Frau und zwei Kinder. Die Kinder sind schon gross (Studenten). Wir feiern sehr gerne, mit Freunden zum Beispiel oder auch in der Familie. Wir moegen das Bier “ Koenigsberg”, wuerden aber auch staerkere Getraenke nicht abschlagen – einen Wodka, einen guten Kognak – wir kriegen alles hin ))

Dmitrij (41), Fremdsprachenlehrer: Natuerlich gibt es Bieralkoholismus! Und ob! Das kenne ich aus eigener Erfahrung! Es ist eine schwierige Frage, wie der zu bekaempfen sei. Meiner Meinung nach, waere es sinnvoll, Alterseinschraenkungen fuer den Bierverkauf einzufuehren. Statt  dessen schauen die Stadtbehoerden ruhig zu, wie in den ehemaligen oeffentlichen toileten kleine Lokale eroeffnet werden, wo die Leute immer wieder ihr Bier trinken.

Artur Saripow(20), Ofizierschueller bei der Panzerschule Tscheljabinsk: Ich glaube, dass es nur Einzelfaelle von Bieralkoholismus gibt. Die meisten Leute trinken ueberhaupt, weil sie kein Ziel im Leben haben. Was man dagegen machen kann( oder 
muss), weiss ich nicht.

Larissa Patachina ( Bibliothekarin): Ich trinke selbst gerne Bier, weil es Durst besser loescht als etwa Limonade. Jedoch ist Bieralkoholismus eine Erscheinung, mit der hauptsaechlich unsere Jugendlichen konfrontiert werden. Aeltere Leute kennen ihr Mass und trinken meist zu Hause.

Wladimir Makartscnhuk( stellvertretender Oberarzt der zentralen narkologischen Gebiets - Klinik ): Leider gibt es in Tscljabinsk keine statistischen Angaben fuer Bierabhaengige. Warum auch? Als Arzt kann ich meine Patienten nicht in Bier- oderNicht – Bier – Alkoholiker einteilen. Wenn sie bei uns eingeliefert werden, sehen wir, dass sie unsere Hilfe brauchen und versuchen auch diese zu leisten. Bier darf man natuerlich trinken. Jedoch wuerde ich die viele Wwerbung fuer alkoholische Getraenke verbieten. Denn: sie bewirkt, dass sich viele Leute gehen lassen und auf diese Weise die Trunksucht zum Ziel ihres Lebens machen, und das ist schon schlimm genug.

Reinhard Franiza( 69), katholischer Pfarrer: Ich komme aus Deutschland, und bei uns
ist das Biertrinken ganz normal. Natuerlich gibt es auch da drueben viele Biersuechtige, aber was jetzt in Russland vor sich geht, finde ich schrecklich. Immer wieder treffe ich hier auf Leute, die unabhaengig von der Jahreszeit mit einer Flasche 
Bier durch die Strasse gehen. Ich habe das Gefuhl, dass die Leute einfach etwas zum 
“ Nuckeln”  brauchen. Jedoch glaube ich nicht, dass man hier den Bierverkauf ganz
verbieten muesse. Man muesse einfach Kultur des Trinkens lernen. Einen Weg dazu
sehe ich zum Beispiel darin, dass man den Bierverkauf von der Strasse in kleine Geschaefte und Lokale verbannt b.z.w die Preise dafuer erhoeht. Dann koennten sich
die Leute vielleicht besinnen und nur zuhause trinken.

Kasten

    Die AG “ Wena” ( Wien) ist auf der Basis der 1872 eroeffneten gleichnamigen Brauerei gegruendet worden. Mit ihren beiden Bier – Brauereien in Tscheljabinsk und 
Jekaterinburg zaehlt die AG “ Wena” zu einem der fuehrenden Bier – Produzenten im
Ural und in Sibirien. 2005 wurden von der AG “ Wena” 3,1 Mio Hektoliter Bier verkauft, darunter 7 Spitzen – Sorten wie “ Newskoje”, « Uraler Meister”, die Lizenz – Sorte “ Tuborg” und andere. Zur Zeit habe die AG “ Wena” 40  Mio US  - Dollar in ein Programm invistiert. Das Program hat das Ziel, die Kapazitaeten der Bier – Produktion 2006 bis zu 4,5 Mio Hektoliter Bier pro Jahr zu erhoehen. Die Zahl der Beschaeftigten in der AG “ Wena»  macht rund 1,5 tausend Personen aus.
 
21.05.2006