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Игорь Коренев 2
Auch mit Gottes Beistannd kann ich kaum rechnen?
Eine einfache Frau sucht nach dem Sinn ihres Lebens und nach ihrem Weg zu Gott.

" Die Wege Gottes sind unberechenbar",so lehrt uns die heilige Schrift,und am Beispiel von Tatjana Derjabina laesst sich das deutlich erkennen. Die heute 47 -Jaerige wurde in einem Dorf im Gebiet Kaluga geboren. "Meine Eltern waren streng glaeubige orthodoxe Christen",erinnert sie sich. " Die Mutter versuchte auch uns, ihren zwei Kindern, die Naechstenliebe beizubringen, aber die christlichen Werte wollten einfach nicht in meinen Kopf hinein. Vielleicht kommt es daher, dass ich damals eben jung und dumm und ausserdem eine begesterte Komsomol - Aktivistin war",laechelt sie heute verlegen

Tatjanas Mitgliedschaft im Komsomol bereitete ihrer Mutter, die wie schon gesagt, streng glaeubig war grosse Sorgen. "Oftmals versuchte meine Mutter mir ins Gewissen einzureden, konnte aber daran wenig aendern", erzaehlt Derjabina. " So gingen wir jede unseres eigenen Weges, und ich wuchs praktisch ohne Glauben auf, obwohl meine Eltern alle religioesen Traditionen befolgten, alle Feste, wie zum Beispiel Ostern, Wweihnachten und viele andere feierten".

Nach dem Abschlu; der allgemeinbildenden Schule ging die engagierte Komsomolzin auf eine Fachschule in der Stadt Juchnow (Gebiet Kaluga),um Stuckarbeiterin zu wewrden.Anscliessend machte sie ihr Berufspraktikum in einer fliegenden Spezialbrigade. Damals hatte Tatjana das halbe Land bereist. Stolz zaehlt sie die Orte auf, die sie besucht hatte - die rechen von Kaluga ueber Ural bis hin zur Altai- Region. "Man war stolz auf seinen Beruf, man spuerte, dass die Leute deine Kenntnisse und deine Faehigkeiten brauchen, man freute sich darueber", resuemiert sie ihre Erlebnisse, und der Eifer jener Komsomolzeit klingt auch heute noch in ihrer Stimme unverkennbar mit

Nach der Beendigung der Fachschule wurde Tatjana einer Baustelle in Tscheljabinsk zugewiesen. "Es gab noch einen weiteren Grund dafuer, warum ich hierherkam",erinnert sie sich. "Hier wohnte ein Bruder von mir, ich wollte ihm naeher sein und ein bisschen helfen". Ueber ihre Heirat spricht die Frau nur ungern. " Warum auch? Mein ehemaliger Ehemann war bei mir sozusagen hereingeschneit".
Nach Tatjanas Worten "haetten sie gut Leben koennen.Der Mann habe nicht schlecht verdient,besaesse in seinem Betrieb einen guten Posten und genoss das Ansehen seiner Kollegen". " Dann habe er ihr ueber Nacht erklaert, dass er ihr nicht mehr zur Last fallen wolle, weil er Probleme auf sexueller Ebene hatte. In der Tat aber habe er sich mit einer anderen Frau eingelassen", weiss Tatjana. So trat in ihr Leben eine ganz unerwartete Wende ein.

"Die Scheidung, die ich vor zehn Jahren beansprucht hatte, kuemmerte mich nicht weiter",behauptet Derjabina, "viel schlimmer war es, dass seine neue Frau seinen Hass gegen mich zu schueren wusste.Das fuehrte dazu, dass ich unter haeufigen Nervenzusammenbruechen zu leiden begann. " Auch waere es seinen "Bemuehungen zu verdanken, dass sie zweimal in einer psichiatrischen Klinik landete,denn er habe gute Verbindungen unter den Medizinern der Stadt. "Da sollst du jetzt wirklich verrueckt werden",frohlockte er. Doch die Neider hatten sich verrechnet.

" Als ich zum zweiten Mal entlassen wurde, fiel es dem Arzt sofort auf, dass ich wieder viel mehr lachen koennte", behauptet Tatjana. "Ich weiss, dies kommt daher,dass ich vorher schon einige Male die katholische Kirche besucht hatte.Ich wohne ja hier in der naehe und kannte einfach keine andere Kirche",meint sie auf die Frage, warum sie gerade diese Kirche waehlte. "Ich bin einfach dem Rat einer Bekannten gefolgt. Diese empfahl mir, mal hinzugehen, eine Kerze anzuzuenden und dafuer zu beten, dass Gott mir helfe, alle meine Probleme zu regeln".

Nun lebt Tatjana mit ihrem schon erwachsenen Sohn in ihrer Wohnung und besucht seit zwei Jahren die kathohlische Kirche in Tscheljabinsk. " Ich besuche gern alle Gottesdienste, weil ich endlich mit mir selbst und mit Gott ins Reine kommen moechte", gesteht sie. " Die Bibel kann ich aber nicht gut genug verstehen, denn was drin steht, stimmt nicht immer mit dem Alltag ueberein. Dieser ist in vieler Hinsicht so anders" Tatjana behauptet, dass ihr in der Kirche alles gefalle. " Ich mag alle Priester und ihre Predigte, die immer so gut und interessant sind". Aber manchmal zweifele sie daran, dass man ihr in der Gemeinde volles Vertrauen schenke. Vielleicht kommt es daher, dass man weiss, dass ich krank bin" Tatjana wil, dass dies sich bald aendere und man ihr auch einmal eine gesellschaftliche Arbeit in der Gemeinde anvertrauen werde.

"Oft denke ich darueber nach, was Jesus alles fuer uns erlitten hat, und da bin ich sicher, dass er auch fuer mich bald alles zum Guten wenden wird, und ich in ihm meinen inneren Frieden finden kann. Dann kann ich eines Tages viellticht wieder meinen Hobbys nachgehen. Ich hab schon immer gerne gesungen und uebe mich jetzt auch im Tanzen, was mir auch grosse Freude bereitet, "meint sie anschlieЯend.