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Игорь Коренев 2
Warum bete ich den Rosenkranz?
Vertreter einiger Generationen tauschen ihre Erfahrungen aus.
Bekanntlich gilt der Oktober in der katholischen Kirche als Monat des heiligen Rosenkranzes. Jedoch wird in unserer Gemeinde der unbefleckten Empf;ngnis der heiligen Jungfrau Maria in Tscheljabinsk dem Rosenkranz viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Warum das so ist, erfuhr ich bei einigen Mitgliedern unserer Gemeinde.
Irina Babajewa (3o), Architekt:
 Das ist ein sehr ungew;hnliches Gebet. Einerseits erinnert es uns an das Leben und die Leiden von Jesu Christi. Anderseits macht es mich pers;nlich darauf aufmerksam, da; es in meiner Umgebung viele Bed;rftige und Notleidende gibt, die meine Hilfe und mein Mitgef;hl brauchen. Lebt doch Jesus in jedem Menschen! Und sehr oft ist es „Jesus der Verlassene“ oder „ der Gekreuzigte.“ Gleichzeitig ist der Rosenkranz noch eine M;glichkeit Gott daf;r zu danken, da; er uns diese Welt geschenkt hat. Den Rosenkranz halte ich f;r ein ganz besonderes Gebet, denn ich habe nur dank ihm das Beten ;berhaupt gelernt.
Klara Kusnezowa (53, geb. Schleicher):
Schon in meiner Kindheit habe ich oftmals meiner Oma zugesehen, wie sie mit ihrer alten abgegriffenen Perlenschnur betete. Diese verblassten Erinnerungen wurden immer wieder aufs Neue wach, wenn ich sonntags in unsere katholische Kirche kam. Als ich eines Tages in der Kirche eine Perlenschnur geschenkt bekam, lernte ich mit Hilfe meiner Freundin damit zu beten. Allm;hlich wurde ich mir der Bedeutung dieses Gebetes bewu;t. Ich f;hlte, wie es mir Hilfe und Erleichterung brachte. Der Alltag ist jetzt hart. Viele Menschen sind verunsichert, und manchmal, wenn ich nachts keinen Schlaf finden kann, bete ich gern den Rosenkranz (man kann ;brigens auch ohne Perlenschnur auskommen, indem man nach jedem Geheimnis einfach einen Finger biegt). Dann weicht die Schlaflosigkeit, und eine sch;ne Ruhe kehrt bei mir ein
Irina Ossipowa (53), gehbehindert:
Ich bin ein Mensch, der meist auf fremde Hilfe angewiesen ist. Da ich nicht immer die Kirche besuchen kann, bete ich oft den Rosenkranz mit meinen Glaubensschwestern am Telefon. Beim Wort Rosenkranz stelle ich mir ein sch;nes Rosenbeet vor. All die Gebete, die der Rosenkranz miteinschlie;t, gleichen wirklich den sch;nen Blumen, die wir unserer Mutter, der heiligen Jungfrau Maria darbringen. Aber nicht nur dieses Bild z;hlt. An und f;r sich ist jedes Geheimnis des Rosenkranzes gut. Jedoch mag ich die schmerzreichen Geheimnise am liebsten. Warum gerade diese? Als Mensch, der viel Zeit in verschiedenen Krankenh;usern verbringen mu;te, habe ich viel moralisches und auch k;rperliches Leid miterlebt. Deshalb empfinde ich den schmerz und das Leiden Jesu, als w;ren es meine eigenen. Ich leide sehr darunter, da; ich durch meine zahlreichen S;nden Jesus immer wieder beleidige und ihm noch mehr Leid zuf;ge. Daher bitte ich ihn um Vergebung. Ich bete gern den Rosenkranz,, denn er f;hrt mich zu Jesus und zu Maria.
Jewgenia Lik (23), Seminaristin in Polen:
Seit zehn Jahren besuche ich schon regelm;;ig die Gottesdienste in unserer katholischen Kirche. Eigentlich gibt es viele Gebete, die ich gerne mag. Aber erst k;rzlich begriff ich, was das Rosenkranzgebet f;r mich wirklich bedeutet. Ich bete es nicht nur sonntags in der Kirche, sondern auch immer, wenn ich Zeit dazu habe. Dabei kann ich jedes Mal aufs Neue dar;ber nachdenken, was Jesus alles erleiden mu;te. In guten und in schlechten Zeiten wei; ich da; sich Jesus und Maria mit mir zusammen freuen und leiden. Ich bin Gott sehr dankbar f;r dieses Gebet, f;r unsere Kirche und f;r unsere Priester, die uns so liebevoll sein Wort lehren.
Elvira Kein (30), jetzt in Deutschland:
Als ich 17 war, war Kirche f;r mich ein Fremdwort. Ich ging sogar mit einer gewissen Angst an den Kirchengeb;uden vorbei, denn ich betrachtete den Herrn immer  als einen strengen Vater. Eines Tages erfuhr ich aus dem Brief meines Freundes, da; ihm ein Ungl;ck passiert war. Wir lebten sehr weit voneinander, aber ich wollte ihm unbedingt helfen. Da kniete ich an meinem Bett nieder und begann wie ich eben konnte, den Rosenkranz zu beten. Schon bald sp;rte ich, wie der Friede und die Gnade Gottes auf mich herabkamen. Der Freund schrieb bald darauf, da; es ihm nun wieder gut gehe. Nach dieser kleinen Erfahrung begann ich den Rosenkranz ;fters zu beten und mehr auf Gott zu vertrauen.
Valentina und Franz Fund (beide Rentner):
Das Rosenkranzgebet m;gen und sch;tzen wir sehr. Am Beispiel Jesu Christi k;nnen wir viel Neues f;r unser Leben im Alltag lernen. Dieses Gebet brauchen wir f;r die Rettung unserer Seelen.
Willhelm Palesch (75), Pfarrer, Vorsteher der katholischen Gemeinde in Tscheljabinsk:
Meine erste Perlenschnur hatte ich noch als Kind von meiner Mutter geschenkt bekommen. Und da ich schon im Elternhaus eine gute religi;se Erziehung geno;, war es f;r mich kein Problem, den Text des Gebetes auswendig zu lernen. Wir lebten in der kleinen Stadt Zech an der tschechischen Grenze. Unsere Familie war gro; und sehr arm. Um ihr zu helfen, mu;te ich sehr fr;h arbeiten gehen. Ich weidete bei dem hiesigen Dorfpfarrer K;he und Schafe. Und jeden Morgen, wenn ich auf die Weide ging, nahm ich auch die Perlenschnur mit. Hier konnte ich ungest;rt beten und mit dem Herrn sprechen. Als die Nazis zur Macht kamen, nahm mir die Mutter die Perlenschnur weg, weil der christliche Glaube damals tabu war. Ich hatte gro;e Sehnsucht nach der Perlenschnur. Freilich gibt es eine Menge Erfahrungen, die ich dem Rosenkranz zu verdanken habe. Das wichtigste dabei ist aber, da; ich durch dieses Gebet in der schweren Nazi – Zeit meinen Glauben an Gott bewahren und meine Berufung zum Priestertum erkennen konnte.
2005